Aliou Badji hat für Rapid schon drei Mal so oft getroffen, wie die ursprünglichen Wunschstürmer Maurides, Vakoun Bayo und Andrés Vombergar bei ihren neuen Klubs zusammen.

Rückblende: Wer von den drei ramponierten "Großklubs" Austria, Sturm und Rapid schafft es in die Meisterrunde? Und welchen Stürmer holt Rapid? Das waren im Jänner die beherrschenden Fragen in der Bundesliga.

Ehe Last-Minute-Transfer Aliou Badji in Hütteldorf präsentiert wurde, hatte Rapids Geschäftsführer Sport Fredy Bickel (neben Sasa Kalajdzic) den Brasilianer Maurides, den Ivorer Vakoun Bayo und den Argentinier Andrés Vombergar als Mittelstürmer in Visier genommen.

Frei nach Gogo Djuricin könnte man nun sagen, auch diese "Stürmer sind gut, aber treffen halt nicht." Alle drei Fast-Rapidler wechselten noch vor dem Fall des Transferfensters und leiden seither an Ladehemmung.

0 Tore - 1 Tor - 1 Tor

Das größte Potenzial des Trios dürfte in Bayo schlummern, der sich für Celtic entschied und bei seiner Präsentation bestätigte dass auch Rapid ein konkretes Angebot vorgelegt hatte, aber sich "Celtic mehr um mich bemühte." Dazu sei erwähnt: Im Schnitt verdient jeder Kaderspieler der Bhoys 995.000 Euro im Jahr (Quelle: Sporting Intelligence), also ein Gehalt, von dem in Hütteldorf selbst ein Fußballgott nur träumen kann.

Bayos Ausbeute bei den Profis: Ein paar Minuten in Kilmarnock, null Tore. Bei den Reserves durfte er immer wieder mal ran. Manager Neil Lennon möchte den 22-Jährigen, den noch Brendan Rodgers verpflichtet hatte, abgeben. Zuvor bei DAC Dunajská Streda hatte Bayo unter Ex-Sturm-Trainer Peter Hyballa noch wie am Fließband getroffen.

Maurides soll bei Rapid den "Belastungstest" nicht bestanden haben. Der zuvor bei CSKA Sofia engagierte Brasilianer dürfte im Urlaub zu viel gefeiert haben und wurde schließlich nach China in die zweite Liga verkauft.

In acht Meisterschafts-Einsätzen für Changchun Yatai hat Maurides bislang ein Mal (beim 1:4 gegen Beijing Sport University) zugeschlagen. Sturmpartner Richairo Živković (früher Ajax) traf hingegen in sieben Spielen sieben Mal. Im Mittelfeld des Absteigers zieht übrigens der ehemalige Schalker Jurado die Fäden.

Vombergar, den bei Olimpija Ljubljana kurz auch Zoran Barišić unter seinen Fittichen hatte, verschlug es nach Ufa in die russische Premier League. In der sicherlich stärker einzuschätzenden Liga brachte es Vombergar bei elf Einsätzen (fünf Mal Startelf) auf einen Treffer und kämpft mit Ufa gegen Tom Tomsk gerade in der Relegation gegen den Abstieg. Das Hinspiel hat Ufa daheim 2:0 gewonnen.

So gesehen ist Notnagel Badji mit sechs Toren für Rapid-Verhältnisse schon fast ein Volltreffer. Seinen Marktwert hätte der Sengalese allerdings am Donnerstag im Playoff-Final-Hinspiel gegen Sturm in der 68. Minute in die Höhe schrauben müssen, als er aus kurzer Distanz den Sitzer zum 2:0 für Rapid vergab, Sekunden bevor sich dann Leo Greiml einen Namen machte.

ts