08.12.2019 08:11 Uhr

Austria-Krise verschärfen? "Das ist unser Ziel"

Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer gibt sich optimistisch
Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer gibt sich optimistisch

Jeweils mit einem Kantersieg aus der Vorwoche nehmen Rapid und die Austria am Sonntagnachmittag das 330. große Wiener Derby in Angriff.

Ein Sieg im 330. Wiener Derby würde für Rapid doppelt süß schmecken. Zum einen wäre es der erste Sieg im sechsten Spiel gegen den Erzrivalen im Allianz-Stadion, zum anderen könnte man Austrias Chancen auf eine Teilnahme an der Meistergruppe weiter reduzieren. "Wir wissen, dass wir ihre Situation verschärfen, wenn wir gewinnen, und das ist unser Ziel", sagte Rapid-Coach Dietmar Kühbauer.

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Sein Klub liegt vor dem Sonntagsspiel der 17. Bundesligarunde als Vierter zwei Punkte hinter dem drittplatzierten WAC und neun Zähler vor der Austria, dem wiederum als Tabellensiebentem fünf Punkte auf die Top sechs fehlen. Beide Teams holten sieben Punkte aus ihren jüngsten drei Ligapartien und feierten zuletzt Kantersiege - Rapid ein 4:0 beim LASK, die Austria ein Heim-5:0 gegen Hartberg.

Rapid-Trainer Kühbauer wegen der Austria-Krise nicht schadenfroh

Kühbauer geht von einer engen Partie aus: "Es wird die Mannschaft gewinnen, die mehr ins Spiel investiert", vermutete der Burgenländer. "Der Sieg gegen den LASK hat uns viel Selbstvertrauen gegeben, dort müssen wir jetzt weitermachen." Mit der Situation bei der Austria beschäftigt sich der Ex-Teamspieler nur peripher. "Wir müssen darauf schauen, dass wir eine gute Performance abliefern."

Im Zusammenhang mit den Problemen bei der Austria meinte Kühbauer, er sei nicht schadenfroh. "Wir müssen uns einfach auf uns konzentrieren", forderte der 48-Jährige und brach eine Lanze für den unter Druck geratenen Austria-Trainer Christian Ilzer. "Ich habe einen sehr guten Draht zum ihm. Er ist ein ambitionierter, ehrgeiziger Trainer, er hat immer eine Idee. Dass es einmal nicht läuft, gehört zu einer Trainerkarriere dazu."

Kühbauer zog Parallelen zu seinem Wechsel von St. Pölten zu Rapid. "Bei der Austria ist es natürlich anders als bei einem kleinen Klub. Dadurch, dass ich Rapid schon kannte, war der Einstieg vielleicht leichter."

Dietmar Kühbauer: Rapid-Fans "etwas bieten, ohne naiv zu sein"

Durch seine langjährige Rapid-Erfahrung weiß Kühbauer auch um die Erwartungshaltung bei den Hütteldorfern. "Hinten reinstellen steht nicht für Rapid", sagte der Coach. Blind nach vorne stürmende Rapidler wird das Publikum deshalb aber nicht zu sehen bekommen. "Wir müssen den Leuten etwas bieten, ohne naiv zu sein."

Sorglosigkeit in der Defensive könnte schnell zu Gegentoren führen, vor allem durch Christoph Monschein. "Er hat sehr gute Laufwege, steht immer richtig. Man kann ihn wahrscheinlich nicht 90 Minuten lang zu 100 Prozent neutralisieren", warnte Kühbauer. Hinter dem Einsatz von Rapids bestem Saisontorschützen Taxiarchis Fountas steht noch ein Fragezeichen - die Geburt des ersten Kindes des Griechen steht unmittelbar bevor. "Hoffentlich lässt sich seine Frau noch Zeit", sagte Kühbauer.

Fountas traf beim 3:1-Derbysieg der Grün-Weißen im September am Wiener Verteilerkreis und soll nun mithelfen, eine schwarze Serie Rapids zu beenden. In den bisherigen fünf Derbys im Allianz-Stadion gab es aus Rapid-Sicht zwei Unentschieden und drei Niederlagen. "Aber Statistiken sind da, um sie zu brechen", betonte Kapitän Stefan Schwab.

Für das letzte Heimspiel der Hütteldorfer in diesem Jahr waren am Freitagnachmittag für Rapid-Fans nur noch wenige hundert Restkarten erhältlich. Da etwa 1.500 Austria-Fans erwartet werden, dürften insgesamt über 25.000 Zuschauer die Drehkreuze passieren.

apa

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