10.01.2020 09:00 Uhr

Messi: "Alles extrem schnell gegangen"

Drescher herzt SKN-Rohdiamant Messerer
Drescher herzt SKN-Rohdiamant Messerer

SKN St. Pöltens Christoph "Messi" Messerer ist nach Rapids Yusuf Demir der zweitjüngste Bundesliga-Debütant dieser Saison. Im Gespräch mit weltfussball erzählt der gerade erst 18-jährige Schüler aus Neulengbach, dass auch für ihn der Aufstieg sehr, sehr schnell ging, aber ihm im Verein den Weg alle gut geebnet haben. Für Trainer Alexander Schmidt ist er ein hoffnungsvoller "Box-to-Box"-Spieler.

"Messi! - Messi! - Messi!" Wie es der Zufall will, sind das die ersten Rufe, die wir beim SKN-Training von den Ball fordernden Mitspielern hören (kein Schmäh!), bevor wir unseren Termin mit St. Pöltens "Messi" in der NV Arena haben.

"Messi" glänzt beim internen Dreimannschaftsturnier sogleich mit einem tollen Assist. Daniel Luxbacher zimmert gar einen Ball nach dem anderen ins Kreuzeck. "Was! Schießen kannst du jetzt auch noch", neckt ihn Sportkoordinator Marcel Ketelaer, "hast' dir zu Weihnachten einen Schuss gewünscht?" Ansonsten sticht Southampton-Leihgabe Christoph Klarer schon rein körperlich heraus. Ein Böheimkirchner Riegel, der keinen Zweikampf scheut!

Messerer (seit November 18) kickte im August noch mit den SKN Juniors in der Landesliga gegen Teams aus Kilb oder Langenlois. Im September debütierte er in der Bundesliga gegen den LASK (0:3) und im November schnupperte er bei den "Wölfen"  u.a. beim Auswärtssieg gegen Rapid (1:0) und beim Remis in Salzburg (2:2) als Joker rein.

Wie sich dieser rasante Aufstieg anfühlt, wollen wir im weltfussball-Gespräch wissen: "Toll. Es ist schon extrem schnell gegangen." Dass er diese Saison nach Yusuf Demir mit 17 Jahren 10 Monaten und 18 Tagen der zweitjüngste Bundesliga-Debütant ist, weiß Messerer: "Aber nur, weil es mir schon ein paar Freunde erzählt haben."

In den Fußstapfen von Ambichl

Nach Michael Ambichl und Aleksandar Vucenovic ist Messerer der dritte Eigenbauspieler des SKN, der es bis in die Bundesliga geschafft hat. Die Aufnahme ins LAZ gelang ihm seinerzeit noch, die in die St. Pöltner Akademie nicht.

"Beim SKN ist es dann aber super bergauf gegangen. Vor allem Marc-Andre Unterhuber (Ex-SKN-Spieler, Anm.), den ich in der U18 als Trainer hatte, habe ich viel zu verdanken. Und Thomas Flögel letztes Jahr in der Regionalliga", erzählt Messerer.

"Es werden aber jetzt bei uns sicher noch mehr aus der eigenen Jugend hinauf schaffen", ergänzt Messerer, "es wird vom Verein viel getan in die Richtung, bei den Profi-Spielern sind sowieso alle sehr nett und auch die Betreung von Heinrich Steiner hilft uns Jungen weiter".

Steiner fungiert beim SKN seit einigen Wochen als Talentemanager, kümmert sich derzeit (mittels Gesprächen und Extra-Trainings) vornehmlich um Noah Steiner (20), Alexander Freismuth (19) und eben Messerer.

Von der Seebachstub'n via BORGL zum SKN

Seinen ersten Profivertrag hat Messerer im Oktober bekommen und sich bis Sommer 2021 mit vereinsseitiger Option auf ein weiteres Jahr an den SKN gebunden. "Den Wunsch, Profi zu werden, hatte ich schon. Aber auch das ging sehr schnell. Einen genauen Karriereplan habe ich keinen, mein Motto heißt 'Step by Step'. Die deutsche Bundesliga wäre schon ein Traum. Das ist eine geile Liga."

Derzeit pendelt der BORGL-Schüler, der in eineinhalb Jahren maturieren wird von Neulengbach - wo er über dem elterlichen Gasthaus "Seebachstub'n" wohnt - nach St. Pölten. "Hin und wieder borge ich mir von den Eltern ein Auto." Bald möchte er beim SKN "gerne mal von Beginn an spielen. Da kann ich nur versuchen, mich im Training anzubieten. Spielen kann ich als Sechser, Achter oder Zehner. Meistens bin ich als Achter drangekommen."

Trainer Alexander Schmidt lässt sich diesbezüglich natürlich nicht in die Karten schauen, merkt aber sehr wohl an: "Bei Messi spürt man in jedem Training, dass der Junge unbedingt will. Er ist ein klassischer 'Box-to-Box'-Spieler, körperlich robust und technisch versiert. Wir werden hier noch viel Freude haben mit ihm."

Thomas Schöpf

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