17.02.2020 06:27 Uhr

Rapid Pflichtsieg bei Marek-Abschied

Rapid verabschiedet seinen langjährigen Stadionsprecher mit einem Heimsieg
Rapid verabschiedet seinen langjährigen Stadionsprecher mit einem Heimsieg

Rapid hat zum Frühjahrsstart am Sonntag den erhofften Pflichtsieg gegen Schlusslicht WSG Tirol eingefahren. Das 2:0 zum Abschluss der 19. Runde der Bundesliga war nicht nur aus sportlicher Sicht wichtig. Die Mannschaft schenkte damit ihrem scheidenden Club-Service-Leiter und Stadionsprecher Andreas "Andy" Marek, der seine Tätigkeit nach 599 Pflichtspielen beendete, zum Abschied einen Sieg.

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Der wurde schon nach etwas weniger als einer Minute durch einen Traumschuss von Maximilian Ullmann eingeleitet. Ein Fehler des Ex-Rapidlers Thanos Petsos, von dem Taxiarchis Fountas (41.) profitierte, brachte noch vor der Pause die Vorentscheidung. "Andere Teams haben eine bessere Vorbereitung gespielt und nicht gewonnen. Wir haben den Sieg gefeiert. Damit und mit den drei Punkten bin ich zufrieden, aber wir müssen uns noch steigern", resümierte Rapid-Coach Dietmar Kühbauer.

Rapid bleibt nach Sieg am Boden

Kritisch betrachtete er den Auftritt in der zweiten Hälfte. "Da haben wir komplett zum Fußballspielen aufgehört, nicht mehr die Tiefe gesucht, nicht mehr den Aufwand betrieben, der nötig ist", erläuterte der Burgenländer. Die Tiroler hätten dadurch bei besserer Chancenauswertung zurück ins Spiel finden können. "Das war Lethargie pur, vielleicht waren wir zu siegessicher. Das geht gar nicht, wenn wir im oberen Play-off eine Rolle spielen wollen. Andere Gegner bestrafen das", verlautete Kapitän Stefan Schwab. Da dies der WSG nicht gelang, sind die Wiener nach wie vor einen Punkt vor dem WAC Dritter.

Zumindest dort will man auch am Ende stehen. "Das wird ganz eng, eine heiße Kiste", vermutete der Salzburger. Kampfansage in Richtung Topduo gibt es drei Runden vor der Liga- und Punkteteilung keine. "Unsere Leistung war nicht so, dass wir jetzt zu träumen anfangen können", schätzte Schwab die Situation realistisch ein.

Fakt ist, dass der Abstand auf Rang eins auf zehn Zähler verringert wurde, der Zweite Salzburg ist neun Punkte entfernt. Nicht leugnen kann man auch, dass die Marschrichtung des Rekordmeisters stimmt. In den jüngsten sechs Runden gab es vier Zu-Null-Siege und zwei Remis bei einem Torverhältnis von 15:3. Mit 14 Punkten sind die Hütteldorfer in diesem Zeitraum das Maß aller Dinge vor dem LASK (13).

Erster Heimsieg seit 15. September 2019

Zum Jahresauftakt wurde auch noch die Heimschwäche abgelegt. Es war der erste Sieg im Allianz Stadion seit dem 5:0 gegen die Admira am 15. September 2019 und der dritte im zehnten Spiel. "Wir haben im Herbst zu Hause nicht viel gewonnen, deshalb war das jetzt einmal ganz gut. Und ein Sieg zum Start ist immer wichtig", schilderte Tormann Richard Strebinger. Den widmeten am Sonntag alle Marek.

Dessen Abschied wurde nach Schlusspfiff ähnlich groß inszeniert wie jener von Ex-Mittelfeld-Ass Steffen Hofmann im Jahr 2018. Das Flutlicht war aus und die "Stimme Rapids" drehte im auf ihn gerichteten kleinen Scheinwerferlicht eine Ehrenrunde im Stadion und das zu den Klängen von "Time to say goodbye". Viele ehemalige Weggefährten waren angereist, andere huldigten Marek via Videobotschaft. Schon vor und während der Partie hatte es zahlreiche Sprechchöre für den beliebten 57-Jährigen gegeben, genauso wie eine große Choreographie.

"Der Sieg freut mich auch für den Andy, weil wenn sich nicht er einen super Abschied verdient hat, wer dann? Er war immer extrem herzlich und ein leidenschaftlicher Perfektionist. Er ist eine Inspiration für mich und ganz viele andere Menschen", meinte Strebinger. Stefan Maierhofer kennt Marek auch noch aus vergangenen Rapid-Zeiten, mittlerweile geht er aber für die Tiroler auf Torjagd. Bei seinem Liga-Comeback blieb ihm ein Treffer verwehrt, auch da sein Mitspieler Bruno Soares einen Kopfball des 2,02-Meter-Manns in höchster Not klärte.

"Auf die Leistung können wir aufbauen. Rapid ist nicht unser Gradmesser, andere Mannschaften gehen da mit vier, fünf Gegentoren heim", sagte der 37-Jährige. Sein Team müsse sich mit Teams wie der Admira, St. Pölten oder Mattersburg messen. Die Admira ist drei Zähler vor den Tirolern Vorletzter. "Es gibt noch 13 Spiele, 39 Punkte. Wir müssen so oft es geht punkten", ist sich Maierhofer bewusst. Die nächste Möglichkeit gibt es am Samstag gegen den WAC.

apa

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