26.05.2020 10:19 Uhr

Rapid rüstet sich für den Titelkampf

Dietmar Kühbauer will sich mit Rapid nach oben orientieren
Dietmar Kühbauer will sich mit Rapid nach oben orientieren

Zum Start der Meisterrunde der Bundesliga und im Angesicht eines möglichen Punkteabzugs für Tabellenführer LASK schielt Rapid Wien auf den 33. Meistertitel der Klubgesichte. Die Geisterspiele, mahnt Trainer Dietmar Kühbauer, würden die Hütteldorfer "brutal" treffen.

Auch wenn es bei Rapid niemand groß hinausposaunt - bei den Hütteldorfern lebt vor dem Neustart nach der Corona-Pause die Hoffnung auf den 33. Meistertitel. Sollte der LASK aufgrund der verbotenen Mannschaftstrainings mit einem deftigen Punkteabzug belegt werden, wären die Grün-Weißen nur noch vier Punkte hinter dem dann wohl an der Spitze liegenden Titelverteidiger Red Bull Salzburg.

Über die Verfehlungen des LASK wollte Trainer Dietmar Kühbauer keine großen Worte mehr verlieren, und auch bei den Spekulationen über den ersten Titel seit 2008 gab sich der Burgenländer zurückhaltend. Schon nach dem ersten Match der Meisterrunde - am 3. Juni gastiert Rapid in Salzburg - werde man mehr wissen. "Das kann richtungsweisend sein. Man ist aus dem Titelkampf draußen, oder es kann in eine bestimmte Richtung gehen", sagte Kühbauer der APA.

Der mögliche Gewinn der Meisterschaft sei in den vergangenen Wochen nicht wirklich ein Thema gewesen. "Wir haben nicht darüber gesprochen, vielleicht wird es noch kommen. Aber die Spieler können ja eh die Tabelle lesen", meinte Kühbauer und forderte: "Wir müssen Freude haben und immer 100 Prozent abrufen, dann sind wir eine sehr gute Mannschaft."

Auslaufender Vertrag: Wie geht es mit Kapitän Schwab weiter?

Das Saisonziel der Wiener bleibt allerdings unverändert. "Wir wollen einen internationalen Startplatz erreichen." Dafür würde dem momentanen Tabellendritten im Falle eines Cupsiegs der "Bullen" am Freitag gegen Lustenau schon Endrang vier reichen. Nach den Trainingseindrücken ist Kühbauer jedoch überzeugt, dass es weiter nach oben gehen kann.

Bei seiner Truppe ortete der Coach "eine sehr gute Kameradschaft. Es ist ein guter Drive drin." Dafür verantwortlich ist wohl auch Stefan Schwab, der stets um ein optimales Mannschaftsklima bemüht ist, nun aber vor einem Dilemma steht. Die Coronavirus-Pandemie platzte mitten in die Verhandlungen um seine Vertragsverlängerung und sorgte beim Rekordmeister für wirtschaftliche Turbulenzen, weshalb der Kapitän nach derzeitigem Stand mit Saisonende Ex-Rapidler ist.

Kühbauer weiß um Schwabs Bedeutung für das Team über den sportlichen Bereich hinaus: "Er ist ein Topprofi, so, wie man sich einen Kapitän vorstellt. Ein unglaublich guter Typ, ein sehr wichtiger Spieler, eine Identifikationsfigur beim Klub. Er tut der Mannschaft und dem ganzen Verein gut." Demnach wird man bei Rapid wohl alles versuchen, um Schwab über diese Spielzeit hinaus bei Rapid zu halten.

Geisterspiele: Kühbauer will nicht jammern

Vorerst jedoch geht es einmal darum, die Saison so erfolgreich wie möglich abzuschließen, selbst wenn die Unterstützung des Publikums fehlt. "Wir werden von den Geisterspielen brutal getroffen. Wahrscheinlich hätten wir immer mit einem vollen Haus rechnen dürfen, jetzt fehlen uns die Fans und es trifft uns auch finanziell hart. Doch jammern hilft nichts und das wollen wir auch nicht", betonte Kühbauer.

In Geisterspielen sei die richtige mentale Einstellung gefragt. Mit einem Testmatch wie etwa in einem Winter-Trainingscamp in Belek sei so eine Partie "von der Belastung und vom Stress her nicht vergleichbar", erklärte Kühbauer.

apa

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