04.04.2021 08:24 Uhr

Salzburg zum Auftakt gegen Angstgegner Sturm

Salzburg hofft im Duell mit Sturm auf Tore von Goalgetter Patson Daka
Salzburg hofft im Duell mit Sturm auf Tore von Goalgetter Patson Daka

Mit dem Wissen, die Konkurrenz im Vorjahr in der Meistergruppe dominiert zu haben, startet Red Bull Salzburg am Sonntag in die entscheidende Phase der Bundesliga. Vier Zähler Vorsprung auf den ersten Verfolger Rapid nimmt der Tabellenführer in die letzten zehn Runden mit. Der Auftakt- ist aber so etwas wie der Angstgegner. In der Liga hat der Serienmeister beide bisherigen Saisonduelle mit Sturm Graz verloren, im Cup-Halbfinale gab es dafür ein 4:0.

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"Wir sind bereit für eine gute Mannschaft, für einen guten Kampf", versicherte Salzburg-Trainer Jesse Marsch. Im Vorjahr sei man in der Finalphase nach der Corona-Pause jede Sekunde mit vollem Fokus auf dem Platz gewesen, als Lohn gab es acht Siege, zwei Remis und den siebenten Meistertitel in Folge. "Diesen mentalen Gedanken brauchen wir wieder. Wir waren fit, wir waren mental stark und wir waren bereit für den wichtigsten Moment der Saison."

Hoffnung ruhen auf Goalgetter Daka

Um neuerlich das Double nach Salzburg zu holen, will sich Marsch auf keine Experimente einlassen - und damit der Clubstrategie zum Trotz auch nicht über Gebühr auf junge Spieler setzen. "Es ist jetzt nicht die Zeit, um über Entwicklung nachzudenken", meinte der US-Amerikaner. "Wir müssen unsere beste Leistung in jedem Spiel abliefern. Wir spielen mit der Mannschaft, von der wir glauben, dass sie diese Situation schaffen kann."

Die Hoffnungen ruhen unter anderem auf Patson Daka. Der 22-Jährige aus Sambia hat in den jüngsten sechs Ligapartien getroffen. Gelingt ihm dies auch gegen Sturm, würde er den Clubrekord von Marc Janko und Jonatan Soriano einstellen. Mit 20 Toren in nur 18 Einsätzen führt Daka die Liga-Schützenliste an. Im Sambias Nationalteam holte er sich mit vier Treffern in den jüngsten beiden Afrika-Cup-Qualifikationsspielen weiteres Selbstvertrauen.

Neben Daka kämpfen die beiden Deutschen Mergim Berisha (22) und Karim Adeyemi (19) um Spielzeit. "Karim ist für mich auf einem sehr guten Weg", lobte Marsch sein Ausnahmetalent. "Er ist ganz bereit für super nächste elf Spiele." Neben dem Liga-Endspurt steht für die Bullen am 1. Mai auch noch das Cupfinale gegen den LASK an, der nach der Punkteteilung mit fünf Zählern Rückstand als Dritter in die Meistergruppe geht.

Ilzer will Serie gegen Salzburg "perfektionieren"

Sturm folgt weitere zwei Zähler dahinter als Vierter. In den beiden bisherigen Ligaduellen (1:3 und 1:2) mit den Grazern sei die Aufmerksamkeit nicht gut genug gewesen, meinte Marsch. "Wir haben zu viele zweite Bälle verloren, zu viele Duelle. Und wir waren nicht bereit für Standardsituationen." Das soll in der Meistergruppe nicht der Fall sein, versicherte auch Routinier Zlatko Junuzovic: "Jetzt kann man Titel holen, wir sind gierig nach Titeln."

In der Meisterschaft haben die Salzburger im Kalenderjahr 2021 bisher nur gegen Sturm Punkte abgegeben. Drei Ligasiege gegen Salzburg in einer Saison sind in der Red-Bull-Ära (seit 2005) bisher noch keinem Team gelungen. "Da haben wir schon einmal einen Auftrag, das wäre nahezu perfekt", sagte Sturm-Coach Christian Ilzer. Salzburg sei aber immer noch das dominante Team der Liga. "Uns ist bewusst, welcher Gegner auf uns zukommt, und was wir leisten müssen."

Zweimal haben die Grazer die "Gunst der Stunde" (Ilzer) schon genutzt. "Wir haben gesehen, wenn man in allen Bereichen eine Topleistung abruft, ist Salzburg auch besiegbar", meinte der Sturm-Coach. "Wir fahren mit dem Vorhaben nach Salzburg, nicht zu passiv, nicht zu inaktiv zu sein."

Sturm muss fürs Stockerl "außergewöhnliches abliefern"

Nicht im Bus sitzt Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic. Der Bosnier kam angeschlagen vom U21-Nationalteam zurück. Der befürchtete Bänderriss bestätigte sich in einer MR-Untersuchung nicht, Ilzer könnte sein System wegen des Ausfalls aber auf eine Dreier-Abwehrkette umstellen. Ein Fragezeichen steht zudem wegen Zehenproblemen hinter dem Einsatz von Kelvin Yeboah.

Ilzer freut sich auf die Meistergruppe, in der Sturm zuletzt jeweils um einen Platz zurückgefallen ist - im Vorjahr auf Rang sechs. "Realistisch gesehen ist vier bis sechs in unserer Reichweite", lautete Ilzers Prognose. "Wollen wir aufs Stockerl, müssen wir außergewöhnlich abliefern." Ein Punktgewinn bei den Salzburgern, die zuletzt fünf Heimsiege in Serie gefeiert haben, wäre ein Anfang. Sturm ist vier Runden ungeschlagen, spielte bei der WSG Tirol (1:1) und der Admira (0:0) zuletzt aber jeweils nur Remis und ist auswärts sechs Partien sieglos.

apa

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