28.04.2022 07:32 Uhr

Rapid-Patzer bringt Spannung fürs Derby

Niklas Hedl fehlt nach seinem unnötigen Ausschluss im Derby
Niklas Hedl fehlt nach seinem unnötigen Ausschluss im Derby

Die Meister- und Vizemeister-Entscheidung ist gefallen, der Kampf um Rang drei dafür an Spannung nicht zu überbieten: Drei Runden vor Schluss liegen in der Meistergruppe der Bundesliga vier Teams innerhalb von vier Punkten. Rapid hält nach dem am Ende packenden 2:2 gegen den Sechsten Austria Klagenfurt bei der Pole Position, der Lokalrivale Austria und der WAC (1:1) lauern aber nur zwei Zähler dahinter. Für mächtig Spannung im Wiener Derby ist gesorgt.

>> Spielbericht: Rapid Wien gegen Austria Klagenfurt

Rapid kam gegen den Aufsteiger mit einem "blauen Auge" davon, da Leihstürmer Ferdy Druijf (78., 88.) zum ersten Mal für die Wiener doppelt traf. "Wir haben uns die Ausgangsposition nicht verbessert, aber auch nicht dramatisch verschlechtert, weil die anderen auch nicht gewonnen haben", sagte Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer. Man habe allerdings eine "Riesenchance" ausgelassen.

"Das war einfach zu wenig"

Sein Team tritt neben dem Auswärtsderby am 8. Mai noch gegen Salzburg und beim WAC an. "Es war nicht unser Spiel, nicht gut. Jetzt warten drei richtige Finale auf uns, da müssen wir schauen neun Punkte zu holen", gab Druijf die Marschroute vor. Rang drei wäre auch im Hinblick auf den Europacup wichtig. "Wir wollen unbedingt einen Fixplatz in Europa", betonte Kevin Wimmer. Schlüssel dazu könnte ein Auswärtssieg bei der Austria sein. "Es geht nicht nur ums Prestige, aufgrund der Tabellensituation kommt noch Brisanz dazu", ist sich der Abwehrspieler bewusst.

Leicht wird es auf keinen Fall, vor allem wenn man die Mittwoch-Leistung als Maßstab nimmt. Die Hütteldorfer blieben über weite Strecken vieles schuldig. "So eine erste Halbzeit möchte ich nicht mehr haben, da kann man auch nichts schönreden. Das war einfach zu wenig", wusste Feldhofer. Besonders bitter war für ihn, dass er aufgrund seiner Sperre nur von knapp unterhalb des Stadiondaches zusehen konnte, daher nicht auf die Mannschaft einwirken konnte. "Es war grauslich, von oben zuzuschauen. Ich hoffe, es war das erste und letzte Mal."

Ein erstes Mal gab es auch für Niklas Hedl wegen seines unnötigen Ausschlusses in der 80. Minute. Der ÖFB-U21-Teamtormann hatte sich im Rahmen eines Auswurfes zu einer leichten Tätlichkeit gegenüber Schumacher hinreißen lassen, die auch zum Elfmetertor von Turgay Gemicibasi (84.) führte. "Normal ist er sehr ruhig. Das sind Emotionen, die passieren. Es war nichts Dramatisches, da hat er wohl Lehrgeld gezahlt, das wird ihm wahrscheinlich auch nicht mehr passieren", vermutete Feldhofer. Folgen hat es, ist Hedl nun doch im Derby gesperrt.

Damit könnte der 23-jährige Bernhard Unger zum Startelfdebüt kommen, sollte der zuletzt auch verletzte Paul Gartler nach seiner Erkrankung nicht fit werden. Die Ligapause am Wochenende kommt da gelegen. "Einige Spieler haben sehr viele Spiele in den Beinen, deshalb bin ich froh, dass eine kleine Pause kommt. Uns fehlt ein bisschen die Frische", meinte Feldhofer. An der Mentalität mangelt es nicht. "Mit einem Mann weniger muss man froh sein, wenn man noch 2:2 spielt. Da hat sich das Herz, die Mentalität, der Wille gezeigt, das war sicher das Positivste an diesem Abend", fasste der Steirer zusammen.

Schmid trauert "zwei verlorenen Punkten" nach

Die Austria konnte ein großes Erfolgserlebnis bereits vor dem Spiel in Wolfsberg feiern. Die Liga hatte dem Tabellenvierten am Nachmittag die Lizenz für die kommende Saison in 2. Instanz erteilt. Den Schwung der Erleichterung nahm die Truppe von Manfred Schmid in die erste Halbzeit mit. "Wir waren klar besser, haben von Beginn an den WAC dominiert", sagte Schmid.

Die Austria verzeichnete über 90 Minuten ein Chancenplus und ging nach der Pause durch Aleksandar Jukic verdient in Führung. Der überraschende Ausgleich von Dario Vizinger veränderte die Partie. "Dann ist der WAC besser ins Spiel gekommen und am Ende war es relativ offen", analysierte Schmid, der aufgrund der ersten Halbzeit von "zwei verlorenen Punkten" sprach. Die "Veilchen" sind seit sechs Runden ohne Sieg, für den Endspurt ist der Trainer jedoch zuversichtlich: "Wir haben jetzt drei Endspiele. Wir hatten um den Einzug in die Meistergruppe vier Endspiele und alle gewonnen."

Aufseiten des WAC war Coach Robin Dutt vor allem mit der ersten Halbzeit ganz und gar nicht zufrieden: "So kenne ich meine Mannschaft eigentlich nicht. Da haben wir körperlos gespielt, große Abstände und viele, leichte Ballverluste gehabt." Am Ende sei es aufgrund der Leistungssteigerung aber ein gerechtes Unentschieden gewesen. "Das hätte nach der ersten Halbzeit aber auch anders ausgehen können."

Mit den Klagenfurtern gab es auch für das zweite Kärntner Team eine Punkteteilung. "Wir waren knapp dran hier was Großes mitzunehmen. Schade, mit 22 Punkten wären wir voll dabei gewesen", trauerte Coach Peter Pacult dem vergebenen Sieg nach. Vor dem Spiel wäre er noch mit einem Punkt zufrieden gewesen. "Jetzt ist ein bisschen eine Enttäuschung da." Klagenfurt hat von direkten Duellen nur noch jenes gegen die Austria ausständig.

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten