23.10.2008 21:30 Uhr

Kroatischer Doppelpack: HSV 2:1-Sieger in Zilina

Zilina (dpa) - Dank eines kroatischen Doppelpacks hat der Hamburger SV die slowakische Pflichtaufgabe zum Auftakt der UEFA Cup- Gruppenphase erfolgreich gelöst. Mladen Petric (16.) und Ivica Olic (45.) bescherten dem Tabellenführer der Bundesliga in der Gruppe F ein 2:1 (2:0) beim MSK Zilina.

Nach dem Gegentor von Emil Rilke (69.) mussten die Hamburger gegen den slowakischen Spitzenreiter noch einmal unnötig zittern und verloren zudem Thimothee Atouba mit Verdacht auf Achillessehnenriss (80.). Vor 9870 Zuschauern im Stadion Pod Dubnom begnügten sich die Norddeutschen bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt über weite Strecken mit wenig überzeugendem Prozentfußball. Der HSV hat jetzt am zweiten Spieltag frei und trifft erst am 27.11. auf Ajax Amsterdam.

Drei Tage vor dem Bundesliga-Spitzenspiel bei 1899 Hoffenheim war HSV-Coach Martin Jol mit dem Dreier zufrieden. «Wir sind froh, dass wir gewonnen haben, auch wenn wir zum Schluss die Kontrolle verloren haben. Das mit Atouba ist sehr bitter. Er wird uns wohl Monate fehlen», erklärte der Niederländer. «Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht», meinte Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer, «in der zweiten Halbzeit haben wir oberflächlich gespielt und den Gegner aufgebaut. Ein guter Start war für uns sehr wichtig angesichts der starken Gegner, die jetzt auf uns warten.»

Der HSV begann zu passiv, und Zilina ging beinahe in Führung (13.). HSV-Keeper Frank Rost rettete in seinem 100. Europacup-Spiel gegen den freistehenden Bosnier Admir Vladavic. Diese Unachtsamkeit hatte zunächst die gewünschte Signalkraft für die Hamburger, bei denen die verletzten Marcell Jansen, Nigel de Jong und Thiago Neves fehlten. Nur 180 Sekunden später veredelte Petric per Kopf eine Außenrist-Flanke von Nationalspieler Piotr Trochowski mit seinem dritten Tor im laufenden Wettbewerb zum 1:0. Für den Kroaten war es nach seiner Magen-Darm-Grippe bereits das achte Pflichtspieltor der Saison.

Fußball für Fortgeschrittene sahen die 500 mitgereisten HSV-Fans allerdings auch nach dem 1:0 nicht. Im Gegenteil: Ballsicherheit, Passgenauigkeit und defensive Stabilität waren verbesserungswürdig. Nach einer weiteren Rost-Glanztat gegen Adauto (24.) tröpfelte die Partie wie der zwischenzeitliche Regen vor sich hin. Die bemühten Gastgeber wollten, konnten aber nicht so richtig, und mehr als Durchschnittsware produzierte auch der HSV nicht. Mitten in dieser spielerischen Monotonie prallte HSV-Verteidiger Joris Mathijsen mit Josef Piacek (38.) zusammen, musste wegen einer Platzwunde behandelt werden, konnte aber mit einem Riesenpflaster weiterspielen.

Wenigstens die erstklassige Chancenverwertung stimmte versöhnlich. In der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten gelang Ivica Olic mit rechts das 2:0. Nach dem Wechsel hatten die Gäste Spiel und Gegner besser im Griff. Vor allem die Abwehr agierte jetzt konzentrierter und konsequenter. Im TV war davon nicht zu sehen. Weil Zilina Ärger mit den Rechteinhabern hat, blieb der Bildschirm in Deutschland schwarz. In der 69. Minute schöpfte Zilina noch einmal Hoffnung, als der drei Minuten zuvor eingewechselte Rilke mit einem tollen Volleyschuss den starken Rost überwand. Vorbei wars mit der Hamburger Souveränität. Dann musste auch noch Atouba raus. Mit Glück und Geschick überstand der HSV schließlich die letzte Drangphase.

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