26.11.2013 16:20 Uhr

Aus dem Rampenlicht: Zaubern für Roberto Carlos

Darf jetzt Spieler wie Eden Hazard (r.) blocken: Lukas Szukala
Darf jetzt Spieler wie Eden Hazard (r.) blocken: Lukas Szukala

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf die Macher des türkischen Überraschungsteams und einen „Blauen“ in der Champions League.  

Verfolgerduell in der Türkei: Galatasaray Istanbul, nur Sechster in der Liga, empfängt den Sensationsdritten von Sivasspor. Die Gäste bieten dem Meister einen harten Kampf und gleichen das 0:1 aus. Dann allerdings pfeift Schiri Özkahya einen umstrittenen Handelfmeter zugunsten der Löwen vom Bosporus – 2:1. In der Folge gerät das Spiel zunehmend aus den Fugen, Özkahya stellt vier Spieler vom Platz, allein drei aufseiten der Rot-Weißen.

Trainer Roberto Carlos: Wenn ein Name beflügelt

Trotz dieses Rückschlags sind die Mannen aus Sivas, einem Handelsknotenpunkt im Zentrum der Türkei, mehr noch als der Tabellenzweite Kasimpasa die Überraschung der laufenden SüperLig-Saison. Schließlich konnte man vor wenigen Monaten erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt feiern. Unter dem neuen Startrainer Roberto Carlos spielt der Ex-Klub von Werner Lorant plötzlich um die internationalen Startplätze mit.

Der Weltmeister von 2002 baut bei seinem Projekt auf zwei ehemals in Deutschland aktive Kicker: Aydin Karabulut, in Berlin geboren und bis 2006 für Hertha BSC am Ball, füttert die Stürmer über links, während Mehdi Taouil im offensiven Mittelfeld die Fäden zieht. Der inzwischen 30-jährige Marokkaner Taouil war zu dunklen Zweiligazeiten beim 1. FC Nürnberg unter Vertrag, kam aber über die Rolle des Wasserträgers für Mintal, Ciric & Co. nicht hinaus. Nun weiß er einem Roberto Carlos zu gefallen und darf sich berechtigte Hoffnungen auf internationalen Fußball machen.

>>> zum Spiel Galatasaray vs. Sivasspor

Ex-Löwe brüllt in der Champions League

Diese Hoffnungen haben sich für einen anderen Ex-Zweitligakicker bereits erfüllt: Der in Trier aufgewachsene Pole Lukas Szukala gehört zum Stamminventar von Schalke-Gegner Steaua Bukarest. Der ehemalige Münchner Löwe stabilisiert seit 2012 die Innenverteidigung des rumänischen  Champions-League-Teilnehmers, nachdem er sogar bei Alemannia Aachen aussortiert worden war und bereits der Abschied aus dem Profifußball drohte.

Aber Szukala gab nicht auf. Über kleinere rumänische Vereine spielte sich der 1,95m-Hüne bis zum größten Klub des Landes, wo ein Teamkollege aus vergangenen Aachener Zeiten inzwischen Trainer ist: Laurentiu Reghecampf wusste um die Qualitäten des kopfballstarken Polen und integrierte ihn in seine Hintermannschaft. Szukala dankte es ihm mit starken Leistungen, nicht nur in den CL-Playoffs gegen seine Landsleute von Legia Warschau – sondern auch im Nationalteam selbst, aus dem er seit diesem Sommer kaum noch wegzudenken ist.

Schwedens Glück am Fuße der Alpen

Trotz der verpassten WM in seine Nationalmannschaft zurückkehren würde hingegen gerne Alexander Farnerud. Der Schwede kam 2006 mit vielen Vorschusslorbeeren aus Frankreich zum VfB Stuttgart und gewann auf Anhieb die Meisterschaft mit den Schwaben. Dennoch wusste der wasserstoffblonde Außenbahnspieler nie wirklich aufzufallen und musste ein Jahr später den Verein verlassen. Nach überzeugenderen Aufenthalten in Dänemark und der Schweiz zog es den mittlerweile 29-jährigen Wandervogel in diesem Sommer nach Italien zu Torino Calcio.

Dort beweist der als ewiges Talent verschriene Linksfuß, dass er es doch in einer großen Liga packen könnte. Nach seinem Tor kürzlich beim 3:3 gegen Inter wirbelte er auch am Wochenende beim souveränen 4:1 der granatroten Stiere gegen Catania Calcio wieder gefährlich über links. Kann er sein Niveau halten, winkt vielleicht doch wieder ein Auftritt in Gelb-Blau an der Seite von Schwedens Zlatan Ibrahimovic, der im Übrigen auch einst in Turin zum internationalen Star reifte.

>>> Zum Spiel Torino vs. Catania

Johann Mai

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