01.01.2014 10:32 Uhr

Regionalligen: Viel Tradition und Spannung

Fortuna Köln führt die Regionalliga West an
Fortuna Köln führt die Regionalliga West an

Viele ehemalige Bundesligisten und namhafte Traditionsklubs tummeln sich in den fünf Ligen der vierthöchsten deutschen Spielklasse. weltfussball blickt zurück auf die Hinrunde und berichtet über die Tops und Flops.

Regionalligafußball boomt! Jedes Wochenende pilgern Scharen von Schlachtenbummlern in die Stadien und die Live-Übertragungen beim Fernsehsender "Sport1" locken regelmäßig hunderttausende Zuschauer vor die Fernsehschirme.

Sportlich bleibt es nach dem Ende der Hinrunde spannend: Sowohl im Rennen um den Drittligaufstieg als auch im Kampf gegen den Abstieg ist weitgehend noch nichts entschieden.

 

Regionalliga Nord

Sehr eng geht es im hohen Norden zu: Die Amateure des VfL Wolfsburg als Spitzenreiter und den Sechsten ETSV Weiche Flensburg trennen nur ganze fünf Punkte. Gerade einmal sechs Zähler beträgt der Vorsprung des Tabellenzehnten Hannover 96 II auf Schlusslicht Victoria Hamburg. Trotz der spannenden sportlichen Situation ist das Interesse der Fußballfans an der Nord-Staffel eher mäßig. Nur der SV Meppen und der VfB Oldenburg verbuchen bei ihren Heimspielen regelmäßig vierstellige Zuschauerzahlen.

Top

Nach dem Aufstieg in die Regionalliga im Sommer 2012 und Rang zehn in der ersten Saison, ist der VfB Oldenburg in dieser Spielzeit als Tabellenzweiter mittendrin im Aufstiegsrennen. Zwei Zähler beträgt der Rückstand des früheren Zweitligisten auf den Tabellenführer aus Wolfsburg. Die 0:2-Heimniederlage gegen den VfR Neumünster am letzten Hinrundenspieltag beendete eine imposante Serie von 13 ungeschlagenen Partien in Folge.

Flop

Der TSV Havelse legte eine ganz starke Spielzeit 2012/2013 hin: In der ersten DFB-Pokalrunde kegelten die Niedersachsen Bundesligist 1. FC Nürnberg aus dem Wettbewerb und verpassten als Vizemeister hinter Holstein Kiel knapp die Qualifikation für die Aufstiegsspiele zur 3. Liga. Doch nach dem Abgang von Erfolgstrainer André Breitenreiter zum SC Paderborn im Sommer stottert der Motor beim TSV. Mit nur 22 Punkten steckt man im Mittelfeld der Tabelle fest.

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Regionalliga Nordost

Durch den Aufstieg von RasenBallsport Leipzig präsentiert sich die Nordost-Staffel in dieser Spielzeit wesentlich ausgeglichener als im Vorjahr. Zwar hat die TSG Neustrelitz an der Tabellenspitze bereits sieben Zähler Vorsprung. Doch dahinter lauern mit dem 1. FC Magdeburg und Carl-Zeiss Jena zwei traditionsreiche frühere Größen des DDR-Fußballs, die nach der Winterpause ebenfalls noch ins Aufstiegsrennen eingreifen wollen.

Top

Mit ihrer souveränen Tabellenführung nach der Hinrunde ist die TSG Neustrelitz die Überraschungsmannschaft im Nordosten. Die Mecklenburger stellen mit erst neun Gegentreffern die beste Defensive aller 90 Regionalligisten. Maßgeblichen Anteil an dieser starken Bilanz hat der im Sommer als Cheftrainer verpflichtete frühere Nationalspieler Thomas Brdarić.

Flop

Hertha BSC II findet sich zu Beginn der Winterpause auf einem Abstiegsplatz wieder. Der Trainerwechsel vom erfahrenen Karsten Heine hin zum jungen Jörg Schwanke vor der Saison scheint nach hinten loszugehen. "Wir werden der U23 helfen", meldete sich jetzt der Coach der Bundesligamannschaft Jos Luhukay zu Wort und will zukünftig häufiger Profis für die Regionalligaspiele abstellen.

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Regionalliga West

Gleich sechs ehemalige Bundesligisten mit insgesamt 34 Jahren Erfahrung im Oberhaus tummeln sich in der "traditionsreichsten Regionalliga aller Zeiten". Die Tabellensituation der namhaften Klubs könnte allerdings unterschiedlicher nicht sein: Während Fortuna Köln als Spitzenreiter von ganz oben grüßt, kämpfen die SG Wattenscheid 09, der KFC Uerdingen und die finanziell gebeutelte Alemannia aus Aachen gegen den Abstieg. Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen belegen Mittelfeldplätze.

Top

Fortuna Köln ist nach einer starken Hinrunde nicht nur Tabellenführer vor dem letztjährigen Primus Sportfreunde Lotte, sondern darf sich momentan auch zweite Fußballkraft in der Domstadt hinter dem großen FC nennen. Die Südstädter haben bereits neun Zähler mehr auf dem Konto als der neureiche Lokalrivale Viktoria mit seinem prominenten Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz.

Flop

Einen einstelligen Tabellenplatz gaben die Verantwortlichen des KFC Uerdingen im Sommer als Saisonziel aus. Gerade war der DFB-Pokalsieger von 1985 mit der glanzvollen Bilanz von 96 Punkten und 98:32 Toren aus der Oberliga Niederrhein aufgestiegen. Doch die höhere Spielklasse ist offenbar eine Nummer zu groß für die Krefelder, die auf einem Abstiegsplatz überwintern.

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Regionalliga Südwest

Auch in der Südwest-Staffel erfahren traditionsreiche Klubs wie Waldhof Mannheim und Kickers Offenbach in dieser Spielzeit, dass man sich für historische Erfolge und einen großen Namen heute nichts mehr kaufen kann. Sie finden sich nach der ersten Saisonhälfte in der unteren Tabellenhälfte wieder und werden mit dem Aufstieg aller Voraussicht nach nichts zu tun haben. Auf bestem Wege in die 3. Liga ist dagegen ein ganz junger Verein.

Top

Herbstmeister SG Sonnenhof Großaspach schickt sich an, erstmals in seiner Geschichte in den bezahlten Fußball einzuziehen. 1994 von Hotelier Uli Ferber gegründet und bis heute finanziell unterstützt, sind die Baden-Württemberger in ihrem vierten Regionalligajahr vor allem in der Fremde eine Macht: In neun Auswärtsspielen gab es sieben Siege und zwei Remis, bei einem Torverhältnis von 22:8.

Flop

Vom Regionalligameister und Fast-Aufsteiger zum Abstiegskandidaten: Hessen Kassel hat einen heftigen Absturz hinter sich. Mussten sich die Löwen noch im vergangenen Sommer in den Playoffs zur 3. Liga nur knapp Holstein Kiel geschlagen geben, reicht es in dieser Spielzeit bislang nur zu einem enttäuschenden 14. Tabellenplatz. An den letzten neun Spieltagen vor der Winterpause gab es keinen einzigen Sieg.

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Regionalliga Bayern

Im Freistaat wird das Geschehen in der Regionalliga weitgehend vom Nachwuchs der Profiteams dominiert. Vier der ersten fünf Teams der Tabelle sind U23-Mannschaften von Erst- und Zweitligisten. Vorneweg marschiert, wie sollte es auch anders sein, der FC Bayern. Aber auch der FC Augsburg, 1860 München und Greuther Fürth schnuppern noch an den Aufstiegs-Playoffs.

Top

Der FV Illertissen kann aktuell als einziger in die Phalanx der Profi-Zweitvertretungen eindringen. Als Tabellenzweiter mit nur einem Punkt Rückstand sind die Illertisser den "kleinen Bayern" dicht auf den Fersen, die allerdings ein Spiel weniger ausgetragen haben. In der ersten Runde des DFB-Pokals musste sich der FVI dem Bundesligateam von Eintracht Frankfurt nach großem Kampf nur knapp 0:2 geschlagen geben.

Flop

Einen tiefen Fall erlitt der letztjährige Tabellenelfte TSV Rain am Lech in dieser Spielzeit. Die Schwaben sind das einzige sieglose Team der fünf Regionalligen und sammelten erst acht Punkte. Damit hat das Schlusslicht schon 12 Zähler Rückstand auf die Relegationsplätze und wird die Klasse voraussichtlich nicht halten.

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Tobias Knoop

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