Deutschland » Bundesliga 2014/2015 » 1. Spieltag » Liveticker: Hannover 96 - FC Schalke 04 2:1

Fazit:
Ein Spiel, welches in der ersten Halbzeit unendlich langweilig daherkam, bot im zweiten Durchgang etwas mehr Aufregung und versöhnte mit drei Toren. Schalke kam eigentlich besser aus der Pause, doch binnen drei Minuten drehten die Niedersachsen die Partie und die Gäste waren fortan nicht mehr in der Liga, nochmal eine Schippe draufzulegen. Die Niederlage ist sicherlich unglücklich, aber unterm Strich haben die Königsblauen nun nach Pokalaus und Auftaktpatzer einen echten Fehlstart hingelegt. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Edgar Prib (Hannover 96)
Der Torschütze und Vorbereiter bekommt noch einmal gelb, darüberhinaus passiert aber nichts mehr.

Der Torschütze geht erschöpft vom Feld und zusätzlich nimmt der Wechsel nimmt wichtige Sekunden von der Uhr.

Die Latte verhindert die Entscheidung! Sakai setzt sich gegen Fuchs mit Riesenschritten auf rechts ab und flankt punktgenau auf den heranstürmenden Joselu am langen Pfosten. Ralf Fährmann kommt mit der rechten Hand irgendwie noch an den Ball und das Leder klatscht von der Unterkante der Latte zurück ins Feld!

Joselu bleibt nach einem Zweikampf mit Matip liegen und obwohl sich der Spanier wirklich wehgetan zu haben scheint, geht natürlich nun auch die Zeitschinderei los.

Leonardo Bittencourt war verletzt liegen geblieben, ist aber wohl eher ausgelaugt als verletzt und wird von Tayfun Korkut daher vom Platz genommen. Der aus Istanbul gekommene Gülselam soll nun das defensive Mittelfeld dichtmachen und das Ergebnis sichern.

Gelbe Karte für Leon Andreasen (Hannover 96)
Der Däne grätscht von hinten Max Meyer um und holt sich den Karton ab.

Gelbe Karte für Kaan Ayhan (FC Schalke 04)
Es ist die erste gelbe Karte in einer sehr fairen Partie, die der Türke nach seinem Einsteigen gegen Prib erhält.

Jetzt ist hier ja doch noch einiges los nach dieser miserablen ersten Halbzeit! Hannover dreht die Partie und Schalke wird sich wundern, wie das denn binnen drei Minuten passieren konnte.

Hier von einem Treffer gegen den Spielverlauf zu sprechen ist trotzdem zu viel des Guten, denn obwohl Schalke verbessert aus der Kabine kam, blieb die Partie auf einem überschaubarem Niveau.

Tooor für Hannover 96, 1:1 durch Edgar Prib
Ja von wegen näher dran! Aus dem Nichts tritt Leonardo Bittencourt auf der rechten Seite an, prescht an Kevin-Prince Boateng vorbei und serviert scharf in die Mitte. Der Torschütze setzt sich am langen Pfosten von Ayhan ab und zimmert das Leder aus acht Metern in die rechte Ecke.

Zieler! Kevin-Prince Boateng erkämpft vor dem Strafraum der 96 den Ball, Fuchs steckt wunderbar auf Choupo-Moting durch und der Stürmer scheitert aus 14 Metern am stark reagierenden Keeper der Hausherren!

Der Chilene geht nach einem unaufgeregtem Debüt nach einer Stunde vom Platz und macht Platz für einen weiteren Neuen. Der Japaner war aus Nürnberg nach Niedersachsen gewechselt.

Schalke hält Hannover clever vom eigenen Kasten weg und wenn es bei den Niedersachsen mal nach vorne geht, bleibt es zu ungenau.

Matip kommt am Fünfer bei einer Ecke relativ unbedrängt zum Kopfball und das Leder rauscht knapp über den Kasten.

Die Hausherren suchen nun tatsächlich etwas offensiver den Weg nach vorne, aber die Ungenauigkeiten bleiben.

Den Galgenhumor mal beiseite gelegt war das übrigens ein richtig schöner Spielzug, aber halt auch der erste der Partie.

Es gibt keine Wechsel zur Pause, was nach der mageren Vorstellung aus dem ersten Abschnitt schon ein wenig überrascht.

Halbzeitfazit:
Die ersten 45 Minuten der Saison ließen noch einiges zu wünschen übrig. Bei beiden Teams stimmte es hinten einigermaßen, aber vorne passten die Laufwege überhaupt nicht und da sich zusätzlich haufenweise technische Mängel aneinanderreihen und niemand viel riskieren wollte, wurden die Seufzer auf der Tribüne im Verlauf ob des katastrophalen Niveaus immer lauter. Das kann, darf und muss besser werden! Bis gleich.

Eine Minute gibt es aufgrund einiger kleineren Verletzungsunterbrechungen noch obendrauf. Die Chance, dass noch etwas passiert, ist aber gering.

Mein Gott ist das schlecht. Edgar Prib springt der Ball einfach mal so meterweit vom Fuß. Uff!

Kevin-Prince Boateng öffnet das Spiel mit einer schönen Verlagerung auf die rechte Seite, aus der dann der erste Torschuss von Stürmer Klaas Jan Huntelaar entsteht. Abgeblockt hat das Leder aber keine Chance auf Erfolg.

Diese Entwicklung wird aber auch dadurch ermöglicht, dass sowohl Schalke als auch 96 dem Gegner zunächst mal hinten das Leben schwer machen und nach vorne verhältnismäßig wenig riskieren.

Sam wird rechts im Strafraum bedient, rennt sich dann allerdings fest. Noch kann der Neuzugang nicht überzeugen.

Selbst wenn sich hüben wie drüben mal ein paar Räume auftun, schalten die Teams als Mannschaft zu schleppend um und oft müssen die Akteure abdrehen und Tempo rausnehmen. So wie hier Draxler, dem schlichtweg eine Anspielstation fehlt.

Wer sorgt hier mal für das Überraschungsmoment, für ein bisschen mehr Tempo? Julian Draxler wäre dafür eigentlich der geeignete Mann, doch auch der Youngster leistet sich ungewöhnlich viele fahrige Aktionen.

Hannover wurschtelt sich mit ein wenig Glück über links durch, Pribs Schuss aus zwölf Metern wird jedoch letztlich geblockt. Wir warten weiterhin auf die erste Chance.

Draxler wird über links an der Strafraumgrenze freigespielt, braucht aber den Tick zu lange in der Ballverarbeitung und kann dann nicht mehr auf die rechte Seite weiterleiten, wo sowohl Sam als auch Huntelaar komplett blank stehen.

Auch das passt: Christian Fuchs und Maxim Choupo-Moting behindern sich an der Seitenlinie gegenseitig und verlieren letztlich das Leder ins Toraus. Das wird von den Rängen mit höhnischem Applaus quittiert.

Pander legt sich den Ball aus 24 Metern Entfernung zentraler Position zurecht, knallt das Leder jedoch drucklos in die Mauer. Derweil ist Fuchs für den verletzten Kolašinac gekommen.

Das sieht nicht gut aus für den Bosnier und Keller scheint früh wechseln zu müssen. Das Lazarett der Blauen wird offenbar größer.

Leon Andreasen wird auf links gut freigespielt, die Flanke setzt der Däne dann aber unbedrängt hinter den Kasten. Da fasst sich der Sechser zurecht an die Stirn.

Auch in der Folge ist der Keeper der Niedersachsen nochmal gefordert, aber bislang kommt der Weltmeister nicht ins Schwitzen.

Kurze Zeit später lädt Hannover mit einem kapitalen Fehlpass Schalke zum kontern ein. Draxler steckt super auf Sam durch, aber der Ex-Leverkusener nimmt den Ball schlecht mit und verstolpert so diese potentielle Großchance an der Sechzehnergrenze.

Wer kommt besser in die Saison? Die Abtastphase ist in vollem Gange und die Kugel rotiert auf beiden Seiten durchs Mittelfeld.

Damit rein in die Saison! Beide Teams tragen ihre traditionellen Farben: Hannover spielt in bordeauxroten Leibchen und Schalke in blau-weiß.

Damit ist der Rahmen gesetzt für eine hoffentlich hocklassige Partie vor aufverkauftem Haus. Peter Gagelmann übernimmt die Leitung und wird von Sven Jablonski und Thomas Gorniak an den Seitenlinien assistiert.

Die Verletztenliste der Knappen lässt sich dagegen aber auch sehen. Mit Farfan, Goretzka, Giefer, Obasi, Kirchhoff, Uchida und Aogo fallen einige potentielle Stammspieler aus und da das Lazarett der Königsblauen schon in der letzten Saison prall gefüllt war, sieht man das zum Saisonstart natürlich nicht gern. Trotzdem attestierte Manager Heldt dem Kader eine große Qualität und sprach dem Team auch nach der Niederlage in Dresden sein Vertrauen aus.

Auf der Gegenseite gibt es im Kader deutlicherer Veränderungen, mit Joselu und Miiko Albornoz schaffen es aber auch bei den Niedersachsen zunächst nur zwei Neue in die erste Startelf der jungen Saison von Coach Tayfun Korkut. Verzichten muss der türkische Übungsleiter auf seinen Kapitän Lars Stindl, der sich beim Pokalsieg gegen Astoria Walldorf eine starke Zerrung des Außenbandes im rechten Knie zugezogen hatte und daher nicht mitwirken kann.

Es ist noch kein Spiel absolviert und doch steht Schalke schon unter Zugzwang! Grund ist das blamable Ausscheiden im DFB-Pokal in Dresden vom Montag, als der Champions-League-Teilnehmer ziemlich blutleer mit 1:2 aus dem Osten zurückkehrte. Um die Gemüter im Pott ein wenig zu beruhigen wäre ein Dreier zum Auftakt nicht zu verachten.