Deutschland » Bundesliga 2016/2017 » 8. Spieltag » Liveticker: FC Ingolstadt 04 - Borussia Dortmund 3:3

Fazit:
Am Ende eines spektakulären Aufeinandertreffens trennen sich Ingolstadt und Dortmund 3:3. In Halbzeit eins hätten die Gastgeber durchaus mehr als zwei Treffer gegen in der Verteidigung desolate Borussen erzielen können, die durch eine Umstellung im zweiten Durchgang den schnellen Anschluss erzielen konnten. Die postwendende Antwort des FCI reichte jedoch nicht aus: Auch der erneute Zwei-Tore-Vorsprung der Schanzer wurde durch Ramos (69.) und Pulisic (90+1.) zunichte gemacht. Nach dieser Vorstellung dürfte Markus Kauczinski vorerst wieder fester im Sattel sitzen, auch wenn er erneut keinen Sieg verbuchen konnte. Der BVB freut sich letztlich über einen glücklichen Punkt, lässt aber zum dritten Mal in Folge Zähler in der Bayern-Verfolgung liegen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen schönen Abend.

Aubameyang verpasst knapp! Eine gute Passlack-Hereingabe findet den Gabuner, der mit dem Scheiten nur haarscharf am rechten Giebel vorbei nickt.

Tooor für Borussia Dortmund, 3:3 durch Christian Pulisic
Unfassbar - Dortmund erzielt den Ausgleich in der Nachspielzeit! Paslack bringt eine Flanke von links an den langen Pfosten, wo erst Piszczek sich mit dem Kopf versucht. Den ersten kann Nyland noch abwehren, doch beim Abstauber von Pulisic ist der Keeper chancenlos.

Wahnsinn! Akrobatisch kommt Aubameyang mit einer Drehung irgendwie an einen Lupfer-Pass, den er zwar an Nyland vorbei, aber nicht im Tor unterbringen kann. Ingolstadt verbarrikadiert den eigenen Sechzehner.

Hat Tuchel sich verzockt? Vor allem im ersten Durchgang konnte die, zugegebenermaßen verletzungsbedingt stark veränderte, Defensive des BVB nur durch Nachlässigkeiten und Passivität auffallen. Die zweite Halbzeit der Borussia wirkt da deutlich souveräner.

Christian Pulisic erkämpft sich das Leder und startet den Gegenangriff. Nach seinem tollen Einsatz springt dem Angreifer des BVB allerdings der Ball unglücklich an den Arm, weshalb er vom Unparteiischen zurückgepfiffen wird.

Cohen hat im Duell einen Finger ins Auge bekommen und muss von seinen Betreuern behandelt werden. Nach einer kurzen Unterbrechung scheint es aber für den Schanzer weiterzugehen.

Der BVB sortiert sich neu: Ramos geht auf den rechten Flügel, während sich Pulisic links einsortiert. Aubameyang geht in die Spitze, hinter ihm greifen Götze und Dembélé durch die Zentrale an. Reicht die Zeit den Gästen, um hier noch den Ausgleich zu erzielen?

Gelbe Karte für Adrián Ramos (Borussia Dortmund)
Für einen wuchtigen Zusammenprall mit Hadergjonaj sieht der Torschütze der Borussia die erste Gelbe Karte der Partie.

Ingolstadt hat den Mut aus der ersten Halbzeit durch das 3:1 zurückgewonnen und attackiert den Champions-League-Teilnehmer wieder munter über die Flügel. Bei den Hereingaben sieht die BVB-Abwehr alles andere als gut aus.

Was ist das für ein verrücktes Spiel. Dortmund drückt nach der Pause und kommt durch Aubameyang zum Anschluss. Die Schanzer stecken jedoch nicht auf, sondern reagieren direkt mit dem nächsten effektiven Angriff und stellen den alten Abstand wieder her.

Tooor für Borussia Dortmund, 2:1 durch Pierre-Emerick Aubameyang
Dortmund kommt heran! Über den eingewechselten Götze und Kagawa rotiert der Ball auf den linken Flügel. Von dort hat Ousmane Dembélé das Auge für Pierre-Emerick Aubameyang am zweiten Pfosten, der per Kopf zum Anschlusstreffer einnicken kann. Der BVB ist wieder da!

Wieder bekommt Aubameyang einen Freistoß gegen Tisserand zugesprochen. Erneut darf sich der Gast aus Westfalen aus zentraler Position versuchen...

Pulisic vorbei an allen. Der US-Amerikaner dribbelt sich über rechts in den Strafraum und lässt dabei zwei Gegenspieler stehen. Sein Flachpass vor den Kasten findet allerdings keinen Mitspieler.

Nur halb so wild: Castro versucht es abermals aus der zweiten Reihe, sein Flachschuss rauscht allerdings gute fünf Meter am linken Pfosten vorbei.

Zurück in Ingolstadt. Tuchel reagiert auf die erste Halbzeit und nimmt den überforderten Park vom Platz. Für ihn kommt Offensivmann Pulisic.

Halbzeitfazit:
Man mag es kaum glauben, aber der BVB rettet sich in Ingolstadt mit einem 0:2-Rückstand zum Pausentee. Gleich zweimal pennte der heute desolate Abwehrverbund in Schwarzgelb, als Suttner von rechts erst Cohen und dann Lezcano aus dem Halbfeld mit einem Freistoß bediente. Während bei den favorisierten Gästen aus Westfalen auch in der Offensive kaum nennenswertes zusammenlief, sorgten zahlreiche Nachlässigkeiten der Dortmunder Verteidiger für weitere Chancen der Ingolstädter. Markus Kauczinskis Elf zeigt grundsoliden, geordneten und effektiven Fußball und geht vollkommen verdient mit einer Führung in die Kabine. Wir sind gespannt, ob der BVB hier nochmal zurückkommen kann, bis gleich!

Lezcano verpasst den dritten Treffer! Wieder lässt sich die auf vielen Positionen veränderte Abwehr des BVB komplett überrennen und schaut nur zu, wie der Schanzer aus kurzer Distanz am einzig wachsamen Borussen, dem im Tor, scheitert.

Kurz vor der Pause schnüren die Borussen engere Kreise um den Sechzehner der Hausherren. Wirklich konsequent kommen sie im letzten Spielfelddrittel allerdings nicht in die Zweikämpfe, auch die Zuspiele finden selten den angepeilten Abnehmer.

Freistoß-Möglichkeit für Dortmund. Tisserand räumt Aubameyang in der Zentrale um, der Gefoulte tritt selbst an...

Bartra passt auf. Der spanische Innenverteidiger spurtet im Strafraum vor den anspielbereiten Lukas Hinterseer und schnappt ihm das Leder vom Schlappen.

Die mitgereisten Anhänger der Schwarzgelben feuern ihre Mannschaft unentwegt an. Kommen ihre Gesänge auf dem Spielfeld an? Der Vizemeister aus Dortmund wirkt momentan etwas ratlos.

Thomas Tuchel sitzt mit resignierendem Blick tief auf seinem Platz an der Seitenlinie. Seine Mannschaft spielt zwar ordentlich, aber absolut ungefährlich nach vorn. Und hinten fällt der BVB eigentlich nur durch seine Teilnahmslosigkeit auf.

Roger aus der Distanz! Der Brasilianer in Diensten der Oberbayern hält einfach mal aus gut 35 Metern drauf, stellt mit seinem Versuch den erfahrenen Weidenfeller aber vor keine großen Probleme.

Nach einer überraschend starken Anfangsphase der Schanzer übernehmen nun die Borussen wieder das Zepter. Dortmund beißt sich zunehmend in die Begegnung hinein und nimmt allmählich an Fahrt auf. Lassen die Westfalen erneut Punkte im Meisterrennen mit den Bayern liegen?

Roman Weidenfeller steht heute für Roman Bürki im Kasten der Borussia. Der Schweizer Nationalkeeper bekommt von Tuchel eine Pause, da er seit einiger Zeit einen Infekt mit sich rum schleppt. Nun darf sich also Dortmunds Urgestein Weidenfeller beweisen und machte auch gegen Hinterseer gleich eine gute Figur.

Auch Thomas Tuchel greift von der Bank aus ins Spielgeschehen ein und deutet seiner Viererkette an, wieder höher zu stehen. Die Gäste lassen sich immer tiefer von forschen und frechen Ingolstädtern zurückdrängen, das passt dem ehemaligen Mainzer Fußballlehrer überhaupt nicht.

Damit hat selbst Markus Kauczinski nicht gerechnet, der jetzt wild gestikulierend an der Seitenlinie auf- und abläuft. Seine Mannschaft führt bereits nach wenigen Minuten gegen die favorisierten Dortmunder. Wie reagiert der Vizemeister?

Wie erwartet übernimmt der BVB gleich die Federführung in der Partie. Die Gäste verteidigen hoch und pressen den Gegner tief in die eigene Hälfte.

Dortmund stößt an: Die Gäste agieren im klassischen Schwarzgelb, Ingolstadt ganz in Rot.

Die Mannschaften haben den Rasen betreten und sich begrüßt, die Stimmung ist ausgelassen. Alles ist angerichtet für einen herrlichen Fußball-Nachmittag!

Trotzdem ist der Respekt vor der anstehenden Aufgabe in Oberbayern groß. Tuchel ist sich der Stärken des Schlusslichts bewusst, was er mit statistischen Daten belegt: "Ingolstadt ist kein Tabellenletzter. Sie sind enorm fleißig gegen den Ball, sie haben die meisten Balleroberungen in gegnerischer Hälfte, sie lassen extrem wenige Torchancen zu. Sie waren in allen Spielen sehr mutig, haben herausragend in München gespielt. Sie haben viel, viel Pech gehabt mit den Ergebnissen. Ich erwarte ein sehr intensives Spiel, einen mutigen Gegner."

Kauczinski selbst gab sich dankbar gegenüber der Vereinsführung: "Wenn ich andere Klubs in vergleichbarer Situation sehe, da sind die Trainer schon weg", so der Coach, der zumindest noch heute für die Schanzer an der Seitenlinie stehen wird. Aus dem Umfeld des Klubs hört man, er müsse wohl bereits gegen den BVB um seinen Kob kämpfen. "Ich sehe es als großen Vertrauensbeweis und Wertschätzung meiner Arbeit, dass ich noch hier bin", sagte Kauczinski fast demütig, er wisse es sehr zu schätzen, "dass der Verein die Geduld hat." Doch im Profifußball ist die Geduld oft nur von kurzer Dauer, ein Punkt gegen die große Borussia für Kauczinski heute also eigentlich Pflicht - kein leichtes Unterfangen für den Nachfolger von Ralph Hasenhüttl.

Zum Auftakt der englischen Woche aus Liga und Pokal kommt allerdings ausgerechnet Vizemeister Borussia Dortmund an die Donau. Der BVB schwächelte zwar zuletzt in der heimischen Liga, überzeugte aber unter der Woche durch einen umkämpften Arbeitssieg bei Sporting Lissabon. Dennoch ist Markus Kauczinski überzeugt, in den Duellen mit Dortmund, Frankfurt (DFB-Pokal) und Mainz in den kommenden Tagen die Gelegenheit zu haben, "viele Dinge ins richtige Licht zu rücken." Der Fußballlehrer fuhr fort: "Es bringt nichts, dass wir uns verstecken. Wir haben gezeigt, dass wir gegen Topteams mithalten können."