Champions League 2013/2014 » Halbfinale » Liveticker: Atlético Madrid - Chelsea FC 0:0

Fazit:
Wir hatten keinen Leckerbissen erwartet und leider ist es auch so gekommen. José Mourinho ließ allerhand Beton anrühren und obwohl Atlético jederzeit die spielbestimmende Mannschaft war, musste sich das Team von Diego Simeone mit dem unbeliebtem Label "bemüht" abfinden. Die Londoner hatten überhaupt keine Ambitionen nach vorne und nehmen mit dem 0:0 das Wunschresultat zurück in die Heimat. Man ist geneigt zu sagen, dass man mit dieser Verhinderungstaktik eigentlich nicht in ein Finale der Königsklasse aufrücken darf, doch wie im Vorfeld bereits angemerkt ist das vielleicht nicht schön, aber effektiv. In einer Woche kommen aber auch die "Blues" nicht drum herum, mindestens ein Tor zu erzielen, wenn man weiterkommen will. Bis dahin!

Nein, das war es! José Sosa bringt die Flanke noch gut herein, die Gäste klären und damit ist es dann auch gelaufen.

Die fünf Minuten sind längst um, es gibt aber noch einmal Ecke für Chelsea...

Der Chelsea-Anhang hüpft, Atlético pfeift. Ist das das Fazit des Spiels?

Diego Costa noch einmal! Gabi löffelt auf den Stürmer, der neun Meter vor Schwarzer aber in Bedrängnis Schwarzer in die Arme köpft.

Fünf Minuten Nachspielzeit gibt es und das ist absolut vertretbar.

Gelbe Karte für Miranda (Atlético Madrid)
Oder doch mehr? Torres holt in halblinker Position am Strafraum den Freistoß heraus...

Das war dann auch die letzte Aktion des Stürmers, der von David Villa ersetzt wird. Ähnlich wie gegenüber Torres dürfte der Spanier mit seiner derzeitigen Situation als Ersatzmann nicht begeistert sein und darf jetzt noch einmal ein paar Minuten was zeigen.

Und dann sehen sich bei den sich bietenden Gelegenheiten auch oft irgendwie unglücklich aus. Hier rutscht eine Flanke von rechts zu Diego Costa durch, der aber souverän am Ball vorbeizimmert. Der Ball war als Aufsetzer allerdings auch nicht einfach zu verarbeiten.

Diego Simeone geht mit diesem Wechsel ein wenig ins Risiko, denn der Argentinier ist die offensivere Variante im Mittelfeld.

Gelbe Karte für Gabi (Atlético Madrid)
.. der Kapitän der "Los Rojiblancos" fehlen damit gesperrt. Der Sechser hat sogar noch Glück, denn er geht Mikel recht deutlich an die Gurgel. Dass Eriksson nicht überreagiert passt aber zu seiner Linie.

Den muss er früher abschließen! Die Hausherren können sich endlich einmal durchkombinieren, in der Mitte braucht Raúl García dann aber zu lange, will sich das Leder acht Meter vor dem Kasten noch einmal vorlegen, doch die Zeit hat er nicht.

André Schürrle macht sich warm. Er würde Terry nicht eins zu eins ersetzen, Ramires wird wohl im Fall der Fälle in die Viererkette rücken und die Seite für den Deutschen freimachen.

Der nächste liegt: Kapitän John Terry wird bei einer Ecke am Fuß erwischt und irgendwie hat man bei diesen Szenen zwangsläufig das Gefühl, die Spieler in schwarz machen mehr draus als drin ist. Hier entlastet die Zeitlupe den Kapitän aber, Diego Costa steigt ihm auf den Knöchel.

Derweil ziehen die Hausherren wieder etwas an, es bleibt aber größtenteils bei hohen Bällen, mit denen sie wenig Erfolg haben.

Gelbe Karte für Frank Lampard (Chelsea FC)
Lange Zeit kam der kühle Schwede von Verwarnung aus und diese hat direkt Folgen: Der Mittelfeldmann geht mit gestrecktem Bein in Arda Turan und wird damit im Rückspiel fehlen.

Lampard blockt eine Flanke von rechts mit der Hand ab, der resultierende Freistoß wird gewohnt sicher von Chelsea in der Mitte geklärt.

Torres kommt an der linken Strafraumkante einen Ball geschenkt, nimmt dann jedoch nicht den Kopf hoch und schließt ungefährlich ab. In der Mitte beschweren sich die Kollegen, weil sich das Stürmerblut beim Spanier durchgesetzt hat.

Auf der Gegenseite holt Ramires die Ecke für seine Londoner heraus. Eriksson muss zwischen Cahill und Miranda vermitteln, doch diese Unruhe war die Ausführung gar nicht wert, der Ball wird nämlich am kurzen Pfosten geklärt.

Können wie Hausherren in diesem Abschnitt mal mehr aus den Standards machen? Ein erster Versuch per Ecke landet in den Händen von Schwarzer, zunächst ist also keine Besserung in Sicht.

Unter gellenden Pfiffen wird David Luiz vom Feld getragen und wir dürfen auf die Lautstärke gespannt sein, wenn der Brasilianer gleich zurück kommt. Denn an der Seitenlinie wird das jetzt natürlich recht schnell gehen.

Immerhin: Frank Lampard bringt einen Abschluss auf das Tor und das ist fast schon mehr, als wir von Chelsea in der gesamten ersten Halbzeit gesehen haben. Thibaut Courtois nimmt den zu zentralen Versuch jedoch sicher aus.

Torres zeigt die Cleverness der Londoner und holt zwei Meter vor der rechten Sechzehnerkante einen Freistoß heraus. Nichts anderes wollte der Spanier, denn er war vorne natürlich mal wieder allein auf weiter Flur.

Vier Minuten gibt es hier wegen der langen Verletzungsunterbrechungen von Petr Čech obendrauf.

Der Schwede hatte recht, die Zeitlupe entlastet den spanischen Außenverteidiger der "Blues", der mit den Armen vor dem Körper eher mit der Brust abwehrt.

Ansonsten kann man dem Belgier nur wünschen, dass er nicht Kurzsichtig ist. In diesem Fall würde er das Spielgeschehen nämlich nur verschwommen wahrnehmen. Sprich: Er hat mal überhaupt nichts zu tun.

Wir notieren also mal die erste Chance der Partie! Ansonsten sind die Schwarzen gegen diese Distanzversuche bis hierhin eigentlich gut postiert und blocken das Meiste weg bevor es gefährlich werden kann.

Die ärmste Sau auf dem Spielfeld ist aktuell wohl Torres. Der spanische Stürmer bekommt überhaupt keine Bälle und zeigt immer wieder Zeichen der Frustration.

Ist das schon Powerplay? Nur Torres bleibt vorne, ansonsten postieren sich neun schwarze Feldspieler in Handballmanier um den Strafraum. Atlético ist bemüht, was fehlt sind klare Chancen gegen den routinierten Gegner.

Allerdings lässt Eriksson generell viel laufen, eine unterschiedliche Beurteilung ist ihm daher nicht vorzuwerfen.

Die Pfiffe gegen das Geschiebe der Gäste bleiben. Aus der Sicht von Mourinho ist ein 0:0 aber keineswegs ein schlechtes Ergebnis, so dass der neutrale Zuschauer für mehr Attraktivität auf ein Tor der Hausherren hoffen müsste.

Atlético fehlen zwar auch die spielerischen Mittel gegen den Beton, aber die Truppe von Diego Simeone wirkt viel entschlossener in den Zweikämpfen.

Auch Chelsea hat seinen ersten ruhenden Ball und in der Mitte lässt Terry einen gefährlichen Kopfball ab. Die Szene wird aber abgepfiffen, weil John Mikel Keeper Thibaut Courtois umarmt und am herauslaufen hindert.

Au Backe! Der Tscheche fällt bei der Abwehraktion ganz unglücklich auf die Schulter, weil Raúl García ihn in prallt und in der Luft aus dem Gleichgewicht bringt. Der Stürmer kann dafür aber nichts, weil er selbst von einem Abwehrmann in den Keeper geschoben wurde.

Tja und Chelsea? Die spielen von Pfiffen begleitet ihren Schuh runter und halten in erster Linie mal den Ball in den eigenen Reihen, um dann irgendwie schnell nach vorne zu kommen. Nur gelingt das bis hierhin noch überhaupt nicht.

Aber so etwas der erfahrene Mann, der ja unter anderem den Supercup zwischen Bayern und Chelsea geleitet hat, gewohnt und wird sich von der Kulisse sicherlich nicht beeinflussen lassen.

Selbst die "offensiven" Außen Ramires und Willian machen weite Wege zurück und auch deshalb haben die Brasilianer zum Beispiel den Vorzug vor einem André Schürrle erhalten.

Jaja, es geht um was! John Terry und Diego Costa geraten warum auch immer aneinander und tauschen Kopf an Kopf sicherlich keine Kochrezepte aus. Der Assistent eilt herbei und schlichtet und letztlich ist alles halb so wild.

Bislang können sich die Gäste aber offensiv noch überhaupt nicht zeigen und sehen sich den Bemühungen der Hausherren gegenüber. Im letzten Drittel fehlt es Atlético aber noch an der Genauigkeit.

Diego setzt einen ersten Schuss aus der zweiten Reihe ab, dem Versuch fehlte es aber sowohl an Druck als auch Präzision.

Auf geht es in Madrid, wo ja morgen auch direkt das zweite Halbfinale ausgetragen wird! Die Hausherren spielen in ihren traditionellen rot-weiß-gestreiften Jerseys, Chelsea zeigt sich ganz in schwarz.

Die Mannschaften kommen hinaus und die Hymne ertönt. Es ist sicherlich auch das Duell der international erfahrenen Londoner gegen den Newcomer aus Madrid und man darf gespannt sein, wie Atlético mit den Fans im Rücken aus den Startlöchern kommt.

Auf der Gegenseite kann Diego Simeone fast aus dem Vollen schöpfen, lediglich das türkische Mittelfeldass Arda Turan muss angeschlagen auf der Bank beginnen. Ansonsten rückt natürlich Diego Costa wieder in die Mannschaft, der das Viertelfinal-Rückspiel ja verpasst hatte, und der Ex-Wolfsburger Diego feiert im 4-4-2 sein Startelfdebüt in der Königsklasse.

Und dann ist da noch der Star im Sturm, Diego Costa, der auf der Wunschliste der "Blues" für die nächste Spielzeit ganz oben steht. Chelsea fehlt ein echter Topmann in der Spitze und somit würde der Transfer Sinn machen, das die Gerüchte aber gerade in diesen Tagen auftauchen lässt ein kleineres Störfeuer aus London zumindest vermuten.

Die Aufstellungen sind übrigens bereits unter Spielschema einsehbar.

Auch Diego Simeone pflegt das defensive Image und gab in der Vergangenheit Mourinho als taktisches Vorbild an. In diesem Jahr ist er sogar erfolgreicher als das Original, Atlético ist als einziges Team der Königsklasse noch ungeschlagen. Auch in der Meisterschaft läuft es für die Madrilenen besser, denen es als erste Mannschaft seit Jahren gelingt, die Bastion von Real und Barca zu sprengen und derzeit vier Punkte Vorsprung in der Tabelle haben.

Die letzten vier Teams begeben sich also heute und morgen auf die vorletzte Etappe in Richtung Lissabon, wo am 24. Mai das Endspiel ausgetragen wird. Und gegensätzlicher hätten die Paarungen wohl nicht sein können: Während sich morgen mit Real und den Bayern die Feingeister und Offensivstarken duellieren, stehen heute zwei echte Abwehrkünstler auf dem Rasen.