Champions League 2014/2015 » Gruppe D » Liveticker: Borussia Dortmund - Galatasaray 4:1

Fazit:
Hochverdient gewinnt Borussia Dortmund im eigenen Stadion mit 4:1 gegen Galatasaray und steht im Achtelfinale der Königsklasse. In den ersten 45 Minuten hat die stabile Abwehr der Prandelli-Elf einmal geschlafen und ist dafür in Person von Marco Reus bestraft worden. Nach Wiederanpfiff sind zunächst die Gäste die aktivere Mannschaft gewesen. Direkt nach der ersten Spielunterbrechung hat Sokratis nach einem Standard zugeschlagen, bevor ebenfalls per Ecke der Anschluss gefallen ist. Joker Immobile und ein Eigentor von Kaya haben den vierten BVB-Sieg im vierten CL-Spiel veredelt. Mit zwölf Punkten und 13:1 Toren strahlt Dortmund international heller denn je und lässt den Ligafrust hinter sich. Im Derby am Sonntag gegen Gladbach wird sich zeigen, wie viel Selbstvertrauen der BVB getankt hat.
Vielen Dank für das Interesse und noch einen sportlichen Abend. Bis zum nächsten Mal!

Eine Minute vor Ablauf der Nachspielzeit fischt Muslera einen wuchtigen Flachschuss von Pierre-Emerick Aubameyang aus dem kurzen Eck.

Gelbe Karte für Blerim Dzemaili (Galatasaray)
In der zweiten Minute der Nachspielzeit sieht Dzemaili für ein Trustfoul an Immobile die Gelbe Karte. Damit kann er zufrieden sein.

Der Abbruch droht! Jetzt droht das Ganze zu eskalieren. Aus dem Block der Gala-Fans ist eine Leuchtrakete auf die Dortmunder Tribüne. Außerdem fliegen wieder Feuerwerkskörper. Schiri Pavel Královec unterbricht die Partie und müssten angesichts der mehrfachen Unterbrechungen eigentlich zehn Minuten nachspielen lassen.

Tooor für Borussia Dortmund, 4:1 durch Semih Kaya (Eigentor)
An diesem Abend geht für den türkischen Klub wirklich alles in die Hose. Semih Kaya befördert eine Volle-Flankenabnahme von Ciro Immobile in die eigenen Maschen. Somit ist die gute Anfangsleistung der Gelb-Roten endgültig zerstört. Die nächste Packung ist perfekt.

Cesare Prandelli entscheidet sich in der Schlussphase für einen Wechsel. Yasin Öztekin ersetzt Hamid Altintop, der sich vor dem 1:3 von Durm ganz schön hat nassmachen lassen.

Blerim Dzemaili erreicht einen Steilpass von Sneijder mit Mühe und Not vor der Eckfahne. Zu hektisch flankt er in den Sechzehner, sodass der Ball weit über die Latte donnert.

Spätestens jetzt sollte der Kuchen gegessen sein. Schon jetzt feiern die Fans die starke Leistung ihrer Mannschaft frenetisch und peitschen sie immer wieder nach vorne.

Seit dem Anschlusstreffer wird es ungemütlich für die Heimmannschaft. Teilweise holt Istanbul Ecken im Sekundentakt raus. Vielleicht hat der BVB gleich die Möglichkeit, einen entscheidenden Konter zu setzen.

...seine halbhohe Hereingäbe wird kompromisslos zu einem weiteren Eckstoß abgewehrt, den Sneijder auf der anderen Seite übernimmt...

Mittlerweile häufen sich kleinere Fouls. Erst säbelt Gündoğan Gegenspieler Tarik Çamdal um, dann trifft Reus Hakan Balta. Entsprechend abgehakt ist das Treiben auf dem Feld in diesen Minuten.

Gelbe Karte für Hakan Balta (Galatasaray)
Im Mittelfeld räumt er den schnelleren Mkhitaryan ab und kassiert die Gelbe Karte.

Kräfte schonen oder Vollgas weiter? Diese Frage haben sich die Vorletzten der Bundesliga bereits im Pokal gegen St- Pauli stellen müssen. Mit einer weiterhin konsequenten und kämpferischen Leistung könnte die in der Liga geschundene Seele sicherlich wieder geheilt werden. Auf der anderen Seite braucht man in der Liga umso mehr seine Kräfte.

Tooor für Borussia Dortmund, 2:0 durch Sokratis Papastathopoulos
Direkt nach der Fortsetzung des Spiels schlägt es im Kasten ein! Dortmund spielt den zweiten Eckball von rechts kurz, Kagawa gibt die Lederkugel dann lang an den zweiten Pfosten rein. Kehl kommt acht Meter vor dem Gehäuse vor Semih Kaya an den Ball und köpft zu Sokrates Papastathopoulos. Quasi im Fallen stochert die Nummer 25 die Pille irgendwie hinter die Linie. Das Ganze aus vier Metern.

Entsprechend realistisch schätzt Hans-Joachim Watzke die Lage ohnehin ein: "Wir sollten uns von dem Thema lösen. Es sieht im Moment einfach nicht so aus, dass wir in der nächsten Saison in der Champions League spielen. Das müssen wir nicht kleinreden", so der BVB-Geschäftsführer in der "ARD".

In der Kabine muss "Gala"-Coach Cesare Prandelli wohl ein paar bleibende Worte gesagt haben. Zudem muss er sein Team offensiver eingestellt haben. In Halbzeit zwei machen die vermeintlichen Außenseiter mehr für das Spiel.

Wesley Sneijder fasst sich aus der Distanz ein Herz und hält drauf - Abstoß! Dabei ist Weidenfeller von diesem Drehschuss des Niederländers etwas überrumpelt worden und schon auf dem falschen Fuß gewesen.

Und damit rein in die zweiten 45 Minuten. Zwar ist der Treffer der Hausherren aus abseitsverdächtiger Position entstanden, trotzdem geht die Führung aufgrund von 6:1 Torchancen für den BVB in Ordnung. Während die Mannen vom Bosporus hinten stark agieren, fehlt es den Westfalen an Tempo im Umschalt- und Kombinationsspiel. Insbesondere das Dortmunder Gegenpressing ist an dieser Stelle auch mal zu loben.

Halbzeitfazit:
Zur Pause führt Borussia Dortmund verdient mit 1:0 gegen Galatasaray. Gleich nach dem Anpfiff haben die Westfalen auf die Tube gedrückt und sich schnell einige Standardsituationen erarbeitet. Nach 25 Minuten hat Papastathopoulos die Führung bereits auf dem Kopf gehabt, ist jedoch am Aluminium gescheitert. Anschließend ist das Spiel ein wenig verflacht, was vor allem an der robusten Gäste-Defensive gelegen hat, die nur einmal geschlafen hat. Dortmund agiert aus dem Spiel heraus teilweise noch zu unpräzise, ruhende Bälle generieren viel Gefahr. Fünf Minuten vor Ende der ersten Halbzeit hat Reus nach einem starken Anspiel von Piszczek dann eingenetzt. Insgesamt ist die Führung absolut leistungsgerecht.

Lange ist im Signal Iduna Park nicht mehr zu spielen. Gleich geht es in die Kabinen. Es wird eine Minute Nachspielzeit angezeigt.

Frei durch entscheidet sich Mkhitaryan gegen einen Abschluss und stattdessen für einen Querpass auf Aubameyang - die falsche Wahl!

Tooor für Borussia Dortmund, 1:0 durch Marco Reus
Da ist die Führung für den kriselnden Bundesligisten! Mustergültig schickt Łukasz Piszczek seinen Kollegen Marco Reus von der Mittellinie aus in die Schnittstelle. Sein Pass kommt genau in den Laufweg der Nummer elf. Zu diesem Zeitpunkt ist die Viererkette weit aufgerückt und rennt so ins offene Messer. Mit viel, viel Übersicht bugsiert Reus, der vollkommen blank vorm Schlussmann auftaucht, den Ball unhaltbar in die untere linke Ecke. Mal sehen, ob vor dem Pausentee noch mehr für die Schwarz-Gelben geht!

Zehn Minuten stehen für den ersten Durchgang offiziell noch auf der Uhr. Abgesehen vom Lattentreffer durch Sokrates Papastathopoulos, verflacht das Geschehen auf dem Rasen zunehmend.

Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass den Westfalen ein Punktgewinn für den Einzug in das Achtelfinale reichen würde.

Erst foult Mkhitaryan seinen Gegenspieler Blerim Dzemaili, dann wird Aurélien Chedjou gelegt. Freistoß für die Gelb-Roten, der ohne Wirkung bleibt.

Ansatzlos schlägt Kagawa einen Haken von links ins Zentrum und will den Ball in die Gefahrenzone schlenzen. Jedoch segelt das Spielgerät an Freund und Feind vorbei ins Aus.

Wo ist eigentlich Henrikh Mkhitaryan! Vom Armenier fehlt auch nach weit über 20 Minuten fast jede Spur. Dagegen machen Reus und Kagawa mächtig Alarm.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Aktuell lässt sich die Lage der favorisierten Schwarz-Gelben so zusammenfassen. Galatasaray steht extrem tief, geht aggressiv in die Zweikämpfe und lässt den BVB nicht den geliebten schnellen Konterfußball spielen. Derzeit zwingen Chedjou und Co. den Gegner zum eigentlich ungeliebten Ballbesitzfußball.

Eiskalt grätscht Hamit Altintop den heranstürmenden Erik Durm an der Außenlinie ab. Eingeleitet worden ist die Aktion von Torwart Roman Weidenfeller. Galatasaray hat offensichtlich aus dem 0:4 im Hinspiel gelernt und ist wachsam.

Eckstoß für den türkischen Vizemeister. Selçuk İnan legt sich die Murmel zurecht...

Nach wie vor haben die Borussen das Spiel unter Kontrolle. Im Umschaltspiel von Abwehr auf Angriff hat der Vizemeister allerdings noch reichlich Luft nach oben. Galatasaray wirkt behäbig, auch wenn die Abwehrarbeit wesentlich konsequenter ist als noch im Hinspiel.

Hakan Balta lässt Sven Bender voll über die Klinge springen. Freistoß für die Schwarz-Gelben im eigentlich belanglosen Halbfeld. Entsprechend wirkungslos verpufft die Aktion.

Die ersten zehn Minuten sind rum. Langsam aber sicher beruhigt sich das zu Beginn recht hektische Geschehen auf dem Rasen. Dortmund hat klar die Hosen an, lässt die letzte Präzision aber noch vermissen.

In der Anfangsphase versucht Galatasaray, die Dortmunder früh zu attackieren. Obwohl die Auswahl von Cesare Prandelli sehr hoch steht, können die Mannen von Jürgen Klopp das Mittelfeld schnell überwinden. Jetzt fehlt nur noch die erste echte Torchance.

Mein lieber Onkel Otto! Rechts vernascht Henrikh Mkhitaryan zwei Gegenspieler und zieht in den Sechzehner ein. Aurélien Chedjou klärt zur Ecke, die Shinji Kagawa diesmal in den Strafraum schlenzt. Am kurzen Pfosten rettet Felipe Melo zum nächsten Eckball, der endgültig geklärt wird.

...Marco Reus, der nach einem langen Zuspiel von Pierre-Emerick Aubameyang den ersten Eckstoß herausgeholt hat, jagt die Pille nach einem gescheiterten Klärungsversuch der Gäste am Kasten von Keeper Fernando Muslera vorbei. Keine Gefahr!

Nun rollt im strömenden Regen also die Kugel in Dortmund. Los geht es mit Anstoß für Borussia Dortmund.

"Wir müssen aggressiv und konzentriert sein. Wir werden versuchen, uns Räume zu schaffen und Tore zu erzielen. Ich hoffe, dass wir konzentriert genug sind, wenn wir die Gelegenheit dazu haben", meinte Galatasarays Trainer Cesare Prandelli vor dem Spiel, in dem seine Auswahl als Außenseiter gilt.

Vorab noch ein paar Leckerbissen für alle Zahlen-Fans: Mit drei Erfolgen und satten 9:0 Buden weist der BVB die beste Bilanz seiner Champions-League-Geschichte auf. Beim Triumph 1996/97 waren es ebenfalls drei Siege in Folge, allerdings bei einem schlechteren Torverhältnis. Lediglich eines der fünf Duelle mit Galatasaray verlor der deutsche Vizemeister. Damals gewann der spätere Pokalsieger aus der Türkei mit 2:0 im Achtelfinale des UEFA-Cups bei den Borussen.

Galatasaray rangiert in der türkischen SüperLig aktuell mit 16 Punkten auf dem zweiten Platz der Tabelle. Damit steht die Truppe um Coach Cesare Prandelli hinter Erzrivale Fenerbahçe. Vergangenen Spieltag gewannen die Gelb-Roten 2:1 gegen Kasımpaşa SK. Auf Europas Bühne läuft es hingegen schleppend. Unlängst stehen die heutigen Gäste mit dem Rücken zur Wand. Nur ein mickriges Pünktchen haben sich Altintop, Sneijder und Co. in drei Gruppenspielen geholt. Dieses resultiert aus einem 1:1 Zuhause gegen RSC Anderlecht.

Galatasaray hat natürlich Hamit Altintop und Wesley Sneijder von Anfang an dabei. Cesare Prandelli nimmt im Vergleich zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften aber drei Wechsel vor. Neu im Team sind Hakan Balta, Blerim Dzemaili und Umut Bulut. Brasilianer Felipe Melo, der zuletzt Probleme mit dem Oberschenkel hatte und deshalb fraglich war, steht von Beginn an auf dem Rasen.

Noch nie gelangen den Westfalen in der Gruppenphase der Königsklasse vier Siege in Folge. Zudem wäre der Achtelfinaleinzug mit einem Sieg an diesem Abend so früh unter Dach und Fach wie noch nie. "Wir wollen den Gruppensieg", gab Sportdirektor Michael Zorc die Marschroute klar vor. Das Überwintern in Europas "Beletage" spült weitere 3,5 Millionen Euro in die Kasse des Liga-Vorletzten. Bis zu diesem Zeitpunkt haben die Favoriten knapp 13 Millionen Euro an UEFA-Prämien kassiert.

Magere sieben Pünktchen, fünf Pleiten hintereinander, Rang 17 und vor wenigen Tagen ausgerechnet ein 1:2 gegen den Klub, der seit Wochen und Monaten Giftpfeile Richtung BVB schießt. "Das Spiel gegen Galatasaray ist die nächste Gelegenheit, allen zu zeigen, dass wir es besser können. Wir können Selbstvertrauen tanken für das Heimspiel am Sonntag gegen Gladbach", erklärte Innenverteidiger Neven Subotić. Auch Routinier Sebastian Kehl sieht einen Vorteil darin, nicht lange über Dortmunds schlechtesten Start der 48-jährigen Bundesliga-Geschichte nachdenken zu können. "In solchen Zeiten ist es vielleicht von Vorteil, wenn das nächste Spiel so schnell kommt", so Kehl.