Champions League 2014/2015 » Gruppe D » Liveticker: Galatasaray - RSC Anderlecht 1:1

Fazit
Galatasaray Istanbul sichert sich durch einen Last-Minute-Treffer einen hochverdienten Punkt gegen wacker kämpfende Gäste aus Anderlecht. Nach einem flotten ersten Durchgang setzten beide Teams nach dem Seitenwechsel an das vom Zug zum Tor geprägte Spiel an. Der RSC ging durch eine tolle Einzelaktion von Dennis Praet in Führung und beschränkte sich anschließend darauf, das Ergebnis zu verwalten. Galatasaray rannte dagegen stetig an, scheiterte ein paar Mal knapp und belohnt sich schlussendlich doch noch für den starken Schlussspurt.

Tooor für Galatasaray, 1:1 durch Burak Yılmaz
Der Ausgleich lässt die Türk Telekom Arena erbeben! Bruma hebt das Leder aus dem linken Halbfeld in Lauf von Chedjou. Der in rot-orange spielende Akteur dreht zunächst ab, weil Gegenspieler Kljestan den Weg zum Tor versperrt. Doch dann rotiert sich der vormals in Lille spielende Offensivspezialist um die eigene Achse, zieht außen an Kljestan vorbei und zieht anschließend kurz vor der Grundlinie nach innen zum Tor. Am Fünfer legt Chedjou zurück zu Yılmaz, der freie Schussbahn hat und die Kugel links in die Maschen hämmert!

Anderlecht zieht die Konter nicht mehr durch und setzt bei Ballbesitz nun vermehrt auf Zeitgewinn. Kann Galatasaray dem schwächelnden Kontrahenten noch einen Treffer einschenken?

Tarik Çamdal scheint von seinem Trainer Cesare Prandelli mit auf den Weg bekommen zu haben, das Leder auf dem linken Flügel ständig zu fordern. Der eingewechselte Akteur gestikuliert viel und wird häufig in Szene gesetzt, doch nun hat Galatasaray ein belgisches Abwehrbollwerk vor sich!

Der Torschütze Dennis Praet humpelt mit einem breiten Grinsen vom Platz. Der junge Spielmacher hat alles gegeben, erzielte einen tollen Treffer und ist jetzt einfach platt.

Die Hausherren versuchen es häufig durch die Mitte. Doch genau hier machen die Belgier mit der Viererkette und einer davor platzierten Dreierreihe, bestehend aus drei Sechsern, die Räume eng. Gefahr kommt meist auf, wenn es Galatasaray zur Abwechslung mal über die Flügel versucht.

Istanbul steckt hier keineswegs auf. Die Türken rennen immer wieder an, doch Anderlecht präsentiert sich als defensiv starkes Team. Komplett öffnen kann Galatasaray nicht, denn der RSC lauert vorne mit drei Mann auf lange Bälle.

Gelbe Karte für Felipe Melo (Galatasaray)
Felipe Melo steigt Suárez von hinten in die Hacken und sieht Gelb.

Galatasaray kommt! Alex Telles ist auf der linken Außenbahn durch und flankt scharf in den Fünfer. Am ersten Pfosten verpasst Bruma, am zweiten Pfosten dann Yılmaz! Knappe Sache!

Tooor für RSC Anderlecht, 0:1 durch Dennis Praet
Eine tolle Einzelaktion bringt die Gäste in Front! Praet pflückt am linken Strafraumeck einen hohen Pass aus dem rechten Mittelfeld sehenswert mit der Brust aus der Luft und schickt sich scheinbar an, in den Strafraum einzudringen. Der Belgier zieht nach innen, verlädt seine Gegenspieler Sarı und İnan mit dieser Körpertäuschung und schießt flach aufs kurze Eck. Die Kugel knallt links unten gegen den Innenpfosten und geht von dort aus ins Netz!

Istanbul setzt jetzt verstärkt auf schnelles Kurzpassspiel. Die vielen langen Bälle des ersten Durchgangs brachten keinen Erfolg, vielleicht resultiert diese taktische Umstellung in zählbarem.

Der zweite Spielabschnitt läuft! Beide Teams stehen personell unverändert auf dem Rasen.

Halbzeitfazit
Ein flottes Spiel zwischen Galatasaray Istanbul und dem RSC Anderlecht geht torlos in die Halbzeitpause. Die Gäste aus Belgien kamen besser in diese Begegnung und erspielten sich zunächst aussichtsreiche Torchancen. Nach knapp einer halben Stunde nahmen die Hausherren den Kampf dann an, wurden praktisch minütlich stärker und kamen ihrerseits zu ordentlichen Möglichkeiten. Die Zuschauer sahen ein umkämpftes Spiel mit viel Zug zum Tor, nur auf einen Treffer muss man hier in der Türk Telekom Arena noch warten. Es bleibt also spannend, bis gleich!

Nochmal die Gastgeber! Sneijder dribbelt sich zentral durch das Halbfeld der Belgier und setzt 30 Meter vor dem Tor zum tödlichen Pass in die Spitze an. Doch Verteidiger Suárez bringt noch einen Fuß in dieses Zuspiel und ist vor Yılmaz und Pandev am Spielgerät!

Ganz starker Freistoß von İnan! Der Kapitän von Galatasaray zirkelt den folgenden Standard um die Mauer herum aufs kurze Eck. Der Ball klatscht ans Außennetz!

Galatasaray wird stärker! Die Hausherren halten endlich gut gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Belgier und setzen sich langsam, aber sicher, in der Hälfte des RSC fest.

Gelbe Karte für Ibrahima Conté (RSC Anderlecht)
Conté schiebt die Schulter im Zweikampf mit einem Gegenspieler heraus, erwischt den Akteur und wird verwarnt.

Die Gäste scheinen der Führung nah zu sein! Ein Freistoß segelt aus dem rechten Halbfeld zentral in den Sechzehner der Türken. Tielemans schirmt die Kugel von der Verteidigung ab und Deschacht bekommt aus wenigen Metern Torentfernung die Chance, einen Dropkick auf das Gehäuse zu feuern. Doch das Leder rutscht über den Schlappen und landet direkt in den Armen des Torhüters Muslera.

Galatasaray kommt vor das Tor des RSC! Sneijder legt im Mittelfeld rüber zu İnan und der Kapitän leitet direkt auf den linken Flügel weiter. Dort geht Yılmaz noch einige Meter und flankt dann scharf an den Elfmeterpunkt. Ein in blau spielender Verteidiger köpft das Spielgerät jedoch aus der Gefahrenzone.

Viele steile Pässe, schnelle Flankenwechsel und unbändige Kampfeslust - Anderlecht macht richtig Spaß. Die Zuschauer in der Türk Telekom Arena sehen dies natürlich ganz anders und begleiten die Angriffe der Gäste mit Pfeifkonzerten.

Die Königlichen aus Westeuropa kontrollieren das Spielgeschehen zunehmend. Anderlecht tritt mutig auf und wirkt hellwach, wann findet Galatasaray in die Partie?

Die Hausherren wissen nicht, wie sie die aggressiv drückenden Gäste in Schacht halten können. Die Türken spielen sich das Leder in der Verteidigung hin und her und bringen momentan wenig Mut auf, den steilen Pass ins Mittelfeld zu riskieren.

Diese Begegnung nimmt an Fahrt auf. Beide Teams spielen nach Ballgewinn flott nach vorne, das Publikum wird gut unterhalten.

Die Belgier verstecken sich nicht in der eigenen Hälfte. Im Gegenteil: Der RSC stört früh, agiert mutig und hat in diesen ersten Minuten mehr vom Spiel.

Das Leder rollt! Die Gastgeber stehen in rot und orange auf dem Spielfeld, Anderlecht präsentiert sich komplett in blau.

Die Spieler stehen in den Katakomben und warten darauf, vom ungarischen Schiedsrichter István Vad auf das Spielfeld geführt zu werden. Das Stadion ist gut gefüllt, die anwesenden Zuschauer machen wie gewohnt viel Lärm und alles freut sich auf den in etwa fünf Minuten statt findenden Anpfiff.

Beim RSC Anderlecht sitzt seit diesem Jahr ebenfalls einer neuer Cheftrainer auf der Bank. Besnik Hasi ist aber keineswegs als Neuling zu bezeichnen, denn zuvor war der aktuelle Übungsleiter bereits sechs Jahre lang als Co-Trainer für die Violett-Weißen tätig. Der Albaner muss heute mit Silvio Proto und Fabrice N'Sakala auf gleich zwei aus der Vorsaison aufgrund von Platzverweisen gesperrte Akteure verzichten.

Auch Serienmeister Anderlecht thront in der heimischen Liga ganz oben. Die Erste Division hat bereits Ende Juli wieder den Spielbetrieb aufgenommen und der RSC musste in den ersten sieben Partien noch keine Niederlage hinnehmen. Die Belgier spielten allerdings zuletzt nur zweimal Remis, in Brügge und beim Lierse SK reichte es jeweils nur zu einem 2:2-unentschieden.

Der RSC Anderlecht stellt den wohl erfolgreichsten belgischen Fußballverein aller Zeiten dar. Der Royal Sporting Club ist nicht nur mit 33 eingeheimsten Titel Rekordmeister, die Violett-Weißen konnten zudem bereits mehrere europäische Pokale in den Vorort der Hauptstadt Brüssel holen. Die Königlichen gewannen in den Jahren 1976 und 1978 den Europapokal der Pokalsieger und triumphierten jeweils im Anschluss im UEFA Super Cup über den Sieger des Pokales der Landesmeister. Außerdem feierten die Belgier im Jahr 1983 den Gewinn des UEFA-Cups.

Galatasaray belegte im Abschlussklassement der Süper Lig in der vergangenen Saison den zweiten Rang und darf sich deshalb amtierender türkischer Vize-Meister nennen. Eigentlich berechtigt der zweite Platz lediglich zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation, doch trotzdem standen die Gelb-Roten bereits im Mai als Teilnehmer der Königsklasse fest.