Champions League Qual. 2014/2015 » Playoffs » Liveticker: Zenit St. Petersburg - Standard Liège 3:0

Fazit:
Bei zwei roten Karten und drei Toren könnte man von einem packenden Spiel ausgehen, tatsächlich spielten die Russen die Partie aber von Beginn an kühl runter und ließen auch im Rückspiel den in allen Bereichen unterlegenen Belgiern keine Chance. Selbst in Überzahl erspielte sich Lüttich erschreckend wenig Chancen und konnte den Gastgeber selten gefährden. Während wir Zenit in der Champions League wiedersehen, geht für Lüttich der internationale Weg in der Europa League weiter. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Das gibt den Qualitätsunterschied ganz gut wieder: M'Poku ist frei durch und zimmert den Ball aus elf Metern auch gefühlte elf am Kasten vorbei.

Derweil ist die dreiminütige Nachspielzeit angebrochen.

Rote Karte für Ricardo Faty (Standard Liège)
Die Karten saßen beim italienischen Unparteiischen schon von Beginn an locker, aber das ist eine klare Fehlentscheidung! Faty hält Igor Smolnikov auf dem Weg zum Tor auf, aber Jelle Van Damme ist klar hinter ihm postiert. Von einer Notbremse kann also nicht die Rede sein.

Auch Kapitän Danny macht sich links nochmal auf, der Pass in die Schnittstelle aus dem Mittelfeld ist aber zu ungenau.

Vielleicht sogar etwas später als gedacht nimmt André Villas-Boas jetzt den ersten Stammspieler runter. Mit Blick auf das Resultat hätte man den ein oder anderen durchaus schon früher schonen können.

Trotz Unterzahl behauptet Zenit 54% Ballbesitz und mittlerweile ist das kleine Offensivfeuerwerk der Gäste auch schon wieder entschärft. Die Russen lassen den Ball laufen.

Hulk probiert sich am Dreierpack und schickt einen Freistoß aus gut 28 Metern in Richtung Eiji Kawashima, doch das Leder saust zu hoch getreten über den Kasten.

Igor de Camargo hat auch die nächste Gelegenheit für die Gäste: Der Belgier nimmt nach einem schönen Lauf von Yuji Ono den Ball an der Sechzehnergrenze auf und zielt nur knapp rechts neben den Winkel.

Igor de Camargo per Kopf! Nach einem Handspiel von Anatoliy Tymoshchuk kommt der ehemalige Bundesligaprofi aus sechs Metern völlig frei zum Kopfball und scheitert an Lodygins Fußabwehr. Den kann man auch mal machen!

Immerhin haben die Russen nach dem 3:0 mindestens einen Gang zurück geschaltet und so kann der Underdog das Spielgerät ein wenig kontrollieren.

Gelbe Karte für Laurent Ciman (Standard Liège)
Nach Van Damme wird auch der zweite Außenverteidiger verwarnt.

Spätestens jetzt können wir mit den Konjunktiven anfangen, denn es stellt sich schon die Frage, ob der belgische Vizemeister eine schwierige Aufgabe dargestellt hätte, wenn man nicht mit soviel Verletzungspech zu kämpfen gehabt hätte. Lüttich fehlen nicht weniger als fünf Stammspieler.

Tooor für Zenit St. Petersburg, 3:0 durch Hulk
Die Belgier ergeben sich! Jeff Louis spielt dem Brasilianer ohne Not in der eigenen Hälfte den Ball in die Füße und was dann folgt ist pure Kraft und Dynamik: Der Superstar tritt an, geht letztlich mit etwas Glück an drei Gegenspielern vorbei und schiebt aus 15 Metern links ein.

Wird es jetzt sogar noch deutlicher? Zenit spielt weiter munter nach vorne und auch das zeigt, wie überlegen die Russen sein können, wenn sie denn wollen.

Tooor für Zenit St. Petersburg, 2:0 durch Hulk
Der Brasilianer vollendet souverän halbhoch in die linke Ecke, während Eiji Kawashima in die andere unterwegs ist.

Ein bisschen mutiger darf es bei den Gästen durchaus noch werden, aber dieser selbstbewusste Versuch aus 30 Metern von Jeff Louis ist des Guten dann doch ein wenig zu viel.

Zusätzlich ist Lüttich wohl jetzt auch gewillt, hinten ein wenig aufzumachen. Die Russen schalten schnell um und machen dann aus einem vier gegen fünf viel zu wenig.

Wenn das die Marschrichtung sein wird, dann bitte: Anthony Watt versucht sich für Lüttich gleich mal aus der Distanz, bringt aber zu wenig Druck hinter den Ball.

Gelb-Rote Karte für Viktor Fayzulin (Zenit St. Petersburg)
Fast wären wir vor Langeweile vom Stuhl gefallen, da packt der Sechser im Mittelfeld zu und geht mit der zweiten Gelben völlig zurecht vom Platz.

Die einfachen Fehler im Mittelfeld reißen nicht ab, aber die Gäste können davon weiterhin nicht profitieren.

Auf dem Rasen passiert wenig, aber die Stimmung auf den Rängen ist gut. Die Zuschauer, die da sind, machen viel Alarm.

Lüttich versucht sich nach dem Rückstand in der Spielgestaltung, aber die Möglichkeiten der Belgier sind sichtlich begrenzt.

Und so nehmen die Dinge dann eben ihren Lauf. Obwohl Zenit kein Feuerwerk zündet, reicht dann ein individueller Fehler auf der Gegenseite für die Führung. Verlängerung kann es nun nicht mehr geben und Lüttich bräuchte zwei Treffer zum Weiterkommen.

Aktuell zieht sich der Gastgeber sichtlich zurück, will man den Gegner locken?

Zenit versucht es konsequent über die Außen, wo sich Danny, Shatov und Hulk oft mit ihrer Dynamik durchsetzen können, in der Mitte fehlt dann jedoch die Anspielstation und so bleibt es bis hierhin bei vielen Fernschüssen.

Obwohl die Partie immer mal wieder vor sich hin plätschert, geht es im Mittelfeld schon zünftig zur Sache. Rocchi dürfte heute kaum langweilig werden.

Ein wenig mehr Strafraumszenen würde der Partie gut tun, solange die Belgier jedoch exklusiv defensiv stehen, dürfte es eher zäh bleiben.

Ähnlich wie schon vor einer Woche beanspruchen die Russen mehr Ballbesitz, agieren aber mit Bedacht und machen nicht mehr als nötig.

Gelbe Karte für Domenico Criscito (Zenit St. Petersburg)
Der italienische Unparteiische scheint hier früh für klare Verhältnisse sorgen zu wollen und zückt für das nächste Foul im Mittelfeld den Karton.

Lüttich kann im Verlauf kontern, aber Anthony Watt ist da vorne komplett auf sich allein gestellt und muss abdrehen.

Shatov!! Apropos wie im Hinspiel: Hulk steckt ganz fein auf den Stürmer durch und der Torschütze vom letzten Mittwoch hätte hier eigentlich aus 10 Metern erneut netzen müssen, scheitert aber an Eiji Kawashima.

Auch die nächste Szene gehört dem Portugiesen, der aus der Distanz aber ein gutes Stück zu weit nach oben zielt.

Der Brasilianer kommt bei der anschließenden Ecke von der Sechzehnergrenze zum Abschluss, sein Schuss kullert aber deutlich links am Kasten vorbei. Den hat der Superstar nicht richtig erwischt.

Die Russen legen hier ziemlich wackelig los und Lüttich wirkt mutig. Anthony Watt passt von rechts flach vor den Kasten, doch Schlussmann Yuriy Lodygin kann das Leder ohne Probleme aufnehmen.

Und damit rein in die Partie!

Damit ist der Rahmen gesetzt und wir warten auf den Anstoß! Ein italienisches Gespann wird die hoffentlich spannende Partie leiten: Hauptschiedsrichter Gianluca Rocchi wird von seinen Landsleuten Elenito Di Liberatore und Gianluca Cariolato an den Seitenlinien unterstützt.

Auf der Gegenseite kommt der Underdog wie schon vor dem Hinspiel reichlich bescheiden daher. Die Aufgabe sei schwierig, denn man spiele gegen eines der besten Teams in Europa. Zudem verwies Coach Guy Luzon darauf, dass es neben Hulk noch viele weitere Einzelkönner im Team von Zenit gebe und man sich deshalb nicht ausschließlich auf den Brasilianer fokussieren dürfe.

Auch die Aufstellung zeigt, dass der Portugiese nichts dem Zufall überlassen will. Mit Axel Witsel rückt ein etwas offensiverer Mann gegen den defensiven Gegner für Anatoliy Tymoshchuk ins Mittelfeld und auch ansonsten ist wie im Hinspiel alles mit Rang und Namen vertreten. Hulk war im Vorfeld angeschlagen, aber der Superstar steht genauso in der Startelf des 4-2-3-1 wie der Siegtorschütze vom letzten Mittwoch, Oleg Shatov.

Wie üblich starten die Spiele in Russland aufgrund der Zeitverschiebung etwas eher und so kommen wir heute in den Genuss dieses Frühspieles. Alles andere als ein Weiterkommen von Zenit wäre eine mittlere Sensation, denn das Hinspiel deutete bereits an, dass der Qualitätsunterschied zwischen dem Tabellenführer der russischen Premier League und den Belgiern einfach zu groß ist.