Deutschland » DFB-Pokal 2016/2017 » 2. Runde » Liveticker: Eintracht Frankfurt - FC Ingolstadt 04 4:1

Fazit:
Frankfurt besiegt Ingolstadt im Elfmeterschießen mit 4:1 und zieht ins Achtelfinale des Pokals ein! Leider war der Schlussakkord das einzig Spannende, was die Partie zu bieten hatte. Denn über 120 Minuten passierte praktisch überhaupt nichts. Den Hessen fehlten die Mittel und den Schanzern selbst in Überzahl der Wille. Erst in der zweiten Halbzeit der Verlängerung taute die Partie ein wenig auf, das war nach 105 Minuten des Grauens aber ein schwacher Trost. Im Prinzip hatte niemand das Weiterkommen verdient, am Ende waren es dann die Frankfurter, weil Ingolstadt vom Punkt mehrfach die Nerven versagten und sich die Hessen dagegen keinen Fehlschuss leisteten. Stolz darauf kann man zwar nicht sein, aber am Wochenende redet da ohnehin niemand mehr drüber. Die gute Nachricht für den FCI ist derweil, dass man sich nun komplett auf den Abstiegskampf in der Liga konzentrieren kann. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Elfmeter verwandelt Eintracht Frankfurt -> Makoto Hasebe
So macht der Japaner mit dem nächsten Schuss alles klar! Frankfurt darf jubeln!

Elfmeter verwandelt Eintracht Frankfurt -> Mascarell
Kalt wie Hundeschnauze der Spanier! Lupft der das Ding in die Mitte. Wenn du triffst, sieht es souverän aus, aber wehe wenn nicht.

Elfmeter verwandelt Eintracht Frankfurt -> Bastian Oczipka
Auch der zweite Schütze der Hausherren bleibt sicher und verlädt Hansen.

Elfmeter verwandelt Eintracht Frankfurt -> Szabolcs Huszti
Der Ungar verwandelt ab durch die Mitte.

Immerhin gibt es nun nach einer unterirdisch schwachen Partie noch die maximale Spannung. Die Wahl des Tors erübrigt sich fast auch, denn dahinter sitzen ohnehin keine Fans.

Zwischenfazit:
Die Partie wachte in der zweiten Halbzeit der Verlängerung noch einmal auf und hatte sogar echte Chancen zu bieten. Den Sieg hätte hier trotzdem kein Team verdient gehabt und so geht es richtigerweise in die Elfmeterlotterie.

Doch die Flanke wird abgewehrt und danach ist Schluss.

Man muss wohl davon ausgehen, dass der Österreicher ein sicherer Elferschütze ist.

Die wird kurz ausgeführt und letztlich abgefangen.

Der Ball landet bei der Ecke nach viel Durcheinander im Netz, aber Schütze Moritz Hartmann weiß auch, dass die Partie schon längst unterbrochen war. Romain Brégerie bekommt völlig zurecht den Fallrückzieher am Mann abgepfiffen.

Fairerweise muss man allerdings trotzdem sagen, dass hier keines der Teams einen Treffer verdient hätte. Wo wir jetzt so lange tapfer ausgehalten haben, darf es dann bitteschön auch noch das Elfmeterschießen sein.

Was ist denn jetzt los?! Kaum haben wir die erste 100%ige der Partie verdaut, klatscht das Leder nach einem Kopfball von Haris Seferović an die Latte! Szabolcs Huszti hatte serviert und das Leder bleibt heiß. Nach einem Gestocher hat Martin Hansen die Pille aber sicher!

Das hätte es sein müssen! Frankfurt bekommt eine Klärung retour und lässt sich durch passives Abseits irritieren. Gleich zwei Ingolstädter standen da in der verbotenen Zone, aber nicht Leckie, der durchstartet, Lukáš Hrádecký umkurvt, aus spitzem Winkel dann aber nur noch das Außennetz trifft.

Die gute Nachricht ist, dass das jetzt definitiv die letzten 15 Minuten der Partie sind.

Halbzeitfazit:
Erwartungsgemäß brachten auch die ersten 15 Minuten der Verlängerung keine Erkenntnisse wir quälen uns weiter durch die Partie.

Umgekehrte Rollen: Frankfurt kontert, aber Romain Brégerie passt gut auf. Danach hätte es eigentlich Ecke für die Hessen geben müssen, aber der Linienrichter entscheidet auf Abstoß.

So plätschert die Partie so dahin. Die anderen Begegnungen sind übrigens alle in der regulären Spielzeit zu Ende gegangen. Die Erstligisten haben sich in den Abendspielen jeweils durchgesetzt. Das wird hier ebenfalls der Fall sein, leider in recht trauriger Manier.

Haben wir heute noch nicht oft gesehen: Marvin Matip geht mal über die Mittellinie, spielt aber vorne dann gleich den Fehlpass.

Auch in Unterzahl bleibt sich das Spiel treu und Frankfurt dominiert den Ball. Wahnsinn wie wenig Ingolstadt selbst nun in die Partie investiert.

Ein erster Versuch von Groß geht weit am Tor vorbei nachdem Kittel im Strafraum abgelegt hatte.

In Unterzahl nimmt Niko Kovač nun einen Offensiven runter und bringt mit Timothy Chandler defensive Stabilität.

Zwei Minuten gibt es obendrauf.

Gelb-Rote Karte für Marco Fabián (Eintracht Frankfurt)
So kann man natürlich auch nochmal Schwung in die Sache bringen. Der Mexikaner geht mit gestrecktem Bein im Mittelfeld zu Werke und geht hier binnen zehn Minuten vom Feld.

Ansonsten scheint die Geschichte leider unausweichlich der Verlängerung entgegenzugehen. Also nochmal 30 Minuten Langeweile?

Kittel geht zum ersten Mal steil die rechte Flanke runter und holt immerhin mal eine Ecke heraus. Über Standards kann ja immer mal was gehen...

Jetzt soll es also der gebürtige Hesse richten. Sonny Kittel wurde eine glorreiche Zukunft bei der Eintracht prophezeiht, aber Verletzungen warfen den Youngster immer wieder zurück. Nun kommt er ausgerechnet bei der Eintracht zu einem ersten Pflichtspieleinsatz für die Schanzer.

Auf der Gegenseite forciert Levels den Konter und legt auf Hartmann quer, aber der wirkt zehn Meter vor dem Tor zu zahm und legt den Ball aus eigentlich aussichtsreicher Position weit vorbei.

Gelbe Karte für Mathew Leckie (FC Ingolstadt 04)
Der Australier hätte gern selbst den Pfiff bekommen und lässt sich dann zu einem Frustfoul hinreißen.

Brisant: Der FCI spielt zunächst weiter und dann kannst du natürlich nicht erwarten, dass der Gegner das Leder dann ins Aus spielt. Am Ende bekommt der Mittelfeldmann aber seine Behandlung.

Lex probiert es nach einer schönen Stafette aus der Distanz, aber das strahlt auch keine Gefahr aus.

In der Tat kann das Mittel gegen die kompakten Ingolstädter eigentlich nur sein, das Spiel breit zu machen. Dem Frankfurter Spiel fehlt es allerdings ebenso an der Grundgeschwindigkeit.

So ist leider ein echter Niveauzuwachs zum ersten Durchgang nicht zu vermelden. Der einzige Unterschied: Es gibt noch mehr Unterbrechungen.

Der nächste liegt: Nun hat es kurz Almog Cohen erwischt, aber auch der Israeli steht schnell wieder.

Bei den Hausherren deutet sich der erste Wechsel an. Niko Kovač sollte damit aber eventuell nochmal kurz warten, da sich soeben Szabolcs Huszti verletzt hat.

Sukzessive erobert sich die Eintracht die Feldüberlegenheit zurück, im letzten Drittel geht aber weiterhin nichts.

Da war etwas mehr drin: Shani Tarashaj tankt sich im Strafraum irgendwie durch, aus 16 Metern fehlt dann aber wohl etwas die Kraft für einen platzierten Abschluss.

Bei einer Flanke geht auf der Gegenseite Mathew Leckie lautstark zu Boden, aber das war zu wenig für einen Strafraum. Apropos zu wenig: Max Christiansens Schuss aus dem Hintergrund ist dann nicht mehr der Rede wert.

In der Folge können die Hessen etwas Ruhe in die Partie bringen, in dieser Phase ist der Ball aber schnell wieder weg.

Lex viel zu schwach! Ingolstadt kontert und der Stürmer wird mustergültig in die Gasse geschickt. Vor Hrádecký fabriziert der Offensive dann jedoch einen besseren Rückpass. Das war viel zu drucklos!

Immerhin scheinen sich die Gäste mehr vorgenommen zu haben und laufen gleich mal in Überzahl auf zwei Verteidiger zu. Doch am Ende zögert der FCI zu lange und der Querpass in die Mitte wird abgefangen.

Auch die Zuschauer werden langsam etwas ungeduldig, lassen ihren Frust aber noch am Unparteiischen aus, der in den letzten Minuten allerdings auch den ein oder anderen Wackler drin hatte.

Nur den ballert Jung auf die Tribüne. Das passt irgendwie zur Qualität der Partie.

Dario Lezcano kommt im Strafraum mal an den Ball, wird aber gleich von zwei Abwehrleuten angelaufen und blockiert.

So muss man sich die Partie mit Phrasen schönreden. Probieren wir es mal mit von der Spannung lebend und einem Fest für Taktikfreunde.

Denn Ballverluste, aus denen Ingolstadt etwas machen könnte, gibt es zuhauf. Wie hier versuchen es die Schanzer dann aber oft mit dem aussichtslosen Ball in die Spitze.

Gelbe Karte für Mijat Gaćinović (Eintracht Frankfurt)
Da der Serbe dann auch noch taktisch den Konter unterbindet, sieht er die erste Verwarnung der Partie.

Da spielerisch wenig geht, könnte die Eintracht nun mal par Standard gefährlich werden. Huszti und Gaćinović stehen aus gut 28 Metern bereit...

Ansonsten hat sich die Partie im Vergleich zum Beginn kaum verändert. Frankfurt hat viel Ballbesitz und der FCI schwärmt nach Ballgewinn aus. Die wenigen Konter der Gäste sind dann allerdings auch nicht gut ausgespielt.

Oha! Mijat Gaćinović tankt sich von rechts durch und wird am Fünfer gestellt. Seine Flanke landet als Abpraller an der Hand von Brégerie und das Geisterstadion fordert natürlich den Strafstoß. Osmers hat es gesehen und winkt sofort ab.

Szabolcs Huszti muss da unten bei Niko Kovač vorsprechen. Dem Coach ist wohl auch aufgefallen, dass von der Kreativabteilung zu wenig kommt.

Etwas mehr Torszenen könnte die Partie durchaus noch vertragen. Die Hausherren wirken ballsicherer, aber es fehlt die zündende Idee gegen die Viererketten der Roten.

Aktuell scheinen die Oberbayern die Versuche der Hessen etwas besser in den Griff zu bekommen. Jedenfalls geht im letzten Dritte für die Eintracht momentan nichts.

In der Folge ist erneut Keeper Martin Hansen gefragt, einen Steilpass zu erlaufen. Aber auch das löst der Däne souverän.

Daraus entsteht dann aber nichts weiter.

Aber auch die Gäste zeigen gute Ansätze, bleiben dann allerdings doch recht schnell hängen.

Frankfurt kommt immer besser in die Partie und lässt den Ball gut laufen. Das kann man sich ansehen!

Kurz ausgeführt geht Mijat Gaćinović über links in den Strafraum, doch wird geblockt.

Und auch in den nächsten Szene bleibt der FCI zunächst mal die aktive Truppe. Levels Flanke wird unzureichend geklärt und Dario Lezcano drückt von der Sechzehnergrenze ab. Doch der Schuss hoppelt links vorbei.

Auf gehts!

Aufgrund einer Strafe wegen der Fan-Ausschreitungen im Rahmen der Erstrundenbegegnung gegen Magdeburg sind heute im Frankfurt nur Gästefans und Dauerkartenbesitzer zugelassen. Das sorgt hier für eine ziemliche Geisetrstimmung.

Auf der Gegenseite fällt die Rotation mit vier Akteuren etwas kleiner aus. Der zuletzt so erfolgreiche Marco Fabián muss sich zunächst mit der Bank begnügen und in der Viererkette stehen mit Yanni Regäsel sowie Taleb Tawatha zwei Spieler, die in der Liga nur in der zweiten Reihe stehen oder noch überhaupt nicht zum Einsatz kamen. Zudem ist Szabolcs Huszti wieder mit dabei, der gegen Hamburg eine Sperre absetzen musste.

Die Aufstellungen sind wie üblich unter Spielschema einsehbar.

Die Frankfurter können hingegen auf ein recht erfolgreiches erstes Saisonviertel zurückblicken. Mit 14 Punkten und Platz sieben ist man voll im Soll, schlug am Wochenende souverän Hamburg mit 3:0. Die Heimbilanz der Hessen liest sich dabei besonders beeindruckend. Seit Februar verlor man nur ein Pflichtspiel vor den eigenen Fans. Zuletzt hatte man daheim Krösus Bayern und der aufstrebenden Hertha jeweils einen Punkt abgetrotzt.

An den Tasten führt Euch Janosch Ferda durch den Abend. Viel Spaß dabei!