Tschechien Dienstag, 21. Juni 2016
21:00 Uhr
Türkei
0:2
Tore
0 : 1 Torinfos im Ticker Burak Yılmaz 10. / Rechtsschuss  (Emre Mor)
0 : 2 Torinfos im Ticker Ozan Tufan 65. / Rechtsschuss  (Mehmet Topal)

90'
Fazit:
Dann ist Schluss! Die Türkei schlägt Tschechien mit 2:0 und feiert, als würde sie schon im Achtelfinale stehen. Die endgültige Entscheidung wird jedoch erst morgen fallen. Mit dem Sieg hat sich die Terim-Elf aber zumindest die Minimalchance erhalten und Albanien in der Wertung der besten Gruppendritten hinter sich gelassen. Auch wenn Tschechien fast über die gesamte Dauer mehr Spielanteile hatte und vor allem in der ersten Halbzeit ein Tor hätte erzielen müssen, haben sich die Osmanen den Dreier mit einer kämpferisch starken Leistung verdient. Ein blitzsauberer Konter und ein Zufallsprodukt reichen schließlich zum 2:0-Erfolg. Mehr als die zwei Schüsse gingen auch nicht auf das Čech-Tor - Effektivität pur. Nun gilt es zu hoffen, dass morgen noch ein weiterer Gruppendritter schlechter abschneidet. Für Tschechien ist der EM-Traum derweil definitiv ausgeträumt. Dabei wäre heute durchaus mehr drin gewesen, vor allem in der ersten Halbzeit. In Durchgang zwei ging den Osteuropäern dann die Zielstrebigkeit und Konsequenz verloren, sodass am Ende ein verdientes Ausscheiden zu konstatieren ist. Das soll es gewesen sein, vielen Dank für das Interesse und gute Nacht!
90'
Spielende
90'
Auch bei den "Halbmond-Sternen" wird die letzte Wechseloption gezogen. Der Neue macht gleich mal auf sich aufmerksam und zieht aus 18 Metern flach ab. Die Murmel überquert die Torauslinie allerdings mehr als drei Metern neben dem linken Pfosten.
90'
Einwechslung bei Türkei -> Cenk Tosun
90'
Auswechslung bei Türkei -> Burak Yılmaz
90'
Tschechien tauscht ein letztes Mal. Wenige Sekunden später zeigt der vierte Offizielle fünf Minuten Nachspielzeit an. Die Osteuropäer wollen jetzt noch den Ehrentreffer, der den Türken allerdings sehr weh tun würde. Der Terim-Elf gelingt es aber gut, die Kugel vom eigenen Tor fernzuhalten.
90'
Einwechslung bei Tschechien -> Daniel Kolář
90'
Auswechslung bei Tschechien -> Jaroslav Plašil
87'
Gelbe Karte für Josef Šural (Tschechien)
Der Mann von Sparta Prag holt sich bei einem Foul im Mittelfeld noch den gelben Karton ab.
86'
Die Mannschaft von Pavel Vrba scheint sich nun mehr oder weniger ihrem Schicksal hinzugeben. Sie könnte wohl noch Stunden weiterspielen und würde keinen Treffer erzielen, so wirkt es zumindest.
83'
Nach einem Gewusel im tschechischen Sechzehner schnappt sich Olcay Şahan das Leder, legt es sich auf den rechten Fuß und visiert von der rechten Fünferkante das kurze Eck an. Er hat dabei jedoch zu viel Rücklage und verzieht deutlich.
81'
Darida versuchts nochmal aus der zweiten Reihe, stellt Babacan damit aber erneut vor keine größere Herausforderung. Der fehlende Wille ist den Tschechen keinesfalls abzusprechen, vor dem Tor fehlen aber letztlich die Ideen. So haben die Türken leichtes Spiel.
78'
Ladislav Krejčí schlägt den siebte tschechischen Eckball in den Strafraum und findet Tomáš Sivok. Dessen Kopfball landet jedoch neben dem Gehäuse und muss daher als nächste Halbchance verbucht werden.
75'
Kann Tschechien nochmal zu einer Aufholjadg ansetzen, so wie gegen Kroatien? Momentan deutet kaum etwas darauf hin, ihre Angriffsbemühungen sind einfach nicht zwingend genug. Es bräuchte schon ein Wunder.
72'
Für Tschechien ist es ein extrem bitterer Abend, an dem sich viele jetzt wahrscheinlich an das Duell bei der EM 2008 erinnern, als die Türken ein 0:2 noch drehten und ins Achtelfinale einzogen. Zwei Schüsse brachten die "Halbmond-Sterne" heute auf das Tor von Petr Čech - beide waren drin. Für den Schlussmann war es im Übrigen der 21. EM-Gegentreffer, so viele hat kein anderer Torwart im Turnier kassiert.
71'
Einwechslung bei Tschechien -> Josef Šural
71'
Auswechslung bei Tschechien -> Bořek Dočkal
70'
Nach einer mehr als ansehnlichen Leistung verlässt der künftige Dortmunder leicht angeschlagen den Rasen. In den letzten zwanzig Minuten darf nun Olcay Şahan dabei helfen, die Chancen auf das Achtelfinale weiter zu erhöhen. Die türkischen Fans sind derweil immer noch in Ekstase. Sie sorgen für eine Wahnsinns-Stimmung in Lens!
69'
Einwechslung bei Türkei -> Olcay Şahan
69'
Auswechslung bei Türkei -> Emre Mor
68'
"Es ist nicht vorbei, bis wir sagen, dass es vorbei ist!" - dieses Motto haben sich die Türken selbst gegeben. Sie scheinen es einmal mehr wahr zu machen. Bleibt es bei diesem Ergebnis, würden die Osmanen zumindest schonmal Albanien in der Wertung der besten Gruppendritten hinter sich lassen.
65'
Tooor für Türkei, 0:2 durch Ozan Tufan
Unfassbar, die Türken legen nach! Tschechien bekommt nach einem gegerischen Freistoß aus dem Halbfeld den Ball nicht weg, sodass Mehmet Topal mit dem Rücken zum Tor am rechten Fünfereck auf Ozan Tufan ablegen kann. Der Mann von Fenerbahce knallt direkt humorlos drauf und bringt die Kugel neben dem Pfosten im kurzen Eck unter. Petr Čech hat wieder keine Chance.
62'
Auf der Gegenseite produzieren die Tschechen nun Abschlüsse en masse. Nachdem zwei Minuten zuvor schon Darida an Babacan scheiterte, findet nun Necid mit einem Flachschuss aus 20 Metern im türkischen Schlussmann seinen Meister.
61'
Einwechslung bei Türkei -> Oğuzhan Özyakup
61'
Auswechslung bei Türkei -> Volkan Şen
58'
Klasse Solo von Emre Mor! Der Youngster zieht bei einem Konter von rechts auf die andere Seite und schließt kurz vor der Sechzehnerkante ab. Die Kugel fliegt letztlich aber deutlich über das Tor. Trotzdem können sich die BVB-Fans auf diesen stark aufspielenden Youngster freuen.
57'
Pavel Vrba setzt ein Zeichen und bringt einen weiteren Angreifer in die Partie. Der gelb verwarnte David Pavelka, der kurz vor einem Platzverweis stand geht dafür runter. Der eingewechselte Milan Škoda erzielte zuletzt gegen Kroatien den 1:2-Anschlusstreffer.
57'
Einwechslung bei Tschechien -> Milan Škoda
57'
Auswechslung bei Tschechien -> David Pavelka
54'
Nach einer von Selçuk İnan ausgeführten türkischen Ecke, die allerdings ungefährlich ist, kommt Gökhan Gönül zurück auf den Platz. Der Cut über der rechten Augenbraue wurde fachgerecht behandelt und die Blutung gestillt.
52'
Beim anschließenden Freistoß rasseln gleich mehrere Akteure im Strafraum aneinander. Gökhan Gönül trägt dabei eine stark blutende Platzwunde davon und muss deshalb erstmal medizinisch betreut werden.
50'
Gelbe Karte für Hakan Balta (Türkei)
Türkeis Innenverteidiger geht im Luftzweikampf ungestüm mit dem Ellbogen zu Werke und handelt sich seine zweite Verwarnung bei dieser EM ein. Damit wäre er im Falle eines Weiterkommens im Achtelfinale gesperrt.
48'
Bei den Tschechen gilt es nun natürlich eine geeignetes Maß zu finden. Einerseits brauchen sie zwei Tore zum Weiterkommen, andererseits droht ein zweites Gegentor wenn sie hinten zu weit aufmachen. Dass die Türken konter können, haben sie beim Führungstor gezeigt.
46'
Die Kugel rollt wieder! Ohne personelle Veränderungen starten beide Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt.
46'
Anpfiff 2. Halbzeit
45'
Halbzeitfazit:
Die Türkei rettet eine glückliche 1:0-Führung gegen Tschechien in die Pause. In einer extrem hektischen ersten Halbzeit mit vielen Richtungswechseln waren die Tschechen in den Anfangsminuten die aktivere Mannschaft mit viel Zug zum Tor. Ein mustergültig ausgespielter Konter über Mor, den Yılmaz vollendete, reichte den Osmanen in der zehnte Minute dann allerdings zum frühen Führungstreffer. Angestachelt vom Rückstand drängten die Tschechen ihren Gegner in der Folge immer weiter in die Defensive und kamen zu zahlreichen Chancen. Die beste hatte Sivok, als er mit seinem Kopfball nach einer Ecke am Aluminium scheiterte. Die "Halbmond-Sterne" werden im zweiten Durchgang defensiv besser stehen müssen und zudem noch einen Treffer nachlegen, um sich eine Chance auf das Weiterkommen zu bewahren. Tschechien wird auf der anderen Seite alles nach vorne werfen und das Spiel mit aller Macht drehen wollen. Es bleibt also spannend!
45'
Ende 1. Halbzeit
45'
Die Standardsituation ist zunächst ungefährlich, doch im Anschluss versuchts Sivok volley aus der Drehung. Sein optimistischer Versuch segelt allerdings in den Oberrang.
45'
Pavel Kadeřábek spult auf seiner rechten Seite ein unglaubliches Pensum ab. Wieder wird er stark bedient und kann Richtung Grundlinie ziehen. Seine Hereingabe wird dann zum nächsten Eckball geblockt.
42'
Kommen die Tschechen vor dem Seitenwechsel noch zum Ausgleich? Drei Minuten sind noch zu absolvieren und die Türkei kommt kaum noch zu Entlastungsangriffen. Die hoch verteidigende Mannschaft von Pavel Vrba erkämpft sich die Kugel spätestens kurz hinter der Mittellinie, um dann wieder den Vorwärtsgang einzulegen.
39'
Gelbe Karte für David Pavelka (Tschechien)
Der nächste Karton! Der Mittelfeldmann rutscht übermotiviert in İnan hinein und verdient sich damit die dritte Gelbe.
38'
Der darauffolgende Eckkstoß stiftet keine Verwirrung im türkischen Strafraum und wird geklärt.
38'
Es geht Schlag auf Schlag! Der gerade verwarnte Plašil nimmt aus halbrechter Position gut 25 Meter vor dem Tor Maß und pfeffert das Leder auf den rechten Giebel. Doch Babacan macht sich ganz lang und legt den strammen Abschluss über die Latte. Das war einer zum Fliegen!
36'
Gelbe Karte für Jaroslav Plašil (Tschechien)
Auf der anderen Seite sieht nun ebenfalls die Nummer 13 Gelb. Plašil kreuzt Mors Laufbahn, bringt den jungen Türken zu Fall und unterbindet damit einen schnellen Gegenangriff. Taktisches Foul, das folgerichtig bestraft wird.
35'
Gelbe Karte für Ismail Köybaşı (Türkei)
Der neue Linksverteidger fährt auf seiner Abwehrseite gegen Kadeřábek den Ellbogen aus und sorgt damit für eine blutige Lippe beim tschechischen Außenverteidiger. Schiri Collum quittiert die Aktion zu Recht mit der ersten Verwarnung der Partie.
34'
Bei den Türken mangelt es an defensiver Ordnung, sodass die Osteuropäer sich immer wieder problemlos an den gegnerischen Sechzehner kombinieren können. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es hier 1:1 steht.
31'
Die Vrba-Elf kommt dem Ausgleich immer näher! Nach einem missglückten Klärungsversuch von Topal köpft Necid den Ball vom linken Fünfereck quer vor das Tor. Im Zentrum verlängert zunächst Dočkal, ehe Kadeřábek am zweiten Pfosten einen Schritt zu spät kommt und knapp vorbeirutscht.
28'
Beide Mannschaften scheinen von defensiver Stabilität und einem ruhigen Spielaufbau nicht viel zu halten. Das Spiel verkommt daher zu einem wilden Auf und Ab, was für den neutralen Zuschauer zwar attraktiv ist, den beiden Trainern aber nicht gefallen wird.
25'
Der anschließenden Eckball ist harmlos und bringt nichts ein.
24'
Nächste Großchance für den Europameister von 1976! Hoffenheims Pavel Kadeřábek wird auf dem rechten Flügel klasse freigespielt und kann ungehindert durch den Sechzehner spazieren. Da im Zentrum keine Anspielstation findet, schließt der 24-Jährige aus kurzem Winkel selbst ab. Doch Volkan Babacan ist zur Stelle und lenkt die Murmel über die Querlatte.
21'
Es ist ein wirklich temporeiches Spiel, in dem beide Mannschaften nicht lange fackeln und direkt den Weg nach vorne suchen. Vor allem die Türken müssen nun aufpassen, dass sie ihren Vorsprung nicht leichtfertig hergeben.
19'
Noch ein interessanter Nachtrag zum Führungstreffer: BVB-Neuzugang Emre Mor ist nach seiner Vorlage der drittjüngste Assistgeber bei einer Europameisterschaft.
16'
Pfosten! Innenverteidiger Tomáš Sivok steigt am zweiten Pfosten hoch und nickt die Pille an die linke Torumrandung. Von dort springt sie mittig in den Sechzehner, wo jedoch kein Tscheche abstauben kann. Glück für die Osmanen, dass es beim 1:0 bleibt.
16'
Darida schließt ab! Nach einem Vorstoß über die rechte Seite wird der Rosický-Ersatz von Dočkal angespielt. Er macht noch ein paar Schritte aufs Tor zu und hält aus 20 Metern drauf. Das Leder wird noch abgefälscht und landet gut einen Meter neben dem rechten Pfosten im Toraus. Eckball Tschechien.
13'
Die türkischen Fans machen das Stade Bollaert-Delelis in Lens zu einem wahren Tollhaus. Sie peitschen den aktuell Gruppendritten immer wieder nach vorne. Tschechien hingegen ist der Vorwärtsdrang aus den Anfangsminuten fast völlig abhanden gekommen.
10'
Tooor für Türkei, 0:1 durch Burak Yılmaz
Da ist das erhoffte frühe Tor! Der 18-jährige Emre Mor hat auf der rechten Außenbahn ganz viel Platz, zieht bis kurz vor die Grundlinie und legt dann an den Fünfer auf Burak Yılmaz. Der hatte sich im Rücken der Abwehr weggestielt und verwandelt mit rechts im rechten oberen Toreck. Petr Čech hat aus dieser Distanz keine Abwehrchance.
9'
Da sich das Geschehen momentan hauptsächlich im Mittelfeld aufhält, bleibt Zeit für einen kurzen Blick auf das Parallelspiel. Dort sind die Spanier bereits in Führung gegangen. Das ist wiederum gut für Tschechien, das mit einem Sieg nun zu den Kroaten aufschließen könnte.
6'
Die Ausgangslage ist für die Mannschaft von Fatih Terim nach dem knappen deutschen Sieg gegen Nordirland nicht gerade besser geworden. Hätte die DFB-Elf das ein oder andere Tor mehr geschossen, hätte den Halbmond-Kickern vielleicht schon ein knapper Sieg für das Weiterkommen gereicht. Nun müssen sie mit mindestens zwei Toren Differenz gewinnen, um zumindest noch eine rechnerische Chance auf den Achtelfinal-Einzug zu haben.
3'
Tschechien spielt übrigens in komplett roten Jerseys, während die Türken im ungewohnten himmelblau-weiß auflaufen. In den ersten Augenblicken der Partie sind die leicht favorisierten Osteuropäer fast pausenlos in der Offensive, können dabei aber noch nicht gefährlich zum Abschluss kommen.
1'
Der kurz ausgeführte Eckball wird an den Fünfmeterraum geschlagen, wo ein Türke aber zur Stelle ist und das Leder per Kopf aus der Gefahrenzone befördert.
1'
Los geht's! Die Tschechen haben angestoßen und den Ball zurück in die eigenen Reihen gespielt. Dann geht's jedoch direkt nach vorne und nach einem ersten Flankeversuch gibt's gleich den ersten Eckball.
1'
Spielbeginn
Lautstark singen die gut 20.000 türkischen Fans gemeinsam mit ihrer Mannschaft die Nationalhymne. Nach dem tschechischen Pendant, dem obligatorischen Abklatschen und der Platzwahl kann der Ball dann rollen.
Um die Spielleitung im Stade Bollaert-Delelis in Lens kümmert sich ein schottisch-irisches Gespann um Schiedsrichter William Collum. Der 37-Jährige Mann aus Glasgow leitete bereits den 2:0-Sieg von Gastgeber Frankreich gegen Albanien und wird heute erneut an den Seitenlinien von seinem Landsmann Frank Connor und dem Iren Damien McGraith unterstützt. Zwischen den Trainerbänken soll mit Sergei Lapochkin ein Russe die Gemüter beruhigen.
Hinter der Startaufstellung der Türken stand ebenfalls ein großes Fragezeichen, da Fatih Terim nach dem Spanien-Spiel zahlreiche Wechsel angedeutet hatte. Eine Total-Rotation ist allerdings ausgeblieben, der 62-Jährige bringt lediglich drei neue Akteure. Ein Leidtragender ist Bayer Leverkusens Hakan Çalhanoğlu, der auf der rechten Außenbahn von BVB-Neuzugang Emre Mor ersetzt wird. Dazu gibt Volkan Şen den linken Außenstürmer, Arda Turan rückt dafür auf die Zehn, Oğuzhan Özyakup muss zunächst draußen bleiben. Mit İsmail Köybaşı gibt es auch einen neuen Linksverteidiger, Caner Erkin muss seinen Platz räumen.
Drei bis vier Veränderungen in der Startelf hatte der tschechische Übungsleiter gestern angekündigt. Am Ende sind es vier geworden: Wie bereits vermutet übernimmt Darida die Spielmacher-Position von Rosický, dazu kommen Necid und Dočkal für Skalák und Lafata in die offensive Dreierreihe. Zu guter Letzt gibt es mit Pudil einen neuen Linksverteidiger, Limberský bleibt dafür draußen.
"Es wird ein komplett anderes Spiel im Vergleich zu den beiden vorherigen, denn wenn wir nicht gewinnen, werden wir sehr wahrscheinlich nach Hause fahren müssen. Wir werden auf Sieg spielen", sagte Nationalcoach Pavel Vrba auf der gestrigen Pressekonferenz. Als Favorit sieht er seine Mannschaft jedoch nicht: "Natürlich sind wir das nicht. Die Türkei hat eine starke Mannschaft, die ihre Qualität zum Ende der Qualifikation unter Beweis gestellt hat. Aus den schweren Spielen in unserer Gruppe können wir keine Schlüsse ziehen."
Auf tschechischer Seite hat der verletzungsbedingte Ausfall von Kapitän Tomáš Rosický der Euphorie nach der fulminanten Aufholjagd gegen Kroatien einen herben Dämpfer versetzt. Der 35-Jährige zog sich in der Partie am vergangenen Freitag einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und muss für den Rest des Turniers zuschauen. "Es ist natürlich schade und ein großer Verlust für uns. Jetzt sind andere Spieler dran, und jetzt müssen wir zeigen, dass wir diese Rolle übernehmen können", sagte Vladimír Darida, der als heißer Kandidat gilt, die Spielmacher-Position zu übernehmen. "Auf einer ähnlichen Position habe ich mehrmals auch bei Hertha gespielt, ich habe also keine Angst davor."
Die Stimmung im türkischen Lager war im Vorfeld jedoch alles andere als erfolgsversprechend und von vielen Misstönen geprägt. Fans und nationale Presse hatten die Auftritte in den ersten beiden Partien heftig kritisiert und zuletzt gegen Spanien vor allem Spielmacher Arda Turan vom FC Barcelona ins Visier genommen. Das rief sogar Staatschef Recep Tayyip Erdogan auf den Plan: "Im zweiten Spiel wurde unser Spielführer, den wir alle bisher in den Himmel gelobt haben, Opfer von Schmährufen. Er ist unser Sohn, unser Bruder, der zur besten Mannschaft der Welt gewechselt ist. Schämt ihr euch nicht?"
Dass die Mannschaft von Fatih Terim gegen den Europameister von 1976 bestehen kann, hat sie in der Qualifikation gezeigt, als sie in Prag mit 2:0 triumphierte. Das Hinspiel im heimischen Istanbul ging allerdings mit 1:2 verloren. Heute wird das Team wieder die Form zeigen müssen, die ihnen in den letzten drei Quali-Spielen drei Siege und damit noch den umjubelten dritten Platz bescherte. Dafür ist aber vor allem in der bisher harmlosen Offensive eine deutliche Leistungssteigerung notwendig, ansonsten werden die Osmanen sang- und klanglos die Heimreise antreten müssen.
Die bislang punkt- und torlosen Türken haben derweil nur noch eine Minimalchance auf das Erreichen des Achtelfinals. Nur mit einem hohen Sieg könnte man angesichts eines Torverhältnisses von 0:4 noch unter die vier besten Gruppendritten kommen. Dennoch hat Rechtsverteidiger Gökhan Gönül die Hoffnung noch nicht aufgegeben: "Wir haben es mal wieder auf das letzte Spiel ankommen lassen. Vielleicht haben wir diesmal keine allzu große Chance, aber wir werden unser Bestes geben und hoffentlich, mit etwas Glück, die Tschechen schlagen und weiterkommen."
An den Tasten führt Marius Thiemann durch hoffentlich spannende 90 Minuten. Viel Spaß!
In diesem Jahr ist die Ausgangslage aufgrund des neuen Turniermodus etwas komplizierter. Die Tschechen würden mit einem Sieg auf vier Punkte kommen und mit den Kroaten gleichziehen, vorausgesetzt diese verlieren parallel ihr Spiel gegen Spanien. Tritt dieser Fall ein, käme es auf die Tordifferenz aus allen Gruppenspielen an, weil der direkte Vergleich zwischen Tschechien und Kroatien unentschieden endete. Ist der Gruppenzweite dann immer noch nicht bestimmt, zählen zunächst die erzielten Tore, dann das Fair-Play-Verhalten und schließlich der UEFA-Koeffizient.
Schon vor acht Jahren, bei der Europameisterschaft in der Schweiz und Österreich, trafen die beiden Teams am letzten Gruppenspieltag aufeinander. Vor dem Spiel war klar, dass der Sieger der Partie das Viertelfinale erreichen würde. Tschechien führte durch Tore von Jan Koller und Jaroslav Plašil mit 2:0 und sah wie der sichere Sieger aus. Doch Arda Turan und Nihat Kahveci mit einem späten Doppelschlag drehten die Partie und verschafften der Türkei einen Platz in der K.o.-Runde.
Hallo und herzlich willkommen zu den Entscheidungsspielen in der Gruppe D! Im Stade Bollaert-Delelis von Lens treffen Tschechien und die Türkei aufeinander.
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