Visionen, davon war zuletzt viel die Rede. Zuschauerschnitt über 10.000, einen fixen Startplatz in der Champions League, 25 junge in Österreich ausgebildete Spieler in Europas Topligen. Ende Jänner präsentierte die Bundesliga ihre Zukunftsoffensive für den österreichischen Fußball. Die Fragen, mit denen sich die Liga bei der Pressekonferenz zum Frühjahrsstart beschäftigte, waren profaner. Kann überall gespielt werden? Wie laufen die Infrastrukturmaßnahmen? Was bringt der Freistoßspray?

Keine Absagen werden die beider Wiener Vereine fürchten müssen. Das Happel-Stadion ist winterfest, das Auftaktspiel ins Frühjahr gegen die SV Ried am Samstag (ab 16:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) ist praktisch gesichert. Ebenfalls problemlos über die Bühne gehen wird die Partie zwischen dem Wolfsberger AC und der Wiener Austria. Die Lavanttaler beschlossen schon frühzeitig ins Klagenfurter EM-Schmuckkästchen auszuwandern. Spiele im Wörthersee-Stadion werden aber kein Dauerzustand, wie Christian Puff, Vize-Präsident des WAC, erklärte. "Aktuell befinden wir uns in der Planungsphase für die Rasenheizung. Wir könnten zwar an entsprechenden Winterterminen nach Klagenfurt ausweichen", sagte Puff, stellte aber fest: "Unsere Heimstätte ist Wolfsberg."

Ganz im Westen stehen die Ampeln für den Frühjahrsstart ebenfalls auf grün. "Wir hören aus Altach gute Signale", sagte Admiras General Manager Alexander Friedl. Noch fehlt im Ländle die ab 2016 verpflichtende Rasenheizung, doch im Herbst 2014 kündigte der SCA eine Infrastruktur-Offensive an. Wackelnde Spieltermine in Vorarlberg sollten dann der Vergangenheit angehören.

Beim SV Grödig steht das erste Heimspiel auf der Kippe

Wackeln könnte der Auftakt allerdings in Grödig. "Für den Rückrundenstart am Samstag wollen wir den Platz vom Schnee freibekommen", erklärte Grödigs Sportlicher Leiter Christian Haas. "Ein Umzug in ein anderes Stadion ist für uns keine Alternative." Ab Sommer 2016 stellt sich die Frage eines Umzugs nicht mehr, dann müssen Klubs, sofern sie keine Rasenheizung haben, von November bis März in einem Ausweichstadion spielen.

Zuversichtlich ist Wiener Neustadts Manager Günter Kreissl: "Für das Wochenende schaut es gut aus." Der Rasen wurde bereits vom Schnee befreit, nur ein massiver Schneefall vor dem Spiel könnte die Partie gegen Tabellenführer RB Salzburg noch gefährden. Und abseits der sportlichen Lage des Tabellenletzten gibt es gute Nachrichten in Wiener Neustadt. Eine neue multifunktionale Sportarena soll her, wie Kreissl in einem Gespräch mit weltfussball verriet.
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Die Schiedsrichter sollten spraybereit sein

"Es ist ein richtiges Wettrennen entstanden", freute sich Liga-Präsident Hans Rinner über die langsam anlaufenden Maßnahmen bei der Infrastruktur. Eine Maßnahme abseits der Stadienproblematik betrifft die Schiedsrichter. "Dominik Ouschan wird beim Spiel Rapid Wien gegen SV Ried der erste Schiedsrichter sein, der in einem österreichischen Pflichtspiel den Freistoßspray zum Einsatz bringt", sagte Liga-Vorstand Christian Ebenbauer. Frisch aus Argentinien eingetroffen – die Liga bestellt den Spray gemeinsam mit der Deutschen Fußball Liga über eine Agentur – wird ab kommenden Samstag im heimischen Ligabetrieb geschäumt. Schnee darf allerdings keiner liegen, vorerst ist der Spray nur in weiß vorrätig, die Fläschchen mit dem grünen Schaum werden nachgeliefert. Geschäumt wird auch bei arktischen Temperaturen, der Hersteller garantiert Einsetzbarkeit bis minus 70 Grad.

Nicht nachvollziehen kann die Liga die am Montag in der Kronen Zeitung geäußerte Kritik dreier Schiedsrichter wegen angeblicher unzureichender Schulung mit dem Spray. "Der Ablauf mit dem ÖFB wurde eins zu eins eingehalten", sagte Liga-Vorstand Ebenbauer gegenüber weltfussball. Deutlicher wurde ein namentlich nicht genannt werden wollender Liga-Insider. "In der Champions und Europa League haben die Schiedsrichter den Spray zwei Stunden vorher bekommen."

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Clemens Schotola