14.06.2017 12:01 Uhr

Albtraum-Erlebnis für ÖFB-Frauen

Nach nur drei Minuten stand es bereits 0:2
Nach nur drei Minuten stand es bereits 0:2

Licht und Schatten hat es für Österreichs Frauen-Nationalteam am Dienstag im Test gegen EM-Gastgeber Niederlande gegeben. Die erste Hälfte beim 0:3 in Deventer war vor allem wegen zwei Kontertoren in den ersten drei Minuten zu vergessen, die Reaktion nach der Pause konnte sich dafür sehen lassen. Augenscheinlich war, dass auf ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer noch viel Arbeit wartet.

Die Zeit drängt allerdings, bereits in weniger als fünf Wochen geht die EM-Premiere gegen die Schweiz über die Bühne, gespielt wird am 18. Juli wieder in Deventer. Bis dahin muss nicht nur mehr Stabilität in der Defensive her, sondern vor allem auch der Abschluss verbessert werden. 2017 blieben die ÖFB-Frauen in vier von sechs Länderspielen ohne Torerfolg. Ein 0:3 hatte es zuvor auch schon in Milton Keynes im April gegen EM-Mitfavorit England gegeben.

Der einzige Sieg gelang im Rahmen des Zypern Cup gegen Neuseeland (3:0), daneben konnte nur bei der 1:3-Niederlage gegen Schottland über ein Tor gejubelt werden. Alle bisherigen Gegner 2017 sind allerdings in der Weltrangliste besser klassiert als die auf Position 24 liegende ÖFB-Auswahl. Thalhammer wollte in der EM-Vorbereitung bewusst starke Teams haben, um sich weiterentwickeln zu können. Ob das die richtige Wahl war, wird sich bei der Endrunde zeigen. Die Generalprobe dafür steigt am 6. Juli gegen den Ranglisten-15. Dänemark in Wiener Neustadt.

Konterstarke Niederländerinnen

Die Niederländerinnen untermauerten vor Heimpublikum ihre Konterstärke. Virginia Kirchberger beförderte eine scharfe Van-de-Sanden-Hereingabe vor 3.068 Zuschauern unglücklich ins eigene Tor (2.) und nicht einmal eine Minute später verarbeitete Arsenals Neo-Stürmerin Vivianne Miedema eine Flanke (3.). Thalhammers Warnung vor der Konterstärke der Nummer zwölf der Welt war scheinbar umsonst. "Es war für uns ein Albtraum, in den ersten Minuten in zwei Konter zu laufen. Wir wussten, dass Holland zu den stärksten Kontermannschaften zählt, deshalb müssen wir die ersten Minuten sehr genau analysieren", sagte Thalhammer.

Jeglicher Plan seiner Mannschaft sei dadurch über Bord geworfen worden. Als Draufgabe folgte noch das 0:3 durch Lieke Martens (38.). Nach dem Seitenwechsel konnte sich die ÖFB-Truppe deutlich steigern und die Partie über weite Strecken kontrollieren. Im Abschluss fehlte aber wie auch schon zuvor bei Laura Feiersinger (2.) und Nicole Billa (29.) bei Chancen von Verena Aschauer (51.), Viktoria Schnaderbeck (64.) und Katharina Schiechtl (67.) die nötige Effizienz. "Aus der zweiten Hälfte können wir sehr viel Positives mitnehmen. Die Mannschaft hat große Moral gezeigt, das Spiel kontrolliert und sich gute Torchancen erarbeitet", resümierte Thalhammer.

Seine Startelf bestand nur aus Legionärinnen

15 von 23 Kaderspielerinnen sind im Ausland tätig. Um einen EM-Platz zittern müssen nur noch wenige. "Das Team steht eigentlich, ein bis zwei Plätze sind noch offen", verriet Thalhammer. Die Nominierung des EM-Kaders dürfte noch im Juni erfolgen.

Bis zum nächsten Lehrgang (25. bis 27. Juni in Bad Tatzmannsdorf) haben die Spielerinnen ein Heimprogramm zu absolvieren, das nicht für alle gleich ist. "Man muss ein bisschen differenzieren. Die in Österreich tätigen Spielerinnen hatten ja erst kürzlich das Ende der Meisterschaft, die kriegen einmal eine Woche Luft. Die Legionärinnen haben ihr Fitnessprogramm für die nächsten eineinhalb Wochen", gab Thalhammer Einblick.

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apa/red

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