21.09.2017 13:10 Uhr

Wiener Duo nach Pflichtsiegen zufrieden

Gestatten, Aleksandar Kostić: Zwei Assists konnte er verbuchen
Gestatten, Aleksandar Kostić: Zwei Assists konnte er verbuchen

Der Mittwochabend hat in zweiten Runde des ÖFB-Cups vier Favoritensiege gebracht. Während Bundesliga-Spitzenreiter Sturm Graz und der SCR Altach zittern mussten, agierten die Wiener Erzrivalen Rapid und Austria souverän. Den bisher höchsten Erfolg der Runde fuhren die Grün-Weißen mit dem 4:0-Sieg gegen Viertligist AS Koma Elektra ein. "Sehr positiv war, dass jeder das Spiel sehr ernst genommen hat", freute sich Rapid-Coach Goran Djuricin.

"Es war eine schwierige Partie auf schwierigem Terrain gegen einen Gegner, der extrem tief gestanden ist. Wir sind aber geduldig geblieben", sagte Djuricin, der in der Partie gegen den Wiener Stadtligisten auf dem Sportclub-Platz stark rotierte. So kam etwa Aleksandar Kostić zu seinem Debüt, das Djuricin nicht zuletzt aufgrund zweier Assists als "sensationell" einstufte. Auch Thanos Petsos wusste dem Trainer beim Comeback zu gefallen: "Er hat trocken gespielt und praktisch keine Fehler gemacht."

Neben den Treffern von Giorgi Kvilitaia (19.) und Louis Schaub (51., 76./Elfmeter) bzw. einem Eigentor von Yannick Soura (84.) sah Djuricin aber auch Gelb-Rot für Kvilitaia wegen einer vermeintlichen "Schwalbe" (72.). "Das hätte man nicht geben müssen, das war unnötig. Da war ein Stoß des Verteidigers dabei", meinte der Rapid-Coach. Es war bereits der fünfte Ausschluss eines Rapidlers in den bisherigen zehn Saison-Pflichtspielen. Weil er nicht direkt Rot sah, gilt die Kvilitaia-Sperre aber nur für den ÖFB-Cup, im kommenden Ligaspiel am Samstag gegen den WAC ist der Georgier einsatzberechtigt.

Der Gewinner des Spiels war aus Rapid-Sicht der von den Amateuren hochgezogene Profi-Debütant Aleksandar Kostić, der die ersten beiden Treffer vorbereitet hatte.

Sturm kann durchatmen

Ohne Ausschluss, dafür "nur" mit drei Toren stand die Austria nach ihrem souveränen Auftritt bei Regionalligist Vöcklamarkt da. "Klar, wir hätten mehr Tore machen können, aber die andere Mannschaft hat auch bravourös gekämpft", erklärte Trainer Thorsten Fink.

Der lockere Erfolg war nach dem jüngsten 5:1-Kantersieg über St. Pölten eine weitere Moralinjektion für das Spitzenspiel am Sonntag bei Meister Salzburg. Mit einem Erfolg gegen die "Bullen" könnten die "Veilchen" punktemäßig mit dem Tabellenzweiten gleichziehen. Auch Fink durfte sich über ein gelungenes Debüt freuen: Der brasilianische Innenverteidiger Ruan erzielte per Kopf das zwischenzeitliche 2:0 (70.).

Einen wesentlich nervenaufreibenderen Abend verbrachte Finks deutscher Landsmann Franco Foda. Seine Sturm-Elf brauchte trotz klarer Dominanz einen späten Doppelpack von Philipp Zulechner (78., 94.), um Regionalligist Anif mit 2:1 in die Knie zu zwingen. "Draußen glaubst du immer dran, dass du das Spiel drehen kannst. Aber wenn du dann siehst: Elfmeter verschossen, Riesenmöglichkeiten allein vor dem Tor vergeben, dann weißt du, die Zeit läuft davon. Die Mannschaft hat es letztendlich gut gemacht", erklärte Foda.

Die Grazer empfangen am Samstag die Altacher, die ihrerseits sogar "nachsitzen" musste. Auf dem tiefen Geläuf von Regionalligist Gurten servierte man den Gegnern zweimal den Ausgleich quasi auf dem Silbertablett. Einmal patzte Kristijan Dobras bei einem Rückpass, Emanuel Sakic passierte im Finish sogar ein Eigentor (83.). Christian Gebauer (98.) und Bernard Tekpetey (104.) machten in der Verlängerung den Sack aber zu.

Rassistische Attacke vor Ausschluss

Schalke-Leihgabe Tekpetey, der sein Startelfdebüt gab, musste nach dem Tor aber mit Rot vom Platz. "Unser Spieler ist rassistisch beleidigt worden und hat sich mit einer unschönen Geste revanchiert", berichtete Altach-Trainer Klaus Schmidt. Eine ideale Vorbereitung auf das Spiel beim Tabellenführer schaut wohl anders aus. Schmidt: "Der Fight ist schwer in die Knochen gegangen."

Überraschungen wie der Aufstieg der Viertligisten Wimpassing am Montag und Oedt am Dienstag blieben damit aus. Sechs Bundesligisten (WAC, LASK, Sturm, Austria, Rapid, Altach) stehen im Achtelfinale, das am Donnerstag mit der Partie von Cup-Seriensieger Salzburg in Bruck/Leitha fortgesetzt wurde. Erst am 26. September sind Mattersburg und Admira Wacker im Einsatz, ihre Partien wurden witterungsbedingt verschoben. Bundesliga-Schlusslicht SKN St. Pölten war indes schon in der Auftaktrunde gescheitert.

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apa/red

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