06.10.2017 08:20 Uhr

ÖFB-Team gegen Serbien voll motiviert

Koller erwartet von Baumgartlinger und Co. vollen Einsatz
Koller erwartet von Baumgartlinger und Co. vollen Einsatz

Auf Österreichs Nationalmannschaft wartet am Freitagabend (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) die erste von zwei Partien, die im Kampf um die Teilnahme an der WM 2018 schon bedeutungslos sind. Vor dem Duell mit Serbien ist die ÖFB-Auswahl ohne annähernd realistische Chance auf einen Russland-Trip, während die Gäste mit einem Sieg im Ernst Happel-Stadion das Endrunden-Ticket lösen würde.

Dementsprechend wird sich die Zusammensetzung des Publikums im Wiener Prater darstellen - von den über 40.000 verkauften Tickets ging ein Großteil an Anhänger der Serben. Teamchef Marcel Koller hat damit aber kein Problem. "Ich spiele lieber in einem vollen Stadion. Ob es eine Heim- oder Auswärts-Atmosphäre geben wird, hat uns nicht zu stören."

Obwohl es für seine Mannschaft praktisch nur noch um die Ehre geht, erwartet Koller in seinem wahrscheinlich letzten Heimspiel als ÖFB-Teamchef volle Einsatzbereitschaft. "Es ist wichtig, dass wir unsere Ideen auf den Platz bringen und befreit aufspielen", betonte der Schweizer. "Wir müssen als Mannschaft auftreten, jeder muss für den anderen laufen und Räume schließen", forderte der 56-Jährige.

Koller fordert volle Konzentration

Diese Kompaktheit wird auch notwendig sein, um als Tabellenvierter gegen den in den bisherigen acht Runden noch ungeschlagenen Spitzenreiter der Gruppe D bestehen zu können. "Die Serben haben ein starkes Team und vorne hervorragende Spieler. Sie haben in der ganzen Qualifikation auch Chancen zugelassen, aber das haben alle anderen nicht ausgenützt", meinte Koller.

Aufgrund gewisser Schwachpunkte der Serben in der Offensive könnte das Heil des ÖFB-Teams im Spiel nach vorne liegen. Eine österreichische Abwehrschlacht dürfte auf jeden Fall nicht zu erwarten sein. "Wenn man nichts riskiert, kann man keine Fehler machen, kommt aber auch nicht weiter", meinte Koller.

Nervenflattern bei Serbien

Dass bei den Serben wegen des scheinbar abholbereiten WM-Tickets Nervenflattern einsetzen könnte, glaubt der Teamchef nicht. "Sie haben genügend Erfahrung und Spieler aus Top-Ligen. Sie haben das Ziel vor Augen, sich zu qualifizieren, also wird das für uns brandgefährlich."

Erschwerend für die ÖFB-Auswahl kommen auch die vielen Ausfälle hinzu - so sagten etwa erst am Montag mit David Alaba, Marcel Sabitzer, Martin Harnik und Martin Hinteregger gleich vier Kicker ab, die wohl in der Startformation gestanden wären. "Dadurch wird es sicher Abstimmungsprobleme geben, die hätte es aber auch mit diesen vier Spielern geben können", vermutete Koller.

Den nun nachrückenden Profis traut der Schweizer durchaus zu, die schwierige Aufgabe zu lösen. "Wir haben viele Junge dabei, die viel Enthusiasmus und Freude haben und sich präsentieren wollen."

Ära-Koller neigt sich dem Ende zu

Während das Serbien-Match für Youngsters wie Maximilian Wöber der Beginn einer langen Teamkarriere sein könnte, neigt sich die Ära Koller beim ÖFB dem Ende zu. Die Partie am Freitag ist wohl die vorletzte für den Schweizer auf der österreichischen Betreuerbank und gleichzeitig die letzte im Happel-Stadion.

Zwar ist für den 14. November im Wiener Prater noch ein Testspiel gegen Uruguay geplant, Kollers Amtszeit dürfte aber schon nach dem Duell mit der Republik Moldau am Montag in Chisinau beendet sein - auch wenn er davon offiziell noch nicht informiert wurde und sein Vertrag bis Jahresende läuft.

Die zahlreichen Spekulationen rund um die künftigen Personalentscheidungen im ÖFB gehen dem 56-Jährigen sichtlich auf die Nerven und hinterließen möglicherweise auch bei den Spielern Spuren. "Aber wir können nicht beeinflussen, ob sie Zeitungen lesen oder im Internet herumsurfen", meinte der Schweizer.

Als Ausrede dürften die Nebengeräusche aber keinesfalls verwendet werden, betonte Koller vor seinem 53. Länderspiel. "Die Spieler sind Profis genug, dass sie fokussiert sind auf das, was wichtig ist, und das ist der Fußball."

Mehr dazu:
>> Serbien zeigt Respekt vor ÖFB-Team

apa/red

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