07.10.2017 10:51 Uhr

Arnautović übt heftige Kritik an ÖFB-Spitze

Marko Arnautović versteht die Welt des ÖFB nicht mehr
Marko Arnautović versteht die Welt des ÖFB nicht mehr

Marko Arnautović hat am Freitag im Wiener Happel-Stadion einen besonderen Abend erlebt. Der ÖFB-Teamspieler erzielte beim 3:2 in der WM-Qualifikation gegen Serbien das zwischenzeitliche 2:1 und war auch am Siegestor maßgeblich beteiligt - und das ausgerechnet gegen die Auswahl des Heimatlandes seines Vaters.

Das dritte ÖFB-Tor sprach Arnautović seinem Mannschaftkollegen Louis Schaub zu. "Ich glaube, ich habe den Ball nicht berührt", sagte der West-Ham-Profi, der Serbiens Goalie Vladimir Stojkovic bei der Hereingabe des Rapidlers entscheidend irritierte. Der Treffer wurde dann auch Schaub zugesprochen.

Das 2:1 jedoch ging auf das Konto von Arnautović, der danach aufs Jubeln verzichtete. "Eine Geste des Respekts", urteilte Teamchef Marcel Koller mit Hinweis auf die Wurzeln des Wieners.

Arnautović selbst sah die Sache pragmatisch

"Ich bin Profifußballer, gegen wen es geht, ist mir egal. Ich gebe immer 100 Prozent und probiere, meine Tore zu machen." Die Pfiffe der Gäste-Anhänger nahm er ebenfalls gelassen. "Es gibt natürlich serbische Fans, die nicht glücklich sind, dass ich nicht für Serbien spiele. Die wollen alle, dass ich für sie spiele."

Nun hofft Arnautović, dass die Auswahl aus dem Balkan-Staat am Montag mit einem Heimsieg über Georgien das WM-Ticket fixiert. "Ich drücke denen jetzt die Daumen, denn das ist mein Vaterland."

Im Verlauf der Partie haderte der 65-fache Teamspieler (16 Tore) immer wieder mit den vergebenen Möglichkeiten. "Wir hatten wieder genug Chancen, aber der Ball wollte wieder nicht hinein." Man hätte durchaus sechs Tore erzielen können. "Wir müssen schauen, dass wir vorne so souverän zu Toren kommen wie die Serben. Die haben zwei Chancen und machen zwei Tore, das ist skrupellos."

Kurze Knieblessur

Im letzten Heimspiel dieser WM-Qualifikation zog sich Arnautović eine Knieblessur zu, was einen Einsatz am Montag gegen die Republik Moldau aber nicht verhindern sollte. "Ich habe kurz etwas gespürt, doch halb so wild. Das sind Motoren", sagte der 28-Jährige und deutete auf seine Beine.

Auf die Entscheidungsträger des Verbandes ist Arnautović nach wie vor nicht gut zu sprechen. "Die können weiterreden, was sie wollen. Wir haben die Antwort gegeben. Wir sind die, die auf dem Platz stehen."

Die Vorgänge der vergangenen Tage lagen dem England-Legionär sichtlich im Magen. "Keiner hat mehr über Fußball geredet, das Sportliche war komplett im Schatten. Keiner hat mehr über uns geredet, dabei sind wir die Wichtigsten. Wir sind die, die Fußball spielen."

Außerdem sagte Arnautović: "Vieles hat rundherum nicht gepasst, das passt mir noch immer nicht. Wir sind die Wichtigsten. Aber wir werden nicht gefragt, das ist der Fehler."

Der bevorstehende Abgang von Koller schmerze nach wie vor. "Er zeigt Charakter und zeigt, wie Motivation geht. Er war motiviert, hat uns motiviert und es hat gereicht. Er wird uns auch gegen Moldau motivieren. Aber er wird schon seinen Weg gehen, da mache ich mir keine Sorgen", sagte Arnautović über den Schweizer.

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apa

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