Am 8. Dezember 2007 präsentierte der LASK eine Kooperation mit den Boca Juniors und drei junge "Gauchos". Geblieben sind die Leihgaben nicht lange. Karrieren haben sie alle gemacht. 

"Fürst Starhemberg hat den Deal damals eingefädelt", erinnert sich der damalige LASK-Trainer Karl Daxbacher. Der spätere LASK-Ehrenpräsident "hatte einige Ländereien in Argentinien und gute Beziehungen. Ziel war die Spieler in Europa zu etablieren."

Die Mittelfeldspieler Mariano Torres (damals 20 Jahre alt), Matías Rodríguez (21) und Abwehrspieler Luis Ibáñez (19) wussten Daxbacher im Training alle zu überzeugen. "Ich durfte aber nur zwei nehmen und habe mich für die technisch starken Mittelfeldspieler entschieden", so Daxbacher, der aber auch gleich klarstellt, "sie waren zwar gut, hatten es aber in der ausgezeichneten Mannschaft sehr schwer mit Spielern wie Niklas Hoheneder, Jürgen Panis und vor allem Wendel."

Bei Wendel gerät Daxbacher im Gespräch mit weltfussball.at sofort ins Schwärmen: "Er kam direkt aus Brasilien zu uns, war mit Corinthians sogar Meister. Ein unglaublich starker Spieler. Aber er hatte damals schon Knieprobleme. Sonst hätte er eine ganz andere Karriere hingelegt." An die Argentinier hat Daxbacher nicht mehr ganz so frische Erinnerungen.

Nach Linz ging's steil bergauf

Mariano Torres (sieben Bundesliga-Einsätze) kämpft gerade mit Deportivo Saprissa um den Meistertitel in Costa Rica, errreichte mit dem "Purpurnen Monster" im März das Viertelfinale der CONCACAF-Champions League. Zuvor wurde er mit The Strongest Meister in Bolivien und spielte auf 3.600 Metern Seehöhe in La Paz teilweise vor 40.000 Zuschauern in der Copa Libertadores.

Matías Rodríguez (ein Bundesliga-Einsatz) ist mittlerweile Abwehrspieler und kämpft mit "La U" um den erneuten Einzug in die Copa Libertadores. Colo Colo und Unión Española werden am letzten Spieltag für Publikumsmagnet Universidad de Chile (Zuschauerschnitt über 33.000) aber wohl nicht mehr abzufangen sein.

Nachdem Rodríguez 2012 mit "La U" Apertura-Meister wurde, berief ihn Teamchef Alejandro Sabella sogar ins argentinische Trainingslager nach Amerika ein. Zu einem Einsatz kam Rodríguez nicht, durfte aber immerhin mit Granaten wie Lionel Messi, Gonzalo Higuaín, Sergio Agüero und Co. trainieren. Danach heuerte Rodríguez bei Sampdoria an, vermochte dort von 2012 bis 2014 aber nicht Fuß zu fassen. 

Kurioserweise schaffte ausgerechnet der von Daxbacher verschmähte Luis Ibáñez die angestrebte Europa-Karriere. Momentan gehört er Trabzonspor und ist an Karabükspor verliehen. 2015/2016 wurde er mit Roter Stern Belgrad serbischer Meister (siehe unten mit Familie) und von 2008 bis 2013 mit Dinamo Zagreb sechs Mal kroatischer Meister. "Er war damals aber auch noch sehr schmächtig", erinnert sich Daxbacher.

Mariano Torres war beim chilenischen Klub CD Dobresal Kapitän

Matías Rodríguez bei "La U"

Mehr dazu:
>> Steckbrief Luis Ibáñez
>> Steckbrief Mariano Torres
>> Steckbrief Matías Rodríguez

Thomas Schöpf