14.09.2018 14:27 Uhr

Mourinho überspielt peinliches Video

José Mourinho steht zur Zeit mächtig in der Kritik
José Mourinho steht zur Zeit mächtig in der Kritik

José Mourinho steht bei Manchester United massiv unter Druck - und ein prominenter Nachfolger angeblich schon bereit.

Sogar in der Länderspielpause lieferte José Mourinho Schlagzeilen. Ein Video von seinem Sturz über ein Absperrband am Rande der Begegnung zwischen England und Spanien im Wembley-Stadion wurde zum Hit im Internet. Die Fußball-Welt lachte sich schlapp - und Mourinho? Lacht mit!

"Man hat mich angerufen und gebeten, hinzufallen, weil man was Neues brauchte von mir", sagte er am Freitag über das Malheur. "Ich habe es absichtlich gemacht, damit ihr ein bisschen über mich reden konntet", fügte er an und prustete los. Nein, er habe sich nicht wehgetan, "es war eine schöne Schwalbe. Kein Elfmeter, vielleicht eine Gelbe Karte."

Der Mann hat Humor! Doch die Reporter, die gekommen waren, um mit dem Teammanager von Manchester United über das richtungweisende Auswärtsspiel beim FC Watford am Samstag (18:30 Uhr) zu reden, bekamen auch dessen andere Seite zu sehen. Der 55-Jährige, den mancher Experte nach dem dürftigen Saisonstart in der Premier League mit Platz zehn (zwei Siege, zwei Niederlagen) schon vor dem Rauswurf sieht, rechnete mit seinen Kritikern knallhart ab - mal wieder.

"Es gibt Leute, die morgens aufwachen und als erstes an mich denken. Die tun mir leid", sagte Mourinho über TV-Experten wie Jamie Carragher. Einige von diesen Kerlen seien "besessen von mir" und verbreiteten "zwanghaft Lügen".

Mou zitiert Hegel

Wie jene, dass Jungstar Marcus Rashford unter ihm zu wenig Spielzeit bekomme. Um diesen Vorwurf zu entkräften, hielt Mourinho ein fast fünfminütiges Statistik-Referat. Am Sonntag werde er sicher wieder dafür kritisiert, Rashford nicht eingesetzt zu haben, spottete er, "dabei ist er gesperrt".

Mit derlei Kommentaren lenkt "Mou" seit Wochen von seiner prekären Lage ab. Er nannte sich "einen der besten Teammanager der Welt" und zitierte als vermeintlichen Beweis dafür den Philosophen Hegel. Er forderte "Respekt" von den Reportern. Nach dem jüngsten Sieg in Burnley sagte er, die Journaille sei nun sicher sauer, weil er nicht verloren habe.

"Es heißt, mein Job sei in Gefahr. Das glaube ich nicht", wurde er in italienischen Medien zitiert. Warum? "Haben Sie auch nur eine Ahnung davon, wie viel Geld sie mir bezahlen müssten, wenn sie mich wegschicken würden?" Zwölf Millionen Pfund, rechnete der Boulevard genüsslich vor, vertraglich festgeschrieben.

Fans wüten gegen Klub-Boss - Gerüchte um Zidane

Als Nachfolger stehe Zinédine Zidane bereit, heißt es. Als Zidane vor wenigen Tagen dem spanischen Sender "TVE" sagte, es bestehe kein Zweifel darüber, dass er "bald" wieder als Trainer arbeiten werde ("weil es das ist, was ich gerne tue"), spielte die Yellow Press verrückt.

Mourinho befände sich "im Krieg" mit den Medien, schrieb der "Guardian". Der Coach habe "keine Ahnung" davon, wie seine ideale Elf aussehen könnte, noch immer keinen Spielstil entwickelt und sich mit drei Stars verkracht.

Die Wut vieler Fans richtet sich derweil auf Ed Woodward. In Burnley wurde der Klub-Vize auf einem Flugzeug-Banner wegen seiner angeblich verfehlten Transferpolitik als "Spezialist für Fehlschläge" bezeichnet. So nannte Mourinho einst seinen Dauerrivalen Arsene Wenger.

In dieser Gemengelage kommt der Trip nach Watford für Mourinho zur Unzeit. Die Hornets sind neben Liverpool und Chelsea das einzige Team mit voller Punkte-Ausbeute. Schön und gut, meinte Mourinho, "aber die hatten auch schon drei Heimspiele."

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