24.10.2018 12:09 Uhr

Mourinho fehlt einer wie "Teenager" Ronaldo

José Mourinho ließt sich von den Fan-Beleidigungen nicht aus der Ruhe bringen
José Mourinho ließt sich von den Fan-Beleidigungen nicht aus der Ruhe bringen

Die Rückkehr von Cristiano Ronaldo nach Old Trafford zeigt: Einen wie ihn könnte José Mourinho bei Manchester United gut gebrauchen.

Cristiano Ronaldo genoss die Huldigungen im Theater der Träume in vollen Zügen. Einem König gleich schritt der Superstar nach dem 1:0 (1:0) mit Juventus Turin bei Manchester United als Letzter vom Platz, die "Viva Ronaldo"-Rufe der Fans im Old Trafford waren Musik in seinen Ohren.

Während Ronaldo sich stolz mit der rechten Hand aufs Herz klopfte, musste sein ehemaliger Chef José Mourinho die nächste Niederlage erklären. Die bittere Erkenntnis des United-Teammanagers: Einen wie CR7 hat Manchester einfach nicht. Ronaldo verleihe der Alten Dame das "Charisma, das ihr gefehlt hat", schrieb die "Gazzetta dello Sport". Der 33-Jährige spiele erfrischend "wie ein Teenager", meinte der "Corriere".

Ronaldo hatte den Siegtreffer von Paolo Dybala (17.) mit einer scharfen Hereingabe eingeleitet und auch darüber hinaus groß aufgespielt. Den United-Stürmern dagegen, sagte Mourinho, habe "Honig in den Füßen" gefehlt. Besonders Romelu Lukaku mangle es an Selbstvertrauen.

Ganz anders Turin, das Mourinho zu einer Art Übermannschaft stilisierte. "Wir haben gegen einen der größten, wirklich größten Favoriten in der Champions League gespielt. Juventus war auf einem anderen Niveau an Qualität, Stabilität, Erfahrung und Know-how", sagte er. Von dieser Klasse sei United "ein bisschen weit" weg.

Mourinho: Bonucci und Chiellini "die besten Innenverteidiger der Welt"

Der italienische Rekordmeister habe "alles, überall Talent", schwärmte Mourinho weiter: "Natürlich Ronaldo, Dybala im Angriff. Mr. Bonucci, Mr. Chiellini - die könnten nach Harvard gehen und dort Innenverteidigung lehren. Die beiden besten Innenverteidiger der Welt. Fantastisch, absolut fantastisch. Wunderbar, absolut wunderbar anzuschauen."

Und seine Mannschaft? Habe sich sehr bemüht und sei in der zweiten Hälfte mit dem Pfostenschuss von Paul Pogba (75.) besser gewesen. "Ich bin zufrieden mit den Spielern", sagte Mourinho. Hinter Juventus (neun Punkte) könne es für die Red Devils (vier) im Duell mit dem FC Valencia (zwei) aber nur um Platz zwei in Gruppe H gehen.

Dass Mourinho sich und den ruhmreichen englischen Rekordmeister derart klein machte, lag jedoch nicht nur an - durchaus begründeter - Begeisterung für Turin. Der Portugiese nahm damit auch seinen Kritikern den Wind aus den Segeln. Nach dem Motto: Wenn der Gegner derart übermächtig ist, sollte die fünfte Pleite im 13. Saisonspiel doch verschmerzbar sein.

Mourinho kontert Beleidigungen der Juve-Fans

Dabei wurde am Dienstagabend ebenso deutlich, dass Mourinho nichts von seiner Angriffslust und seinem bisweilen spöttischen Witz verloren hat. Als der Teambus vor dem Spiel im Stau stecken blieb, zog er sich kurz entschlossen die Kapuze seines Pullovers über den Kopf und ging die paar Hundert Meter zu Fuß zum Stadion - mitten durch die Fans. "Niemand hat mich erkannt", sagte er und grinste schelmisch.

Und als ihn die Juventus-Fans während der Partie wüst beleidigten, zeigte ihnen Mourinho lässig drei Finger. Dem Triple, das er 2010 mit Turins Rivalen Inter Mailand gewonnen hatte, jagen die Bianconeri bislang vergeblich hinterher.

 

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