25.11.2018 18:43 Uhr

Copa-Libertadores-Finale wird erneut vertagt

Straßenschlachten in Buenos Aires
Straßenschlachten in Buenos Aires

Das Finale der Copa Libertadores zwischen den argentinischen Stadtrivalen River Plate und Boca Juniors ist erneut vertagt worden. Das Spiel in Buenos Aires wurde auf Antrag von Boca Juniors auf einen noch nicht festgelegten Termin verschoben. Nach einem Angriff von River-Fans auf den Bus der Boca-Profis war das Spiel zunächst von Samstag auf Sonntag verlegt worden.

Bocas Starstürmer Carlos Tevez erklärte, sein Team befinde sich nicht in dem Zustand, antreten zu können. CONMEBOL wolle sie jedoch zwingen, das Finale auszutragen. Dreimal habe die Mannschaft das blaugelbe Trikot an- und wieder ausgezogen, bis endlich die Verlegung auf Sonntag fix war.

Davor war Bocas Kapitän Pablo Perez in einem Krankenwagen ins Spital gebracht worden, wo eine Augenverletzung des Mittelfeldspielers festgestellt wurde. Mehrere weitere Spieler, unter ihnen Tevez, wurden von Pfeffer- oder Tränengas getroffen, das durch die zerstörten Fenster in den Bus eingedrungen war.

Laut Medienberichten wurde der Busfahrer dadurch ohnmächtig, woraufhin Boca-Vizepräsident Horacio Paolini geistesgegenwärtig nach dem Lenkrad griff und so einen Unfall vermied. Außerdem sollen sich danach sechs Boca-Profis in der Stadionkabine übergeben haben.

Die 66.000 Eintrittskarten für das Rückspiel um den Titel der südamerikanischen Champions League waren allesamt an River-Fans gegangen. Seit 2013 dürfen in ganz Argentinien wegen zahlreicher Gewalttätigkeiten keine Gästefans mehr ins Stadion. Vor dem Stadion kam es zu zahlreichen Zusammenstößen von Fans ohne Ticket mit der Polizei, bei denen 56 Menschen festgenommen wurden. Es waren 2.100 Polizisten im Einsatz.

River Plates Präsident Rodolfo D'Onofrio musste fliehen, als bei einem Gespräch mit dem Sender Fox Sports im einem Gang des Stadions eine Menschenmasse auf ihn zurannte. Die frustrierten Fans suchten den Ausgang. Viele von ihnen hatten bis zu sechs Stunden in der Sonne vergeblich auf den Anpfiff gewartet.

Der Sicherheitssekretär der Stadt Buenos Aires, Marcelo D'Alessandro, schrieb die Verantwortung für die Ausschreitungen kriminellen Fans zu, gegen die die Justiz ermittle. D'Alessandro bezog sich auf eine Hausdurchsuchung in der Wohnung eines berüchtigten Anführers von gewalttätigen River-Fans, bei der am Freitag 300 Tickets für das Finale und zehn Millionen Pesos (240.000 Euro) beschlagnahmt wurden. Der illegale Weiterverkauf von Tickets zu Preisen von bis zu umgerechnet 5.000 Euro florierte vor dem Finale.

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apa

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