28.11.2009 21:00 Uhr

Austria Kärnten erwartet sich auswärts gegen Austria Wien noch keinen Trainereffekt

Seit 2. November 2008, dem 1:3 gegen Sturm Graz, hat Austria Wien im Horr-Stadion kein einziges Pflichtspiel (15 Siege, sieben Remis) verloren. 22 Angriffen hat die violette Festung seither schon standgehalten. Den 23. Versuch, Favoriten zu erobern, unternimmt am Samstag ein neuer Feldherr. Schlusslicht Austria Kärnten kommt mit dem slowenischen Trainer Joze Prelogar an den Verteilerkreis.

"Ein Trainerwechsel bringt im ersten Spiel laut Statistik nicht viel, aber unter einem neuen Mann wird die Mannschaft sicherlich mit mehr Biss und mehr Engagement auftreten. Und mit Jocelyn Blanchard haben die Klagenfurter einen Mann, der seine Kollegen pusht", warnte Austria-Coach Karl Daxbacher vor dem Gegner, der neben dem Franzosen mit Hiden, Troyansky, Mair, Sand und Salvatore ein halbes Dutzend Ex-Violette in seinen Reihen hat.

Diese Tatsache, die Niederlage (1:2) im jüngsten Treffen am 12. September in Klagenfurt und zuletzt die Schmach im Derby (1:4) gegen Rapid sind für Daxbacher nur Nebensächlichkeiten, drei Punkten hingegen Pflicht. "Wir sind klarer Favorit und dieser Rolle wollen wir gerecht werden. Jeder Sieg gibt Selbstvertrauen, für Donnerstag und das Heimspiel in der Europa League gegen Athletic Bilbao wäre es positiv, wenn wir eine überzeugende Leistung bieten", so der Austria-Trainer.

Ihm ist bewusst, dass am Samstag zwei Vereine aufeinandertreffen, die beide unbedingt Punkte benötigen. "Wir wollen in der Tabelle oben dran bleiben, nicht weiter Boden einbüßen. Die Kärntner müssen andererseits den Anschluss finden." Auch Sportdirektor Thomas Parits spricht von "drei Muss-Zählern" und meinte: "Die Gäste mit ihrem neuen Trainer müssen wir ernst nehmen, wir müssen die richtige Einstellung finden und möglichst rasch in Führung gehen."

Im letzten Liga-Heimspiel des Jahres haben die Austrianer, die zu Hause gegen die Klagenfurter zuletzt am 15. März 2008 durch einen Kollmann-Treffer 0:1 verloren, einiges gutzumachen. "Gegen Rapid hatten wir einen rabenschwarzen Tag, den wir möglichst schnell vergessen machen wollen. Jetzt müssen wir aus den letzten drei Runden das Bestmögliche herausholen. Angeschlagene Gegner sind besonders gefährlich und Pflichtsiege schwierig zu realisieren", sagte der Ex-Klagenfurter Zlatko Junuzovic.


Neo-Trainer Prelogar setzt auf Kondition und Schnelligkeit


Was erwartet sich der neue Mann vom Wörthersee? "Keine Frage, unsere Situation ist schwierig. Die Austrianer sind großer Favorit. Wir werden alles versuchen, probieren, kämpfen - alles geben. Im Fußball ist alles möglich", meinte Prelogar vor seinem Debüt auf der Kärntner Bank. Der 50-Jährige, der sich als Optimist bezeichnet, gilt als harter Trainer, der von seinen Spielern taktische Disziplin und Kampfbereitschaft fordert und auch im konditionellen Bereich Nachholbedarf sieht.

Weiters möchte er ein schnelleres Spiel seiner Truppe sehen. Als erste Maßnahme setzte Prelogar, der von 1987 bis 1992 für Austria Klagenfurt gespielt hatte, zwei Trainingseinheiten pro Tag an. Er forderte Zusammenhalt unter Spielern, Funktionären, Betreuern und Anhängern. "Bis zur Winterpause werden wir von Spiel zu Spiel schauen und dann darüber reden, was zu tun ist", sagte der Slowene, der einst als Aktiver und Publikumsliebling nach eigener Einschätzung "ein Kämpfer und Torjäger" war.

Statistisch spricht am Samstag nichts für seine Mannen, die in dieser Saison noch keinen Punkt in der Fremde ergatterten und in den jüngsten 26 Partien mit dem 2:1 daheim gegen Austria Wien nur einen Sieg (1-4-21) feierten. Der bisher letzte Auswärtssieg datiert vom 6. Dezember 2008 mit dem 5:2 in Altach. Zuletzt hat Austria zu Hause die Kärntner am 31. Mai 2009 durch je zwei Tore von Standfest und Diabang 4:1 abgefertigt, wobei Kapitän Milenko Acimovic alle vier Assists leistete. Der Einsatz des Slowenen am Samstag war wegen Krankheit fraglich.

apa

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