18.04.2014 12:07 Uhr

Wettskandal: Angeblich 18 Spiele manipuliert

Dominique Taboga hat eine Lawine losgetreten und droht nun auch unter ihr verschüttet zu werden
Dominique Taboga hat eine Lawine losgetreten und droht nun auch unter ihr verschüttet zu werden

Die Staatsanwaltschaft Graz hat am Karfreitag Details über die Anklage im Zusammenhang mit dem Wettbetrug rund um die ehemaligen Bundesliga-Spieler Dominique Taboga und Sanel Kuljić bekannt gegeben: Vor Gericht müssen demnach insgesamt zehn Beschuldigte, unter ihnen sind Taboga, Kuljić sowie mit Thomas Zündel und Johannes Lamprecht weitere ehemalige Bundesligaspieler.

Gegen die Angeklagten bestehen Vorwürfe der teils versuchten Manipulation von insgesamt 18 Spielen der Bundesliga sowie der Ersten Liga und zwar zwischen November 2004 und Oktober 2013. Damit verbunden ist auch der ebenfalls teils versuchte Betrug, wobei diverse Wettanbieter zu Schaden gekommen seien. Weiters besteht der Verdacht der Erpressung, teilte Hansjörg Bacher von der Staatsanwaltschaft Graz per Aussendung mit.

Die Erhebungen gegen weitere 18 Verdächtige wurden mangels Beweisen zur Gänze eingestellt. Die Ermittlungsverfahren gegen 15 weitere Beschuldigte wurden ausgeschieden und werden getrennt weitergeführt.

Wetteinsätze waren bis zu 300.000 Euro hoch

Der Ankläger gliederte die Vorwürfe in mehrere Faktenkomplexe: Wettbetrügereien, Erpressung sowie weitere Delikte wie etwa Nötigung oder Veruntreuung. In Sachen Wettbetrug haben die Beschuldigten in unterschiedlichen Konstellationen agiert. Dabei flossen Bestechungsgelder in der Höhe von 7.000 bis 40.000 Euro. Die gespielten Einsätze bei diesen Wetten waren bis zu 300.000 Euro hoch.

Kuljić soll an zehn Spielmanipulationen beteiligt gewesen sein, Taboga an 14 und ein Ex-Bundesligaprofi an zwölf. Sechs weitere Angeklagte sollen bei insgesamt 17 Spielen betrogen haben. Außerdem wird Kuljić, Taboga und drei weiteren Beschuldigten die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.

Kuljić und Co. sollen Todesdrohungen ausgesprochen haben

Das Delikt der Erpressung wird Kuljić sowie vier weiteren Angeklagten zur Last gelegt. Sie sollen mit Körperverletzungen, dem Tod, der Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz und der gesellschaftlichen Stellung gedroht haben. Kuljić wird auch ein Schlag und somit körperliche Gewalt vorgeworfen. Dadurch sollen sie Taboga und einem ehemaligen Bundesliga-Spieler Bargeld, Fahrzeuge und Laptops abgeknöpft und sie zu weiteren Manipulationen genötigt haben.

Weiters in der Anklage zu finden ist der Vorwurf der Veruntreuung. Taboga soll ein geleastes Auto, einen Laptop, der nicht ihm gehörte, sowie einem Teamkollegen zustehende 5.000 Euro veräußert haben. Hinzu kommt auch noch das Vergehen der falschen Beweisaussage.

Unklar ist noch der Verhandlungstermin, denn laut Bacher müsse die knapp 70 Seiten umfassende Anklage nun erst einmal rechtswirksam werden. Gibt es keinen Einspruch gegen die Anklageschrift, könnte der Prozess noch im Sommer stattfinden.

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apa/red

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