11.05.2014 12:39 Uhr

La Liga: Acht Teams bangen um Klassenerhalt

Volle Unterstützung im Abstiegskampf: Fans von CA Osasuna glauben an den Klassenerhalt
Volle Unterstützung im Abstiegskampf: Fans von CA Osasuna glauben an den Klassenerhalt

Während Atlético, Barça und Real am Sonntag (ab 19 Uhr im weltfussball-Liveticker) um die Meisterschaft kämpfen, streiten sich im Tabellenkeller der Primera División noch acht Klubs um die zwei verbliebenen Abstiegsplätze. weltfussabll macht den Check.

 

CA Osasuna:

Ausgangslage: Der Tabellenvorletzte sammelte nur sieben Punkte aus den letzten elf Spielen. Auswärts gelang nur ein einziger Dreier. Zudem hat das Team aus Pamplona das schlechteste Torverhältnis aller acht bedrohten Vereine.

Das bereitet Sorgen: "Das Spiel am Sonntag ist eines, in dem es um Karrieren, das Überleben des Klubs und die Hoffnungen der Fans geht", ist sich Mittelfeldspieler Puñal dem Ernst der Lage bewusst. Es lastet also ein enormer Druck auf auf den Schultern der Spieler. Mit nur elf Toren in 18 Auswärtsspielen könnte ein Punktgewinn bei RCD Espanyol daher schwierig werden.

Das macht Hoffnung: Der letzte Strohhalm, an den sich Osasuna im Abstiegskampf klammern kann, heißt direkter Vergleich. Den gewinnen die Navarrer nämlich gegen zwei der drei Klubs (Getafe und Valladolid), die nur einen Punkt mehr auf dem Konto haben. Für "die Partie der Saison" haben Spieler und der Trainerstab die Initiative übernommen und aus eigener Kasse 300 Tickets für die Auswärtsfahrt nach Barcelona erworben. Der Verein hat einen Tag später weitere 300 Eintrittkarten finanziert. Mit der Unterstützung des eigenen Anhangs soll der Sprung vom Abstiegsplatz gelingen.

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Getafe CF:

Die Ausgangslage: "Wir haben einen Punkt gewonnen, der für uns noch Gold wert sein kann", äußerte sich Coach Cosmin Contra nach dem 2:2 im Camp Nou. Drei Punkte wären ihm sicher lieber gewesen, denn so steht sein Klub, trotz Punktgleichheit mit Almería und Valladolid, weiter unter dem Strich auf dem 18. Tabellenplatz. Die Azulones verlieren nämlich den direkten Vergleich gegen beide punktgleiche Teams.

Das bereitet Sorgen: Der zuletzt formstarke Adrián Colunga fehlt den Madrilenen in den verbleibenden zwei Spielen. Der Mann, der vor zwei Wochen gegen Málaga noch den Siegtreffer erzielte und auch gegen Barça bis zu seiner Verletzung ein gutes Spiel machte, fällt mit Muskelfaserriss aus.

Das macht Hoffnung: "Sevilla wird nicht Vollgas geben, da sie drei Tage später das Finale der Europa League spielen. Dennoch sind sie eine gute Mannschaft, der wir mit Siegeswillen aber auch viel Respekt begegnen müssen", weiß Keeper Julio César. Der Brasilianer, der schon einmal 2012 mit Granada erfolgreich im Abstiegskampf bestand, genießt seit drei Spielen das Vertrauen des Trainers. Und siehe da, Getafe blieb dreimal ungeschlagen! Zudem haben die Madrilenen zu Hause bisher nur eins von neun Aufeinandertreffen gegen die Andalusier verloren.

 

UD Almería:

Die Ausgangslage: Der Tabellensiebzehnte Almería muss im direkten Duell zweier Abstiegskandidaten nach Granada. Die Küstenstädter reisen mit viel Selbstbewusstsein an den Fuße der Sierra Nevada, konnten sie doch zuletzt durch zwei Siege die Abstiegsränge verlassen. Allerdings hält sich Almería nur aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs gegen Getafe über dem Strich.

Das bereitet Sorgen: Das zweitschlechteste Torverhältnis mit minus 30 Toren könnten den Andalusiern am Ende das Genick brechen. Aufgrund dessen würden sie nämlich auch bei Punktgleichheit mit Real Valladolid – der direkte Vergleich gestaltet sich ausgeglichen - den Kürzeren ziehen. Gegen Granada zählen also nur drei Punkte.

Das macht Hoffnung: Zusätzlich angeheizt wurde das andalusische Derby im Vorfeld durch die Preis-Politik der Gastgeber. Almería-Fans müssen für Karten im Gästesektor stattliche 45 Euro hinblättern, während im Hinspiel in Almería Gästefans für 25 Euro ins Stadion durften. Mit einer tollen Aktion hat sich Almería daher kurzerhand bereit erklärt, den eigenen Fans die Reise nach Granada finanzieren, damit möglichst viele Anhänger ihr Team im vielleicht entscheidenden Spiel unterstützen können.

 

Real Valladolid:

Die Ausgangslage: "Wir sind uns bewusst, dass wir in Sevilla gewinnen müssen. Für uns ist es ein Finale, das darüber entscheiden kann, ob wir uns retten und endlich eine Saison des Leidens positiv beenden können", so Kapitän Javier Baraja. Zuletzt konnte sich der Tabellensechzehnte gegen Real Madrid einen Last-Minute-Punkt erkämpfen. Die Moral der Mannschaft ist also intakt.

Das bereitet Sorgen: Die Pucelanos sind das Team mit den meisten Unentschieden der Liga, 15 an der Zahl. Sicherlich ein Grund, warum Valladolid überhaupt noch mit dem Abstieg zu tun hat. Zudem scheint Toptorjäger Javi Guerra (13 Treffer) das Toreschießen verlernt zu haben. In den letzten sieben Spielen blieb der Malagueño ohne Tor. Elf seiner Treffer datieren gar aus dem letzten Kalenderjahr.

Das macht Hoffnung: Valladolid gewinnt den direkten Vergleich gegen das schlechter platzierte Getafe und hat sich über die bessere Tordifferenz vor Almería geschoben. Um diesen Vorteil am Sonntag nicht zu verspielen, ist gegen bereits abgestiegene Béticos, die seit sechs Spielen keinen einzigen Zähler mehr holten, mindestens ein Punkt Pflicht.

>> Der komplette Spielplan der Primera División

 

Granada CF:

Die Ausgangslage: Der Tabellenvierzehnte könnte mit einem Sieg im andalusischen Derby gegen Aufsteiger Almería im vierten Jahr in Folge die Klasse halten. Die Nazaríes schafften vor vier Spieltagen einen Überraschungssieg über den FC Barcelona, dann folgten zwei Pleiten, zuletzt konnten sie in der Nachspielzeit einen wichtigen Punkt aus San Sebastián entführen.

Das bereitet Sorgen: Granada war in den letzten drei Spielzeiten zwei Spieltage vor Schluss noch nie so nah an einem Abstiegsplatz wie in diesem Jahr (zwei Punkte).

Das macht Hoffnung: Der algerische Nationalspieler Yacine Brahimi kehrt nach abgesessener Sperre (Gelb-Rot gegen Rayo Vallecano) in die Kreativzentrale zurück. "Wir müssen stark beginnen und alles geben. Für uns ist dieses Spiel mindestens genauso wichtig wie für Almería", äußerte sich Granadas Nummer 10 im Vorfeld des Spiels. "Bei einem Sieg sind wir so gut wie gerettet", so Brahimi weiter. Der potenzielle WM-Teilnehmer ist zweitbester Assistgeber Granadas.

 

Elche CF:

Die Ausgangslage: Zwei Spieltage vor Schluss hat Elche (14. Tabellenplatz) drei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsrang. Der direkte Vergleich gegen die schlechterplatzierten Getafe und Almería geht ebenfalls an die Ilicitanos. Einzig Granada und Valladolid könnten ihnen bei Punktgleichheit noch gefährlich werden.

Das bereitet Sorgen: Das Restprogramm des Aufsteigers ist ein echter Hammer! Am Sonntag kommt der FC Barcelona ins Martínez Valero (ab 19:00 Uhr im weltfussball-Liveticker), der aufgrund der Patzer der Konkurrenz nun aus eigener Kraft wieder Meister werden kann. Am letzten Spieltag reist Elche zum heimstarken Sevilla FC, der nach dem Europa-League-Finale entweder die eigenen Fans versöhnen muss oder auf der Euphoriewelle des Europapokal-Sieges reitet.

Das macht Hoffnung: Das Publikum in der fußballverrückten Stadt Elche wird gegen Barça den Geist der Vergangenheit beschwören. Denn in Heimspielen gegen die Katalanen spricht die Statistik für die Alicantiner: In 19 Partien vor heimischer Kulisse gewannen die Grün-Weißen achtmal, mussten sieben Niederlagen einstecken und konnten viermal einen Punkt ergattern. Zudem ist Elche seit dem 20. Dezember 2013 zu Hause ungeschlagen. Da kann auch die Tatsache, dass der letzte Sieg gegen Barça aus dem Jahre 1974 stammt, die Euphorie nicht bremsen.

 

Málaga CF:

Die Ausgangslage: Bernd Schusters Team (Tabellenplatz 13) steht fünf Punkte über dem Strich. Eine Studie, die alle möglichen Ergebnisse der noch 14 ausstehenden Spiele berücksichtigt, die die acht bedrohten Teams noch zu absolvieren haben, errechnete Málaga eine 99,999-prozentige Chance auf den Klassenverbleib. Das liegt nicht zuletzt am besten Torverhältnis, das den Boquerones auch im Falle eines ausgeglichenen direkten Vergleichs weiterhelfen würde.

Das bereitet Sorgen: In der Kabine rumort es! Bernd Schuster hat es sich mit der Mannschaft durch seine direkte Art gegenüber der Presse verscherzt. "Es gibt Spieler, die nicht mehr an das hier und jetzt denken!" Die Kapitäne Caballero und Welligton wehrten sich prompt: "Solche Dinge sollte er uns ins Gesicht sagen." Nach seinem Flirt mit Eintracht Frankfurt glaubt wohl keiner mehr an einen Verbleib des Blonden Engels an der Costa del Sol.

Das macht Hoffnung: Der marokkanische Nationalspieler Nordin Amrabat wird gegen Atlético nach abgesessener Rotsperre in die Startelf zurückkehren. Wenn in den letzten Wochen offensiv bei Málaga etwas zusammenlief, dann meist über den Leihspieler von Galatasaray. Amrabat hat seit seinem Wechsel Ende Januar bereits fünf Tore vorbereitet und zwei selbst erzielt.

 

RCD Espanyol:

Die Ausgangslage: Nur ein Punkt aus sechs Spielen! Schlechter war nur der bereits feststehende Absteiger Real Betis. Dennoch müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn die am vorletzten Spieltag auf Rang zwölf liegenden Katalanen noch absteigen würde. Ein Punkt gegen Osasuna genügt!

Das bereitet Sorgen: Der mexikanische Coach Javier Aguirre brachte zuletzt unnötig Unruhe in den Verein, indem er seine eigene Zukunft offen ließ: "Ich habe Möglichkeiten, in anderen Ländern zu trainieren. Mir liegen Angebote vor, die Nationalmannschaften von Griechenland, Katar oder Saudi Arabien zu coachen." Falls es Espanyol nicht gelingt, gegen Osasuna zu punkten, könnte es dennoch nochmal gefährlich werden. Am letzten Spieltag muss Espanyol nämlich ins Santiago Bernabéu zu Real Madrid.

Das macht Hoffnung: "Wir haben es selbst in der Hand. Am liebsten wäre mir ein Sieg, damit die Leute beruhigt nach Hause gehen können", so Keeper Kiko Casilla im Vorfeld der Partie. Und auch die Statistik spricht für einen Heimsieg der Pericos. Im Cornellà-El Prat konnte Espanyol Osasuna 15 Mal bezwingen, achtmal teilte man sich die Punkte und neunmal gewannen die Navarrer. 

>> Die Tabelle der Primera División

 

Thomas Malzacher

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