"Rapid braucht ein größeres, nicht nur ein moderneres Stadion". Ein großer Rahmen war auch die Wiener Stadthalle, wo der SK Rapid am Dienstagabend die Pläne für das neue Allianz Stadion präsentierte. 28.000 Besucher werden dort bei Bundesliga-Spielen ab 2016 Platz finden, bei Europacup-Spielen sind es 4.000 Plätze weniger. Die Gesamt-Investitionssumme beläuft sich auf 53 Millionen Euro.

Ein Betrag, der für österreichische Verhältnisse gigantisch ist, im internationalen Vergleich erscheint die Summe aber dennoch bescheiden. Dennoch ist es bemerkenswert, dass kein Null-Acht-Fünfzehn-Fertigteilbau-Stadion herausgekommen ist. Ein gigantisches Rapid-Wappen bei der Süd-West-Ecke, eine Kapelle im Stadion und ein einzelner Flutlichtmasten des alten Hanappi-Stadions sorgen für den ausgeprägten Charakter des Allianz Stadions.

Bagger sollen im Herbst anrollen

Als "Jahrhundert-Projekt" bezeichnete Michael Krammer die neue Heimat. "Unser Ziel bis 2019 unter die Top 50 Europas zu kommen besteht weiterhin. Um Titel zu gewinnen, müssen wir unsere finanziellen Möglichkeiten erweitern", meinte der Rapid-Präsident. Ein neues Stadion ist also unerlässlich. Um sechs Millionen soll der jährliche Umsatz dadurch steigen, der Deckungsbeitrag beträgt rund 3,6 Millionen Euro.

Von den 53 Millionen der Gesamtinvestition kommen knapp 20 Millionen von der Stadt Wien. Der Verkauf der Namenrechte an die Allianz bringt bis 2026 eine niedrige zweistellige Millionensumme, der Rest kommt durch Kredite, beziehungsweise Stadionanleihen oder den Verkauf von lebenslangen Mitgliedschaften.

Noch ist aber nicht alles hundertprozentig unter Dach und Fach. Baugenehmigungen und Bescheide fehlen noch. "Wir wollten das Projekt heute vorstellen, weil wir uns sicher sind, dass es kommen wird", meinte aber Krammer. Das Testspiel gegen Celtic wird somit definitiv zum Abschiedsspiel. Mit Saisonstart wechselt der SK Rapid seine Heimspiele im Happel Stadion. Ab Herbst sollen laut Plan die Bagger in Hütteldorf anrollen. Im Sommer 2016 geht es dann für Rapid in die alte Heimat – aber ins neue Zuhause.

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Johannes Sturm