Österreichs Fußball und die Vienna trauern um Peter Meister. Der Ex-ÖFB-Teamspieler verstarb in der vergangenen Woche mit 60 Jahren. Vor der Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien hatte der schussgewaltige Defensivspieler sogar zum Großaufgebot von Teamchef Helmut Senekowitsch gehört, dann aber nicht den Sprung in den WM-Kader geschafft.

Peter Meister, der am 12. Juni 1954 geboren wurde, schaffte Anfang der 70er-Jahre bei der Vienna den Sprung in die Kampfmannschaft. Auf der damaligen Position als "Vorstopper" machte er sich bald in der Nationalliga und später auch in der Bundesliga österreichweit einen Namen. Nur der zur dieser Zeit im Abwehrzentrum gesetzte Weltklassespieler Bruno Pezzey verhinderte damals lange Zeit einen Einsatz im Nationalteam.

Im Juni 1977 war es aber soweit und Meister erhielt beim torlosen Remis gegen die ehemalige Tschechoslowakei in Ostrau seine Chance. Gemeinsam mit Stars wie Friedl Koncilia, Robert Sara, Erich Obermayer, Herbert Prohaska und Hans Krankl stand er bei der österreichischen Bundeshymne auf dem Platz. Der Höhepunkt seiner Karriere.

Gefürchteter Freistoßschütze

Peter Meister war zudem ein gefürchtete Freistoßschütze, der mit seiner Schusskraft zum Schrecken der gegnerischen Mauer und der Torhüter wurde.

Nach einer schweren Seitenbandverletzung absolvierte Meister Anfang 1979 ein zweiwöchiges Spezialtraining in Augsburg. Bei Volker Kottmann, einem als Fitmacher der deutschen Bundesliga bekannten Coach, wollte er seine komplizierte Knieverletzung auskurieren. Es folgte zudem eine "Stehzeit", weil er sich mit der Vienna lange Zeit finanziell nicht einigen konnte.

Erst im Herbst unterzeichnete er (zu für die Vienna günstigen Konditionen) einen neuen Vertrag für eine Saison. Am 12. Oktober 1979 kehrte Meister auf den Platz zurück und feierte mit einem Treffer beim 4:1-Heimsieg gegen Admira Wacker ein standesgemäßes Comeback.
>> Die letzten Bundesligaspiele von Peter Meister

Am Freitag wurden Freunde und ehemalige Vienna-Vereinskollegen von der Schwester von Peter Meister verständigt, dass der Ex-Teamspieler in der Nacht von Donnerstag auf Freitag verstorben ist. Beim ÖFB-Cupspiel gegen die Austria auf der Hohen Warte wurde deshalb auch eine Durchsage als Erinnerung an die Döblinger Legende organisiert.

Mehr dazu:
>> Peter Meister im österreichischen Nationalteam

ct