15.07.2014 15:53 Uhr

Auch ohne Lazaro wird nicht gejammert

In der Vorbereitung auf die U19-EM fließt sogar Blut
In der Vorbereitung auf die U19-EM fließt sogar Blut

Bei Österreichs U19-Nationalmannschaft laufen die Vorbereitungen auf die EM in Ungarn auf Hochtouren. Ohne Jungstar Valentino Lazaro, der von RB Salzburg keine Freigabe erhielt. Aber dennoch wird von Junioren-Teamchef Andi Heraf nicht gejammert. Die Qualifikation für die U20-WM im kommenden Jahr in Neuseeland ist fest im Blickpunkt.

Am Samstag (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) erfolgt mit der Partie gegen Gastgeber Ungarn in Budapest der Auftakt, danach folgen noch die Gruppenspiele gegen Israel (22. Juli, 18:00 Uhr ebenfalls im Szusza Ferenc-Stadion von Budapest) und gegen Portugal (25. Juli, 18:00 Uhr in Felcsút). Platz eins und zwei reichen dabei für den Aufstieg ins Semifinale, mit Rang drei würde immer noch die Teilnahme am "FIFA U-20 World Cup 2015 New Zealand" fixiert.

Hochbetrieb im Prater

Ein Dienstagvormittag im Wiener Prater. Vor dem Ernst Happel-Stadion stellen sich türkische Fans um Karten für das bevorstehende Gastspiel von Galatasaray an, dahinter gibt es hektische Aufbauarbeiten für den Tag der offenen Tür des SK Rapid und auf den Stadion-Trainingsplätzen herrscht Hochbetrieb.

Vorne rechts die Kampfmannschaft der freiwillig aus dem Heimatbezirk vertriebenen Hütteldorfer und dahinter links die größten Talente des heimischen Fußballs, die sich für die U19-EM qualifiziert haben. Spanien, die Niederlande, Frankreich oder Italien scheiterten, Österreich hingegen gehört zu den besten acht Mannschaften Europas. Vorerst jedoch nur im Nachwuchs, der große Wermutstropfen trotz aller Erfolge durch die Jugendmannschaften des ÖFB.

Bei der Pressekonferenz zog dann Verbandsboss Leo Windtner alle Register. Er vergaß weder das große Ganze ("Beim ÖFB herrscht durch die tollen Ergebnisse im Nachwuchs eine positive Eigendynamik. Das klare Ziel mit dem A-Team ist die EM 2016"), noch den erfolgreichen Coach ("Andi Heraf hat ja schon Erfahrung und Österreich bereits zuvor zu einer U19-EM und dann auch zur U20-WM geführt) und die Spieler ("Sie fühlen sich wohl beim Nationalteam und man merkt es auch").

Keine Freigabe für Valentino Lazaro

Nur die verweigerte Freigabe für Neo-ÖFB-Teamspieler Valentino Lazaro, der zuletzt gegen Island und Tschechien seine ersten Einsätze bei den "Großen" unter Marcel Koller hatte, trübte ein wenig die blendende Stimmung. U19-Coach Heraf, der schon vor der U20-WM 2011 in Kolumbien auf sieben Spieler verzichten musste ("Damals war ich wirklich angefressen"), betonte gegenüber weltfussball dennoch die profesionelle Zusammenarbeit.

"Ich hatte Kontakt mit Salzburg-Coach Adi Hütter und Sportdirektor Willi Ruttensteiner hat sich mit Ralf Rangnick unterhalten. Natürlich ist es schade, dass Tino bei uns nicht dabei sein kann. Aber man muss akzeptieren, dass er nahe dran an der ersten Mannschaft ist. Deshalb ist es legitim und verständlich, dass Salzburg ihn nicht freigeben möchte", so Heraf.

Der Ex-Teamspieler freute sich dafür vom "Großverein Red Bull" mit Lukas Gugganig, Alexander Joppich (kam neu vom FC Augsburg), Michael Brandner, Konrad Laimer und Martin Rasner gleich fünf Spieler erhalten zu haben. Die Talenteschmiede Liefering macht's möglich.
>> Der ÖFB-Teamkader für die U19-EM

Salzburg-Coach Hütter will sein Talent "nach oben führen"

Salzburg-Trainer Hütter meinte am Montagabend bei der Bundesliga-Auftaktveranstaltung in Wien gegenüber weltfussball zum Thema Lazaro: "Ich sehe Lazaro natürlich als sehr talentierten Spieler. Man muss aber den Burschen auch nach oben führen. Ich kann mir vorstellen, dass jeder in seinem Umfeld ihm sagt wie gut er ist und welches Talent er ist."

"Fakt ist, dass er den nächsten Schritt machen muss und der nächste Schritt ist, dass er versucht einem der Topspieler rauszuspielen. Und das ist eine Herausforderung. Aber wir haben ja nicht nur Valentino Lazaro, sondern auch Marcel Sabitzer, Jahrgang 1994, oder Konrad Laimer, Jahrgang 1997, im Kader. Einige junge österreichischer talentierte Spieler, die sich in der Mannschaft sehr gut entwickelt haben", so Hütter.

Kapitän Lovric: "Teamgeist und Zusammenhalt zeichnen uns aus"

Konrad Laimer gehörte am Dienstag im Prater zu jenen 21 Nachwuchs-Teamspielern, die für einen Laktattest Blut lassen mussten. Darunter war auch Kapitän Francesco Lovric, der später auch bei der Pressekonferenz am Podium Platz nahm.

"Teamgeist und der Zusammenhalt zeichnen diese Mannschaft aus. Wir wissen, das wir zusammen jeden Gegner schlagen können. Wir haben es ja schon in der Qualifikation oder in Testspielen gegen Italien oder die Niederlande gezeigt. Wir hatten einen Umbruch und haben etwas an der Taktik verändert, seither läuft es", so der Deutschland-Legionär vom VfB Stuttgart.

Sein Wechsel von der Wiener Austria nach Schwaben sei "wohl und lange überlegt gewesen". Als das Angebot aus Stuttgart kam, wurde ihm vermittelt vom "VfB unbedingt gewollt zu werden". Dieses Gefühl habe dann den Ausschlag für den Wechsel gegeben.

In der vergangenen Saison gab es bereits regelmäßig Training mit den Profis und Spiele bei der zweiten Mannschaft. Unter Neo-Coach Armin Veh hofft Lovric nun auf weitere Gelegenheiten sich bei der Kampfmannschaft zu präsentieren.

Mehr dazu:
>> Herafs Vorfreude auf die Europameisterschaft
>> Österreichs Gruppe bei der U19-EM

ct, cs

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