18.08.2014 11:39 Uhr

Paderborn nach Pokalpleite entspannt

Nach dem Aus in der ersten DFB-Pokalrunde schrillen bei Bundesliga-Aufsteiger SC nicht die Alarmglocken. Die Ostwestfalen sehen sich nach der Pleite bei Zweitligist RB Leipzig auf einem guten Weg.

Von ganz großer Ernüchterung wollte André Breitenreiter nach dem frühen Scheitern im DFB-Pokal nichts wissen. "Wir haben überhaupt nicht enttäuscht und es gibt keinen Grund, jetzt die Köpfe hängen zu lassen", sagte der Trainer von Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn nach dem Erstrundenaus beim Zweitligisten RB Leipzig.

Im Anschluss an das 1:2 nach Verlängerung bei den Sachsen wirkte es am späten Sonntagabend fast schon so, als hätten die Ostwestfalen irgendwie ein wenig mit einer Niederlage gerechnet. Aus der Pleite Rückschlüsse auf die Bundesliga-Tauglichkeit der Paderborner zu ziehen, erscheint schwierig, denn RB ist mit scheinbar unbegrenzten finanziellen Mitteln kein gewöhnlicher Zweitligist.

Und so wirkten die Paderborner Spieler zwar kurz enttäuscht, doch der Frust hielt sich in überschaubaren Grenzen. Wenige Tage vor der Bundesliga-Premiere am Sonntag scheint trotz der verpatzten Generalprobe niemand Angst vor einem Fehlstart gegen den FSV Mainz 05 zu haben. Breitenreiter sah "ein Spiel auf Augenhöhe", in dem seine Mannschaft durchaus gute Ansätze zeigte.

RB mit mehr Kapital als Paderborn

Dass der Bundesligist den Zweitliga-Neuling im Normalfall eigentlich in die Schranken weisen sollte, war in Leipzig kaum ein Thema. Zu viele Millionen Euro hat RB in den letzten Jahren mit Hilfe eines österreichischen Getränkeherstellers in die Hand genommen, um als durchschnittlicher Verein in der 2. Liga zu gelten. Natürlich steht RB insgesamt auch deutlich mehr Kapital als Paderborn zur Verfügung.

"Wir sind nicht neidisch", sagte Breitenreiter zur Situation bei den Sachsen: "Ich finde das super, was hier passiert und drücke Leipzig weiter die Daumen." Der Trainer sprach die Worte, ohne dass Ironie in seiner Stimme mitklang. In Paderborn würde man wirtschaftlich eben einen anderen Weg gehen - und der könnte im ersten Jahr im Oberhaus ein ganz schwieriger werden.

Nicht richtig eingespielt

Noch wirkt die Mannschaft nicht richtig eingespielt, gerade bei eigenem Ballbesitz agierte der Aufsteiger oft unruhig und offenbarte Schwächen. "Wir müssen schauen, dass wir noch dominanter spielen. Es war schon ein bisschen mehr drin", sagte Geschäftsführer Michael Born, der sich aber auch schnell mit dem Resultat abfand und lediglich bemerkte: "An der einen oder anderen Stelle hätte man sich schon gewünscht, dass wir zielstrebiger nach vorne gewesen wären."

Doch die zwischenzeitliche Führung durch Süleyman Koc (30.) reichte nicht aus. Die enorm lauffreudigen Leipziger drehten die Begegnung nach Treffern von Anthony Jung (43.) und Clemens Fandrich (109.) noch. "Wir sind traurig, dass wir als Bundesligist gegen einen Zweitligisten ausgeschieden sind, aber das wird uns nur stärker machen", sagte Koc.

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sid

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