12.10.2014 13:17 Uhr

EM-Quali: Außenseiter wittern ihre Chance

Die albanischen Spieler feiern nach dem Führungstreffer gegen Dänemark
Die albanischen Spieler feiern nach dem Führungstreffer gegen Dänemark

Der Aufstand der vermeintlich Kleinen bringt Europas Fußball-Establishment in der EM-Qualifikation gehörig ins Schwitzen und dürfte bei UEFA-Boss Michel Platini für Hochstimmung sorgen.

Mit seiner von den Großmächten kritisierten Aufstockung der EURO 2016 hat der Präsident der Europäischen Fußball-Union die Underdogs offenbar aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Beflügelt von den verbesserten Aussichten auf eine Teilnahme an der Endrunde in Frankreich haben zahlreiche Außenseiter wie Albanien, Island oder Nordirland die Arrivierten in der Frühphase der Ausscheidung geschockt und eigene Ambitionen angemeldet.

Schon an diesem Montag plant Island gegen den WM-Dritten Niederlande den nächsten Coup. Das vom Schweden Lars Lagerbäck trainierte Team aus dem hohen Norden geht nach dem 3:0 in Lettland als ungeschlagener Tabellenführer (6 Punkte) der Gruppe A in die Partie.

Albanien träumt, Griechenland zittert

Euphorisch ist die Stimmungslage in Albanien. Nach dem Auftaktsieg in Portugal trotzten die Skipetaren beim 1:1 gegen Dänemark dem nächsten Favoriten und träumen bereits von der ersten EM-Teilnahme der Historie. Nur neun Minuten fehlten zum ersten Sieg gegen die Skandinavier seit 51 Jahren. Der eingewechselte Lasse Vibe glich in der 81. Minute die Führung der Gastgeber durch Ermir Lanjani (38.) aus. "Wir haben großartig gespielt", lobte Trainer Giovanni de Biasi.

Mit jeweils vier Zählern führen Dänemark und Albanien die Gruppe I an. Serbien vermied beim 1:1 in Armenien nur mit Mühe einen Fehlstart unter dem neuen Trainer Dick Advocaat. Zoran Tošić rettete mit dem späten Ausgleich in der 89. Minute zumindest einen Punkt, sechs Minuten zuvor hatte Serbiens Torwart Vladimir Stojkovic sein Team mit einem gehaltenen Elfmeter vor dem Knockout bewahrt. "Ich würde nicht von einem Fiasko sprechen, aber das war keines unserer besseren Spiele. Wir wissen nun, dass es keine leichten Aufgaben gibt", sagte Advocaat.

In der Gruppe F übernahm Nordirland durch ein 2:0 gegen Färöer mit sechs Punkten die Tabellenführung vor Finnland und Rumänien (je 4). WM-Teilnehmer Griechenland tat sich beim 1:1 in Finnland erneut schwer und steht mit nur einem Zähler als Fünfter bereits unter Druck. "Unser Ziel bleibt die EURO. Ich habe vom ersten Tag an gesagt, wenn wir uns nicht qualifizieren, wäre das ein Desaster", sagte Griechenlands Trainer Claudio Ranieri.

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dpa

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