04.02.2015 12:20 Uhr

Griechenlands Fußball versinkt im Chaos

Der griechische Fußball ist aus dem Gleichgewicht geraten
Der griechische Fußball ist aus dem Gleichgewicht geraten

Ist der griechische Fußball noch zu retten? Nach Fangewalt und Manipulationsvorwürfen trifft nun auch die Wirtschaftskrise die Vereine auf der Halbinsel mit voller Wucht.

Die aktuelle Saison der Super League, der höchsten Liga des Landes, droht zu einer Farce zu werden. Ende Januar hat die Disziplinarkommission der Liga beschlossen, den Niki Volou FC aufgrund finanzieller Probleme vom Wettbewerb auszuschließen. Das Team war zuvor zu fünf Meisterschaftsspielen nicht angetreten, da der Verein seine Angestellten nicht bezahlen konnte. Diese fünf Spiele wurden wie alle noch ausstehenden mit 3:0 für den Gegner gewertet. Im nächsten Jahr wird Niki Volou in der zweiten Liga antreten müssen, allerdings mit dem Ballast eines Sechs-Punkte-Abzugs.

Mit OFI Heraklion steht bereits der nächste Klub der Super League vor dem Kollaps. Im Sommer hatte der Verein von der Urlaubsinsel Kreta mit der Verpflichtung von Gennaro Gattuso als Trainer auf sich aufmerksam gemacht. Schon nach sieben Spielen warf der Italiener mit Hinweis auf das Chaos im Klub hin, ließ sich aber von den Fans überreden weiterzumachen. Die finanzielle Schieflage des Klubs führte im Dezember zur endgültigen Demission Gattusos. Der 36-Jährige hatte nur Teile des vereinbarten Gehalts erhalten und mehrfach Ausgaben des Vereins aus eigener Tasche bezahlt.

Heraklion vor dem Zwangsabstieg

Mehr als ein Dutzend Spieler haben den Verein in den letzten Monaten aus Protest gegen ausstehende Gehaltszahlungen verlassen, zuletzt konnte Trainer Nikos Anastopoulos nicht einmal mehr auf elf Spieler mit Profivertrag zurückgreifen. Jetzt scheint sich der Überlebenskampf des OFI zuzuspitzen. Schon Anfang Januar belegte der griechische Verband den Verein aufgrund nicht gezahlter Gehälter an den ehemaligen Spieler Aleksandar Pešić – inzwischen in Toulouse unter Vertrag – mit einem Punktabzug von sechs Zählern.

Weil Heraklion den beiden Spaniern Jorge Lopez und Jordi Lopez Pelpeto einen hohen Betrag schuldet, darf das Team in der Super League nicht mehr antreten, bis die ausstehenden Zahlungen geleistet sind. Das für das vergangene Wochenende angesetzte Spiel bei Atromitos fiel aus. Sollte sich in den nächsten Wochen kein Investor für OFI finden, wird der zweite Klub innerhalb weniger Wochen die Eliteliga des Landes verlassen.

Ralf Amshove

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