06.04.2015 12:45 Uhr

Runde der Traumtore in England

"Warum tue ich es nicht an einem Ort wie Chelsea?" Stoke Citys Charlie Adam zieht aus 60 Metern ab und trifft gegen den Tabellenführer

Ein denkwürdiges Osterwochenende hatte in der Premier League vor allem eines zu bieten: Sehenswerte Tore. Mit Charlie Adam, Bobby Zamora und Jermain Defoe beschenkten gleich drei Spieler die Fans mit Treffern der Marke "Tor des Jahres". Im Windschatten pirscht sich Wayne Rooney, der ebenfalls mit einem Hingucker anschrieb, an Rekordmarken heran.

"Ich habe es nicht genossen", ließ Chelsea-Manager José Mourinho nach dem 2:1-Sieg über Stoke City seine Gedanken zum zwischenzeitlichen Ausgleich Revue passieren. Charlie Adam hatte mit einem wuchtigen Schuss aus 60 Metern Blues-Schlussmann Thibault Courtois überhoben. "Es ist die Art Tor, die jeder Spieler einmal erzielen möchte. Manche schaffen es", gestand "The Special One" aber ein.

Was von Kommentatoren zum vielleicht besten Tor der Premier League aller Zeiten erklärt wurde, war jedenfalls kein Zufallsprodukt. "Ich habe bemerkt, dass der Keeper manchmal weit draußen war", legte Adam seine Beobachtungen offen. Was sich der schottische Nationalspieler vor seinem 50. Treffer in Englands höchster Spielklasse sonst noch dachte: "Warum tue ich es nicht an einem Ort wie Chelsea?" Angst sei ohnehin der größte Hemmschuh, wie Adam weiter ausführte. "Wichtig ist es, den Charakter zu haben, um mit der Enttäuschung umzugehen, falls es nicht funktioniert."

Die Freude bei den Potters über den ersten Torerfolg an der Stamford Brigde seit 17. Jänner 2009 wurde jedoch durch einen Patzer von Tormann Asmir Begovic getrübt, der dem Siegtreffer für den Tabellenführer voranging. Es wäre der erste Punktgewinn von Stoke auswärts bei Chelsea seit dem Wiederaufstieg gewesen.

Gefühl und Kraft

Adam hatte Courtois ein Ei gelegt. Auch anderswo zeigten sich die Stürmer in österlicher Feierlaune. Etwa Bobby Zamora, der beim 4:1-Erfolg der Queens Park Rangers bei West Bromwich Albion von außerhalb des Strafraums aus spitzem Winkel einmal so ganz dezent mit dem Außenrist Tormann Boaz Myhill überhob.

Oder Jermain Defoe, dessen Volley nicht nur die bereits in Lethargie versunkenen Zuschauer eines öden Tyne-Wear-Derbys zwischen Sunderland und Newcastle United aufweckte, sondern auch seinen Black Cats neue Hoffnung für den Abstiegskampf schöpfen ließ.

Evergreen Rooney

Dann wäre da auch noch Wayne Rooney. Der Stürmer von Manchester United war einer der jüngsten Debütanten der englischen Fußballgeschichte. Trotz konstanter Leistungen auf hohem Niveau bleiben dem einst so gehypten Talent skeptische Kommentare nicht erspart.

Beim 3:1-Sieg gegen seinen Lieblingsgegner Aston Villa (13 Tore) zeigte Rooney kurz vor Schluss seine Klasse. Der 29-Jährige pflückte sich eine Hereingabe von Angel Di Maria gefühlvoll runter und netzte mit einem Drehschuss zum zwischenzeitliche 2:0 ein.

Wayne Rooney hält nun bei 230 Toren im Dress von Manchester United. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der gebürtige Liverpooler der beste Torjäger der Red Devils aller Zeiten wird. Denis Law (237) und Sir Bobby Charlton (249) sind jedenfalls in Reichweite.

Zudem gibt es einen weiteren Rekord zu knacken. 96 Tore hat Rooney bereits im Old Trafford erzielt. Nur zwei Legenden haben an ein und dem selben Ort öfter anschreiben können: Alan Shearer im St. James' Park (97) sowie Thierry Henry im alten Highbury Stadium (114).

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sk

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