14.05.2015 15:06 Uhr

U19-Meisterschaft: Erfolg vom Reißbrett

Joshua Endres strebt mit RB nach dem A-Junioren-Meistertitel
Joshua Endres strebt mit RB nach dem A-Junioren-Meistertitel

Während die U17-Elite aktuell in Bulgarien um Europameisterehren kicken, ermitteln hierzulande die A-Junioren auf Vereinsebene den Besten ihrer Zunft. Favorisiert ist dabei der Vorjahressieger aus Hoffenheim, doch auf den Nachwuchs aus dem Kraichgau wartet im Halbfinale eine Wundertüte, die sich aufmacht, den Jugendfußball zu beherrschen.

Das ganze Gewicht des millionenschweren Brausekonzerns Red Bull im Rücken, bläst RB Leipzig seit 2009 zum Angriff auf die deutsche Fußballelite - ebenso erfolgreich wie scheinbar unaufhaltsam. Eine Entwicklung, die dem verträumten Fußballromantiker nicht selten Tränen in die Augen treibt, der man jedoch auch positive Seiten abringen kann.

Klar, ein Zweitligist, der dem alteingesessenen Bundesliga-Adel die Spieler abjagt, ist irgendwie befremdlich und das konzerninterne Pseudo-Geschachere um Spieler wirft zum Teil erhebliche Fragen auf – das schier unendliche Kapital wird jedoch nicht nur in den schnellen Erfolg gepulvert, auch im Nachwuchsbereich wird erfolgreich investiert.

Erfolg vom Reißbrett

Am Beispiel der Leipziger U19 wird deutlich, wie schnell der Weg an die Spitze führen kann: Eine Reihe von Aufstiegen folgend, enterten die RasenBallsport-A-Junioren im letzten Jahr erstmals die Nachwuchs-Bundesliga, nur 26 Spieltage später steht der Emporkömmling bereits in der Endrunde der deutschen Meisterschaft.

Dort wartet mit Hoffenheim nicht nur der Titelverteidiger, sondern - sicher nicht ganz zufällig - ein weiterer Klub, der mit Konzernmillionen in die Bundesliga vorstieß und der, angekurbelt vom heutigen RB-Taktgeber Rangnick, ebenfalls von Beginn an Wert auf seine Nachwuchsarbeit legte. Dass hier nicht Meister Zufall am Werk ist, belegen auch die anderen U-Abteilungen des neureichen Leipziger Klubs: Die B-, C-, D-Junioren führen ihre Staffel ebenfalls an.

Damit aber lange nicht genug: In diesem Sommer wird in Leipzig zudem ein Trainingszentrum fertiggestellt, das nicht nur den Profis alle Annehmlichkeiten, sondern auch den Nachwuchsskickern beste Entwicklungschancen bieten soll. Für etwa 35 Millionen kein billiger, doch scheinbar ein lohnender Spaß.

Der Trend geht zum Leistungsträger

Aber keine Angst, Tradition bleibt auch im Nachwuchs nicht ganz auf der Strecke. Auf den Sieger des Vergleichs der Mäzen-Vereine wartet im Finale immerhin der Triumphator der Partie Karlsruher SC gegen Schalke 04 (Hinspiel: 1:2).

Ein Blick lohnt auf jeden Fall, immerhin setzte Jogi Löw im WM-Finale mit Kroos, Höwedes, Lahm, Schweinsteiger, Özil und Schürrle sechs Kicker ein, die den Titel A-Junioren-Meister in ihrer Vita stehen haben. Ein Fakt, der die zunehmende Wichtigkeit der Altersklasse unterstreicht. Zum Vergleich: Von 1994 bis 1998 gewann der BVB fünfmal in Folge, nur Lars Ricken schaffte den Sprung in die Nationalmannschaft.

Mehr dazu:
>> Die Siegerteams der A-Junioren-Meisterschaft im Überblick

Marc Affeldt

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