08.06.2015 11:14 Uhr

Metalurh Donetsk steht vor dem Aus

Florian Klein (l.) im Zweikampf mit Henrikh Mkhitaryan (r.) während des Europa-League-Playoff 2009/2010 zwischen Austria Wien und Metalurh Donetsk (2:2).
Florian Klein (l.) im Zweikampf mit Henrikh Mkhitaryan (r.) während des Europa-League-Playoff 2009/2010 zwischen Austria Wien und Metalurh Donetsk (2:2).

Der Konflikt in der Ostukraine fordert neben zahlreichen Todesopfern auch sportlichen Tribut. Metalurh Donetsk, einer von fünf Exil-Klubs aus der umkämpften Donbass-Region, steht vor dem Ende. Denn die Onlineplattform "Football.ua" berichtet von einer anstehenden "Fusion" mit Zweitligist Stal Dniprodzerzhynsk.

Seit dem Ausbruch der Kampfhandungen hatte Metalurh wie etwa auch der große Stadtrivale Shakthar sowie Chernomorets Odessa, Illichivets (Mariupol) und Zorya Lugansk keine Heimspiele mehr im eigenen Stadion durchführen können. Stattdessen wurden die Partien in der rund 700 Kilometer entfernten Hauptstadt Kiev ausgetragen.
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Wenngleich der zuvor schon bescheidene Zuschauerschnitt in etwa gehalten werden konnte, wiegt der Ausfall von Sponsoren schwerer. Besonders die Industrie, die zu den Hauptgeldgebern von Metalurh zählt, bekommt Konflikt und Verdienstausfälle besonders zu spüren. Anders als bei Ligakrösus Shakhtar, das in Kiev trainiert und für seine Heimspiele sogar noch weiter bis ins westukrainische Lviv (Lemberg) ausweicht, können kleinere Klubs die finanziellen Turbulenzen kaum verkraften.

Eine Lösung soll nach Angaben von "Football.ua" nun in Form einer Fusion mit Zweitligist Stal Dniprodzerzhynsk gefunden worden sein, die allerdings auf eine Lizenzweitergabe hinauslaufen dürfte.

Stal belegte in der abgelaufenen Saison den zweiten Platz und hat mit Europa-League-Finalist Dnipro Dnipropetrovsk ebenfalls einen schier übermächtigen Stadtrivalen. Der Name Metalurh Donetsk wird indes aus der Tabelle der ukrainischen Premyer Liga verschwinden. Erst 1996 gegründet, feierte der Klub mit dem Einzug ins Cupfinale 2012 den größten Erfolg.

2009 kreuzten sich die Wege von Metalurh mit denen der Wiener Austria. Die Veilchen setzten sich im Playoff der Europa League erst in der Verlängerung mit einem Gesamtscore von 5:4 durch. Der jetzige Dortmund-Akteur Henrikh Mkhitaryan war der aus heutiger Sicht prominenteste Name auf dem Spielblankett von Metalurh Donetsk. 
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red

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