08.07.2015 13:31 Uhr

Rampenlicht: 100 Mal US-Boys

Michael Bradley (l.) machte am Mittwochmorgen sein 100. Länderspiel
Michael Bradley (l.) machte am Mittwochmorgen sein 100. Länderspiel

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf einen 100-fachen Nationalspieler und zwei deutsche Meister kurz vor dem Ruhestand.

Einmal Europa und zurück

Am Mittwochmorgen hat für die USA im eigenen Land der Gold Cup begonnen. Gegen den Fußballzwerg Honduras erkämpfte sich "Klinsis" Elf einen mühevollen 2:1-Auftaktsieg. In der Startelf stand dabei der Kapitän und Ex-Gladbacher Michael Bradley. Der US-Amerikaner bestritt sein 100. Spiel für die Nationalmannschaft und zog dadurch mit Akteuren wie dem Torwart Tony Meola und Joe-Max Moore gleich.

"Ich denke, es ist für jeden Spieler ein sehr spezieller Moment, wenn er das 100. Spiel für sein Land bestreitet. Es bedeutet sehr viel für den Akteur und man möchte alles geben",  versuchte US-Coach Jürgen Klinsmann das Gefühl seines Schützlings zu beschreiben.

Für Borussia Mönchengladbach lief Bradley zwischen 2008 und 2011 insgesamt 81 Mal auf und war eine feste Größe in der Startelf der Fohlen, bevor es ihn weiter über Italien zurück nach Amerika in die MLS zog. Seit 2014 kickt er ebenfalls als Spielführer für den Toronto FC, wo er einen Vertrag bis 2019 unterschrieben hat.

Rückkehr in die Heimat

Neben Bradley hat auch ein ehemaliger Stürmer-Star des VfL Wolfsburg seinen Weg zurück in die heimische Liga gefunden. Mit 59 Toren in 107 Einsätzen avancierte Grafite einst zu einem der gefürchtetsten Angreifer des deutschen Oberhauses und in der Saison 2008/09 schoss er sich mit 28 Treffern nicht nur auf Platz 1 der Torjägerliste, sondern auch die Wölfe zum Meistertitel. Dies war gleichzeitig auch der absolute Höhepunkt seiner Karriere.

Nachdem der Brasilianer den VfL 2011 verließ, bewies er sein Können etwas unter dem Radar. Vier Jahre verbrachte er in den Vereinigten Arabischen Emiraten bei Al-Ahli, wo der Goalgetter sich ebenfalls regelmäßig auf der Anzeigetafel verewigte. Nach einem kurzen Gastspiel im Katar führte der Weg des Stürmers unlängst zurück in seine Heimat zum brasilianischen Zweitligisten Santa Cruz FC. Dem Verein, bei dem er 14 Jahre zuvor seine Profilaufbahn startete. Voraussichtlich wird der 36-jährige Mittelstürmer, der einen Vertrag bis Ende 2016 erhalten hat, seine Karriere bei Santa Cruz beenden. Der Kreis könnte sich also schließen.

Mit Erfahrung zum Erfolg

Ein Altersgenosse und ehemaliger Bundesligarivale von Grafite ist der Ukrainer Anatoliy Tymoshchuk. Der 140-fache Nationalspieler war von 2009 bis 2013 als sichere Defensivkraft für den FC Bayern München im Einsatz. Meist diente "Tymo" dort jedoch nur als Lückenfüller, falls in den Abwehrreihen des Rekordmeisters mal wieder ein Verletzter zu beklagen war.

Von den Bayern zog er anschließend zurück zu seinem vorherigen Arbeitgeber, Zenit St. Petersburg.  Man ging bereits davon aus, dass dies die letzte Station seiner Karriere gewesen sein könnte, doch im relativ hohen Alter von 36 Jahren wagte der Ukrainer kürzlich im Dress von Kairat Almaty ein neues Abenteuer. Der kasachische Erstligist möchte sich im europäischen Geschäft profilieren und baut deshalb auf den slowakischen Coach Vladimir Weiss, talentierte Feldspieler und den erfahrenen Anatoliy Tymoshchuk, der mit den Bayern bereits die Champions League gewinnen konnte. In Almaty ist man deshalb optimistisch, dass er genügend Erfahrung mitbringt, um den Verein in die europäische Gruppenphase zu führen.

Genau wie Grafite bei Santa Cruz erhält auch Tymo einen Vertrag mit Gültigkeit bis Ende 2016, was gleichzeitig der Beginn seines Ruhestands sein könnte.

Philipp Heitz

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten