24.07.2015 11:50 Uhr

Deutsche Legionäre im Ausland

Thorsten Stuckmann blickt entschlossen auf die nächste Saison.
Thorsten Stuckmann blickt entschlossen auf die nächste Saison.

Fragen Sie sich manchmal, wo Bundesligaprofis aus Deutschland zur Zeit spielen? Heute schauen wir auf vier Spieler, die manche Fußballfans vielleicht schon vergessen haben.

Thorsten Stuckmann

Thorsten Stuckmann ist mittlerweile Torwart bei den Doncaster Rovers in der englischen Football League One. Der Verein hat einige Ambitionen und will bald höherklassig spielen. Wie mehrere Medien berichten, soll Louis Tomlinson, Sänger der Boyband One Direction und großer Fan der Doncaster Rovers, interessiert sein, den Klub zu kaufen und jede Menge Geld in den Verein stecken. Ob dieser Deal tatsächlich zustande kommt, ist noch nicht klar.

Stuckmann, der mit seinen 34 Jahren schon sehr erfahren ist, wechselte dieses Jahr von Preston North End zu den Rovers und muss sich nun mit guten Leistungen empfehlen, um sich im Torhüter-Duell um die Nummer eins gegen Marko Marosi durchzusetzen. Gerade die Erfahrung könnte für den Gütersloher sprechen, denn sein Konkurrent Marosi ist mit seinen 21 Jahren noch sehr jung und unerfahren.

Der Weg des deutschen Goalies begann im Jahr 2000, als er mit 19 Jahren bei Preußen Münster seinen ersten Profivertrag unterschrieb. Mit guten Leistungen überzeugte der gebürtige Gütersloher sofort und wechselte 2003 zum Ligakonkurrenten Eintracht Braunschweig und später zu Alemannia Aachen in die 2. Bundesliga.

Nach insgesamt 283 Pflichtspielen in elf Jahren in der Regionalliga Nord und in der 2. Bundesliga in Deutschland zog es den 1,99-Meter-Hünen dann ins Ausland, wo er einen Vertrag bei Preston North End unterschrieb und für insgesamt drei Jahre blieb. Nachdem er vergangene Saison dort seinen Stammplatz verloren hatte, zog es den Torwart nun zu den Doncaster Rovers.

Patrick Ebert

Ein Spieler, der mit Sicherheit vielen Fußballfans noch ein Begriff ist: Patrick Ebert. Das Urgestein von Hertha BSC steht zur Zeit in Diensten von Spartak Moskau. Nach der vergangenen turbulenten Saison mit der verpassten Europa-League-Qualifikation und der Vertragsauflösung der Trainers Murat Yakin deutet sich bei den Russen ein Umbruch an. Diese Saison sollen die europäischen Plätze angepeilt werden, denn die Verantwortlichen des Klubs haben nicht umsonst die Reißleine gezogen.

Welche Rolle Patrick Ebert bei dem Umbruch spielt, muss sich noch zeigen. In der laufenden Saison hatte der Ex-Berliner seinen ersten Einsatz erst am 9. Spieltag. Seither gehört er zwar zum erweiterten Stamm, konnte sich aber nicht in den Vordergrund spielen. Seine Flexibilität im Mittelfeld könnte ihm jedoch helfen, seine gute Form wieder zu finden.

Das Berliner Urgestein begann seine Profikarriere im Jahr 2005 mit 18 Jahren in der Zweitvertretung von Hertha BSC, nachdem er zuvor bereits die Jugendmannschaften der Alten Dame durchlief. Vor allem durch seine Identifikation mit dem Verein wurde der Mittelfeldspieler schnell zum Publikumsliebling.

Weil Trainer Jos Luhukay nach der Saison 2011/2012 nicht mehr mit Ebert plante, wechselte der damals 25-Jährige nach Spanien zu Real Valladolid. Nach zwei Jahren in Spanien zog es den gebürtigen Potsdamer nach Russland zu Spartak Moskau, wo er noch bis heute unter Vertrag steht.

Alexander Walke

Der gebürtige Oranienburger Alexander Walke ist zur Zeit Torhüter beim österreichischen Meister Red Bull Salzburg. Die Österreicher kämpfen seit dem Einstieg von Red Bull im Jahr 2005 in jeder Saison um die Meisterschaft und spielen somit in der Qualifikation um den Einzug in die Champions League. Gegner in diesem Jahr ist der schwedische Meister Malmö FF.

Die Profikarriere von Alexander Walke begann 2001 in der zweiten Mannschaft von Werder Bremen, für die er vier Jahre im Tor stand. Nach insgesamt zehn Jahren in Freiburg, Wiesbaden und Rostock verließ der damals 27-Jährige Deutschland und schloss sich Red Bull Salzburg an.

Zwar kehrte er noch einmal auf Leihbasis in sein Heimatland zurück, war aber nach einem Jahr bei Greuther Fürth wieder für die Salzburger am Ball.

Weil Walke in der Saison 2013/2014 seinen Stammplatz an seinen Torwart-Kollegen Péter Gulácsi verloren hat, kommt er nur noch selten zum Einsatz. Der Oranienburger muss sich deshalb mit einem Platz auf der Ersatzbank begnügen. Dabei hätte der Schlussmann die Qualitäten, die er vor allem beim SC Freiburg zeigen konnte, Stammtorhüter zu sein.

Tayfun Pektürk

Tayfun Pektürk ist zur Zeit in der zweiten türkischen Liga bei Karşıyaka SK, einem Verein im gleichnamigen Stadtteil der türkischen Millionenstadt Izmir, tätig. Der Klub spielte in der letzten 10 Jahren vorwiegend gegen den Abstieg, arbeitete sich zuletzt allerdings immer weiter ins Mittelfeld der Liga vor.

Nach einigen vielversprechenden Vereinen wie Bayer Leverkusen oder Schalke 04, für die der Flügelflitzer in der Jugend spielte, unterzeichnete er seinen ersten Profivertrag über zwei Jahre bei der TuS Koblenz in der 2. Bundesliga. 

Nach einer Zwischenstation in der Saison 2009/2010 bei Eintracht Trier, landete er bei der Spielvereinigung Greuther Fürth, für die er insgesamt drei Jahre spielte. Sein Höhepunkt war der Aufstieg in die Bundesliga 2012. Doch er konnte sich in Fürth letztlich nicht durchsetzen und wechselte zu Istanbul BB in die türkische Süperlig.

Nach zwei turbulenten Jahren in der türkischen Haupstadt inklusive Abstieg und direktem Wiederaufstieg, zog es den Ex-Fürther zu Karşıyaka SK.

Weil Pektürk zu dieser Saison zu Karşıyaka SK wechselte, wird sich noch zeigen müssen, wie sich der Neuzugang im neuen Team schlagen wird. Der Flügelflitzer besticht besonders durch seine Schnelligkeit und Dribbelstärke, die er in seiner Zeit in Deutschland viel zu selten unter Beweis stellen konnte.

Stefan Beckers

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