27.08.2015 23:11 Uhr

Salzburg im Elferkrimi gegen Minsk out

Im Elfmeterschießen kam für RB Salzburg das Aus
Im Elfmeterschießen kam für RB Salzburg das Aus

RB Salzburg ist am Donnerstagabend ganz bitter am Einzug in die Gruppenphase der Europa League gescheitert. Österreichs Meister holte im Playoff-Rückspiel gegen Dinamo Minsk mit einem 2:0-Sieg nach Verlängerung die 0:2-Niederlage aus dem Hinspiel auf. Noch dazu erzielten die Salzburger einen regulären dritten Treffer, welcher jedoch wegen Abseits zu Unrecht aberkannt wurde. Im anschließenden Elfmeterschießen hatten die Hausherren dann mit 2:3 das Nachsehen.

Vor 7.849 Zuschauern hatten Tore von Takumi Minamino (11.) und Jonatan Soriano (58.) die Salzburger in die Verlängerung gebracht, wo ein weiterer Soriano-Treffer den Aufstieg bedeutet hätte. Doch die falsche Abseitsentscheidung des niederländischen Schiedsrichterteams raubte den Gastgebern den verdienten Lohn.

Im Elfmeterkrimi trafen nur Martin Hinteregger und Soriano für die Salzburger, während Takumi Minamino, David Atanga und Valon Berisha allesamt scheiterten. Damit reichten Dinamo Minsk die verwandelten Versuche von Fatos Bećiraj, Roman Begunov und Sergey Politevich zum Weiterkommen. Lediglich Vladimir Korytko hatte bei den Gästen vergeben.

Die Salzburger verpassten damit zum zweiten Mal seit Einführung der Europa League im Jahr 2009 deren Gruppenphase.

Nur Salzburg spielte

Die "Bullen" konnten endlich wieder auf ihren Stürmerstar Soriano zurückgreifen. Der Kapitän stand nach überstandener Waden- und zuletzt Oberschenkelverletzung erstmals seit dem Ligaauftakt vor mehr als einem Monat in Mattersburg in der Startformation. Auch Abwehrchef Hinteregger meldete sich nach seinen Bauchmuskelproblemen fit, verdrängte den bisher unsicheren Neuzugang Paulo Miranda auf die Ersatzbank.

Auf den Flügeln wirbelten Yordy Reyna und Minamino. Die Salzburger diktierten das Geschehen vor den Augen von Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz von Beginn an. Einen ersten Versuch von Minamino parierte der überragende Gäste-Keeper Aleksandr Gutor noch im Nachfassen (6.), fünf Minuten später war er aber vom Japaner geschlagen. Minamino schloss nach Corner von Benno Schmitz und Kopfballvorlage von Hinteregger mit links ab (11.).

Die Weißrussen hatten es Gutor zu verdanken, dass sie so lange im Spiel waren. Der Schlussmann tippte einen Schmitz-Schuss von der Strafraumgrenze über das Tor (13.), dann reagierte er bei zwei Kopfbällen von Hinteregger glänzend (39., 45.+1). Auch bei einem Freistoß von Soriano (42.) und einem abgefälschten Schuss von Berisha (52.) war Gutor auf dem Posten.

Soriano erzwingt mit 2:0 die Verlängerung, dort falsche Abseitsentscheidung

Soriano schoss kurz nach Seitenwechsel aus guter Position über das Tor (46.). Wenig später machte es der 29-Jährige aber besser, versenkte den Ball nach Pass von Minamino und einem Haken zur Mitte gefühlvoll im langen Eck.

Mit dem ausgeglichenen Gesamtscore ließ allerdings auch die Schlagzahl der Salzburger ein wenig nach. Zwei weitere Tore von Soriano wurden wegen Abseits nicht anerkannt - das erste nach einem Querpass von Ulmer zu Recht (81.), das zweite in der Verlängerung nach Eckball und anschließender Kopfball-Vorlage jedoch zu Unrecht (98.).

Salzburg-Torhüter Alexander Walke wurde erst in der 109. Minute erstmals geprüft, reagierte gegen den Hinspiel-Torschützen Nenad Adamović aber glänzend. Im Elfmeterschießen konnte der Deutsche dann nicht mehr entscheidend eingreifen, während den Salzburger Schützen Minamino, Atanga und Berisha die Nerven versagten.

Es war Salzburgs erstes Elfmeterschießen im Europacup seit dem legendären Finaleinzug des violetten Vorgängervereins SV Casino Austria Salzburg im UEFA-Cup 1994 gegen Eintracht Frankfurt. Damals hatte man sich durchgesetzt, diesmal mussten die "Roten Bullen" die Segel streichen. Zuletzt hatten die Salzburger im Jahr 2012 nach der Blamage gegen Düdelingen den Einzug in eine europäische Gruppenphase verpasst.

Mehr dazu:
>> Die Playoff-Ergebnisse der Europa League

red/apa

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