17.09.2015 10:03 Uhr

Positives Zwischenfazit Rapids im Prater

Im Schnitt kamen 15.000 Zuschauer ins Ernst Happel Stadion
Im Schnitt kamen 15.000 Zuschauer ins Ernst Happel Stadion

Während bei Rapids Europa-League-Spiel gegen Villarreal am (heutigen) Donnerstag über 30.000 Fans die Drehkreuze des Ernst-Happel-Stadions passierten, ist das Zuschauer-Interesse an Heimpartien der Grün-Weißen in der Bundesliga deutlich geringer. Zu den bisherigen vier Liga-Auftritten der Hütteldorfer im Prater kamen im Schnitt knapp 15.000 Zuschauer.

Dabei handelt es sich zwar um den überlegenen Liga-Bestwert, dennoch gibt es beim zugkräftigsten Verein des Landes noch Luft nach oben. "Aber wir haben die Heimspiele mit dem größten Publikumszuspruch gegen die Austria, Salzburg und Sturm Graz noch vor uns", sagte Rapids Geschäftsführer Christoph Peschek.

Als enttäuschend wollte der Wiener den bisherigen Fan-Besuch nicht bezeichnen. "Natürlich möchten wir noch mehr Menschen ansprechen, doch teilweise haben wir in einer Runde mehr Zuschauer als die anderen vier Heimvereine zusammen", erklärte Peschek. Allerdings gab der Geschäftsführer zu: "Wir spielen eben nicht in unserer Heimat Hütteldorf. Zwar sind wir froh über unser Ausweichstadion, aber wir wissen, dass die Attraktivität im neuen Stadion sehr groß sein wird."

Seit Sommer 2014 trägt Rapid bis einschließlich Ende dieser Saison seine Heimspiele im Happel-Stadion aus. Das Zwischen-Resümee zum temporären Umzug fällt laut Peschek "im Grunde positiv" aus. "Wir hatten in der letzten Saison einen Zuschauerschnitt von rund 17.000, das war der höchste seit den 18.000 in der Saison 1952/53", betonte Peschek. Ziel für diese Spielzeit sei es, den Vorsaison-Schnitt zu übertreffen.

In diesem Fall wäre der Durchschnittsbesuch auch höher als in der besten Saison im mittlerweile abgerissenen Hanappi-Stadion. Dort gab es für Rapid vor allem aufgrund der geringen Anzahl von VIP-Plätzen weniger zu verdienen als jetzt im Prater, obwohl für das Happel-Oval ein nicht unwesentlicher Mietbetrag zu bezahlen ist. "Unterm Strich bleibt mehr übrig, aber es ist nicht so, dass wir deswegen einen Geldbunker bauen müssten", sagte Peschek.

Kampf um die Tickets erwartet

Deutlich mehr Geld fließt erst durch das neue Stadion - bei Rapid wird mit einem zusätzlichen Cashflow von drei bis vier Millionen Euro pro Jahr kalkuliert. Bei dieser Hochrechnung geht man laut Peschek von einer Stadion-Auslastung von 80 Prozent aus, basierend auf der Kapazität für internationale Spiele von rund 24.000 Plätzen. In nationalen Partien sind Stehplätze erlaubt, weshalb dann 28.500 Zuschauer zugelassen sind.

Im neuen Allianz Stadion werden künftig ausnahmslos alle Rapid-Spiele ausgetragen - selbst wenn man sich für die Champions League qualifizieren und auf die ganz großen Kaliber treffen sollte. "Wir haben dort den bestmöglichen Heimvorteil und auch beste Voraussetzungen im Hospitality-Bereich", erklärte Peschek.

Vollmitglieder (derzeit 9.500) und Abonnenten (9.800), die eine Schnittmenge von 16.000 bilden, genießen bei Rapid in internationalen Partien ein Vorkaufsrecht. Zieht man die für Auswärtsfans und UEFA reservierten Tickets ab, dürfte ab nächstem Jahr bei Europacupspielen Knappheit herrschen, zumal die Zahl der Abonnenten in der kommenden Saison steigen sollte.

Deshalb könnte bei Abos für 2016/17 sogar eine Obergrenze eingezogen werden. "Wir prüfen gerade alles im Detail. Ende September wird das Prozedere für den Abo-Verkauf bekanntgegeben", sagte Peschek.

Das Interesse an Tickets für die neue Arena ist groß, auch wenn sich manche Fan-Gruppierungen gegen die Bezeichnung "Allianz Stadion" sträuben und sich "Weststadion" als neuen Namen wünschen. "Aber was das Namensrecht betrifft, haben wir einen Vertrag, über den wir uns sehr freuen, weil sonst der Stadionbau nicht möglich gewesen wäre. Und in internationalen Spielen wird das Stadion ohnehin Weststadion heißen", meinte Peschek. Die UEFA erlaubt in Europacup-Partien keine Stadionnamen mit inkludierter Sponsor-Erwähnung.

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apa

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