23.10.2015 16:11 Uhr

Rapid: Keine Zeit zum Durchatmen

Langweilig wird Zoran Barisic in diesen Tagen sicherlich nicht
Langweilig wird Zoran Barisic in diesen Tagen sicherlich nicht

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. "Wir wollen den Schwung mitnehmen und uns im Derby genauso präsentieren", meinte Rapid-Trainer Zoran Barisic bei der Pressekonferenz, die zwischen den beiden Krachern gegen Viktoria Plzeň und Austria Wien (So, 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) angesetzt war. Zeit für Aufarbeitung ist sowieso nicht vorhanden, also versucht man ganz einfach auf der grün-weißen Welle zu schwimmen.

Das 315. Aufeinandertreffen mit dem großen Erzrivalen steht vor der Tür. 25.000 Karten sind abgesetzt, 1.000 davon gingen nach Favoriten. "Einem friedlichen, emotionalen Derby steht nichts im Wege", meinte Rapid-Manager Christoph Peschek. 450 Ordner und 250 Polizisten sollen dafür sorgen. Soviel zum Organisatorischen.

Rapide Achterbahn

Sportlich gesehen ist das Lokalduell äußerst interessant. Rapid hat eine Achterbahnfahrt der Gefühle hinter sich. Dem katastrophalen Auftreten in Wolfsberg folgte eine komplett konträre Performance gegen Viktoria. Das Selbstvertrauen ist bei den Grün-Weißen auf jeden Fall wieder hergestellt. "Mir war klar, dass man eine andere Mannschaft zu Gesicht bekommen wird. Man sieht, was in dieser Truppe drin steckt", sprach Sportdirektor Andreas Müller. "Die Schwankungen sind dem geschuldet, dass wir sehr junge Spieler haben. Sie haben sehr viel Lob von außen bekommen, da hebt man leicht ab", erklärte Barisic die Leistungs-Unterschiede.

Beim Derby bedarf es keiner zusätzlichen Motivation. "Die Antennen sind ausgefahren, die Sinne sind scharf", meinte Müller. Barisic bestreitet sein 100. Bundesliga-Spiel auf der Bank des Rekordmeisters. Der 50. Sieg könnte dieses Jubiläum sogar noch verschönern. "Ich lege auf meine persönliche Statistik keinen Wert. Mir geht es nur um die Mannschaft."

Regeneration als Bonus?

Die Austria präsentiert sich im Jahr eins unter Trainer Thorsten Fink als effiziente Mannschaft, die aber nur selten glänzt. "Tatsache ist, dass sie viele Punkte am Konto haben. Das bedeutet, dass sie gut sind", sprach Barisic. "Ihre Stärken sind ihre Standardsituationen und ihr Umschaltverhalten. Sie haben die technischen Fähigkeiten und die Schnelligkeit dafür."

Zuletzt traten die Veilchen mit einem weit offensiveren Mittelfeld, bestehend aus Roi Kehat, Alexander Grünwald und Raphael Holzhauser auf. "Schauen wir einmal, ob sie sich das auch so trauen, wenn wir anpressen", meinte Thanos Petsos herausfordernd. Auf einen offenen Schlagabtausch kann der Rapid-Trainer verzichten: "Das würde ja bedeuten, dass wir in unserer Defensive nicht gut stehen würden."

Fraglich ist, ob die Austria von der längeren Regenerationszeit profitiert. Barisic wollte zu diesem Thema aber traditionell keine Ausreden aufkommen lassen: "Wir könnten mit der gleichen Besetzung wie am Donnerstag auftreten und es würde gehen. Aber natürlich werde ich jeden einzelnen Spieler genau unter die Lupe nehmen."

Mehr dazu:
>> Austria: Derbysieg schwer aber machbar
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Johannes Sturm

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