Ligagesicht: Rapid strauchelt in Grödig
Rapid hat in der Bundesliga den angestrebten Pflichtsieg verpasst. Der Vizemeister unterlag in Grödig am Sonntag zum Abschluss der 15. Runde nach einer schwachen Vorstellung 1:2. Der Abstand auf das Top-Duo Austria und Salzburg beträgt damit sechs respektive drei Punkte. Die siebtplatzierten Grödiger sind seit mittlerweile fünf Heimspielen ungeschlagen.
Vor 2.845 Zuschauern im Das.Goldberg-Stadion avancierte Lucas Venuto mit einem Doppelpack zum Matchwinner (34., 76.). Dem Ex-Grödiger Tomi gelang für Rapid lediglich der zwischenzeitliche Ausgleich (75.). Drei Tage nach dem Europa-League-Sieg (2:1) in Pilsen fanden die Wiener nie ein geeignetes Rezept, um die clever agierende Grödiger Hintermannschaft auszuhebeln.
"Wir haben zu viele Fehler im Passspiel gemacht. Der Knackpunkt war nach dem Ausgleich postwendend wieder das Tor zu kassieren. Es war ziemlich unglücklich für uns", meinte Rapid-Trainer Zorian Barisic, dessen Elf es verpasste, den Rückstand auf Stadtrivale Austria und Salzburg zu verringern, die sich am Samstag im Spitzenspiel 1:1 getrennt hatten.
Im Vergleich zum Europa-League-Gastspiel veränderte Barisic seine Elf an fünf Positionen. Der Spanier Tomi feierte gegen seinen Ex-Club sein Bundesligadebüt für Rapid und spielte auf der "Zehn" hinter der blassen Solospitze Matej Jelic. Kapitän Steffen Hofmann wurde erst Mitte der zweiten Hälfte eingewechselt. Srdjan Grahovac ersetzte Thanos Petsos und in der Abwehr kamen Stephan Auer und Maximilian Hofmann zum Zug.
Rapid läuft sich fest
Rapid hatte von Beginn weg mehr Ballbesitz, lief sich jedoch an den dicht gestaffelten Grödigern die meiste Zeit über fest. So kam es, dass die Hausherren mit schnell vorgetragenen Angriffen - meist über die quirligen Außenspieler Lucas Venuto und Daniel Schütz - die gefährlichere Mannschaft waren. Nach zwanzig Minuten nahm sich Florian Kainz aus der Distanz ein Herz, der Schuss des Neo-Teamspielers strich knapp am linken Pfosten vorbei.
In der 28. Minute traf Tomi aus kurzer Distanz nach Schobesberger-Flanke nur das Lattenkreuz. Auf der Gegenseite ging Hofmann gegen Roman Kerschbaum im Strafraum zu rustikal in den Zweikampf. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber entschied richtigerweise auf Elfmeter und musste das Spiel knapp zwei Minuten unterbrechen, weil Rapid-Anhänger unzählige Stangenhalter aufs Spielfeld warfen. Venuto behielt beim fälligen Elfmeter die Nerven, verlud Rapid-Goalie Jan Novota und traf ins linke Eck (34.).
Barisic reagierte und brachte zur Pause Petsos für Grahovac ins Spiel. Die Gäste zogen in der Folge eine Art Belagerungsfußball rund um den Grödig-Strafraum auf, ohne jedoch den finalen Pass an den Mann zu bringen. Grödig dagegen lancierte immer wieder gefährliche Konter. Bei einem Sulimani-Schuss von der Strafraumgrenze war Novota auf dem Posten (54.), so manch aussichtsreiche Überzahlsituation spielten die Salzburger aber zu wenig präzise zu Ende.
Grödig klärt Causa Swete nächste Woche
Dann rutschte Grödig-Torhüter Pirmin Strasser ein an sich ungefährlicher Flankenball von Kainz aus den Händen, Tomi staubte zum 1:1 ab. Doch nur 17 Sekunden nach dem Wiederanstoß traf Venuto erneut. Rapid-Verteidiger Auer fälschte den Schuss unhaltbar für Novota ab. Die Barisic-Elf konnte in der Schlussphase trotz der Einwechslungen von Steffen Hofmann und Philipp Prosenik nicht mehr zusetzen.
Die fußballerische Zukunft des seit 19. Oktober wegen eines angeblichen Falles von häuslicher Gewalt vom Verein freigestellte Grödig-Goalie Rene Swete soll Anfang der Woche geklärt werden. "Am Montag oder Dienstag setzen wir uns zusammen und werden uns unterhalten, wie es weitergeht", sagte Grödig-Manager Christian Haas vor dem Spiel im ORF.
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apa