26.11.2015 10:59 Uhr

Kainz bleibt bescheiden und träumt von EM

Für Florian Kainz läuft's derzeit gut
Für Florian Kainz läuft's derzeit gut

Fünf Tore und neun Assists in 15 Meisterschaftsspielen. Die Bilanz von Florian Kainz in der laufenden Saison kann sich sehen lassen. Der 23-jährige Mittelfeldspieler ist einer der momentan auffälligsten Akteure in der Bundesliga. Nach seiner erfolgreichen Zeit bei Sturm Graz hat er bei Rapid den nächsten Schritt auf dem Weg nach oben geschafft. Bescheiden ist er aber trotzdem geblieben.

Kainz hat schon nach nicht einmal der Hälfte der Saison seine Bilanz von 2014/15 (4 Tore/7 Assists in 33 Spielen) übertroffen. Am Samstag beim 6:1-Schützenfest von Rapid in Mattersburg konnte er sich als doppelter Torschütze und Assistgeber auszeichnen. "Star bin ich keiner, aber natürlich läuft es zur Zeit ganz gut bei mir persönlich", sagte der Steirer.

Geändert hat er sich deshalb keineswegs. "Ich kenne auch andere Seiten, wenn es nicht so läuft. Von daher weiß ich, dass es nichts bringt, dass ich mich jetzt feiern lasse. Ich versuche am Boden zu bleiben und einfach weiterzumachen", erklärte Kainz. Jedes Training nützt er dazu, sich weiter zu steigern. "Ich bin noch lange nicht am Zenit, muss noch torgefährlicher werden und auch schauen, in der Defensive mehr zu arbeiten", weiß der lauf- und dribbelstarke Spieler.

Die englischen Wochen waren für Kainz bisher kein Problem, obwohl er kaum aus der Mannschaft rotiert wurde. Nur die Ligapartie gegen Grödig und das Cup-Achtelfinale gegen Austria Salzburg gingen ohne ihn über die Bühne, macht 25 Pflichtspieleinsätze in etwas mehr als vier Monaten.

"Ich bin froh, dass ich fit und gesund bin und mich sehr gut fühle. Von daher ist es kein Problem, jede Woche zwei Mal zu spielen", meint Kainz. Das in ihn gesetzte Vertrauen gibt er mit konstant starken Leistungen zurück. Mit Stefan Stangl bildet er eine starke linke Seite. Die beiden haben schon bei Sturm in der Jugend zusammengespielt. "Wir verstehen uns sehr gut. Er hat einen enormen Entwicklungsschritt gemacht und ist super drauf", lobte Kainz den Linksverteidiger.

Team-Debüt gegen die Schweiz

Seinem Freund hat Kainz seit dem 17. November etwas voraus, bei der 1:2-Niederlage gegen die Schweiz verhalf ihm Marcel Koller zum ÖFB-Teamdebüt. "Es war ein super Gefühl, alles einmal kennenzulernen. Ich glaube auch, dass ich mich ganz gut präsentiert habe", sagte Kainz. Ansprüche stellt er keine. "Ich weiß, dass ich im erweiterten Kader bin, aber auch, dass der Stamm eine super Quali gespielt hat und die Spieler es sich verdient haben, bei der EM zu spielen."

Er selber hat das Turnier in Frankreich von 10. Juni bis 10. Juli 2016 im Hinterkopf. "Natürlich wäre es ein Traum, aber das habe nicht ich zu entscheiden. Ich muss nur schauen, dass ich meine Leistung bei Rapid bringe, damit der Teamchef weiß, dass er auf mich setzen kann", weiß Kainz. Bis zum nächsten ÖFB-Lehrgang im März kann er sich voll auf Rapid konzentrieren.

Ein Auslandstransfer ist für Kainz hingegen vorerst kein Thema. "Ich möchte jetzt nicht übers Ausland reden. Ich versuche, dass ich in der Saison mit Rapid meine Ziele erreiche, und dann werden wir weiterschauen."

Rapid will wichtige Spieler langfristig binden

Der Vertrag des 17-fachen U21-Teamspielers läuft bis Sommer 2017. Da Sport-Geschäftsführer Andreas Müller angekündigt hat, wichtige Spieler durch die Europacup-Einnahmen längerfristig binden zu wollen, wird es wohl bald Gespräche geben. Kainz ist dafür offen. "Mir geht's ja gut da, ich habe dem Verein einiges zu verdanken", ist ein längerfristiger Verbleib für ihn denkbar. Anstatt zu pokern, will er am Platz für Furore sorgen: "Das Wichtigste ist, was auf dem Platz geboten wird und nicht was rundherum ist."

Seine ersten großen Einsätze hatte Kainz bereits mit 17 Jahren im Playoff der Europa League gegen den italienischen Rekordmeister Juventus. Das Ligadebüt folgte am 29. August 2010 beim 4:2-Erfolg gegen Wiener Neustadt, bis zum Wechsel zu Rapid im Sommer 2014 brachte er es für Sturm auf 15 Tore und 14 Assists in 97 Ligaspielen.

Mehr dazu:
>> Rapid will auch Gruppensieg fixieren
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apa

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