26.01.2016 10:34 Uhr

Schößwendter als heiße Transferaktie

Führungsspieler, Kapitän, Abwehrchef und Top-Torschütze: Christoph Schößwendter war im Herbst bei Admira Wacker herausragend. Wenig erstaunlich ist deshalb, dass der 27-Jährige bei der Bundesliga-Konkurrenz heiß begehrt ist. Ein Transfer noch im Jänner steht im Raum.

Der zentrale Abwehrspieler wird seit einiger Zeit als potenzieller Nachfolger von Lukas Rotpuller, sollte dieser in die Türkei wechseln, bei der Austria gehandelt. Seit Montag scheint aber ein Wechsel zu Sturm Graz realistischer. Die Steirer stehen davor, Michael Madl an Fulham abzugeben. Offizielle Anfragen für Schößwendter hat es bisher aber keine gegeben. Das bestätigte Admira Wacker am Montagabend im Trainingslager in Belek.

"Davon war in der Karriereplanung im Sommer nicht die Rede"

"Im Sommer ist bezüglich meiner Karriereplanung von solchen Vereinen wie Rapid, Austria oder Sturm Graz nicht die Rede gewesen. Ich hätte es nicht einmal gewagt, davon zu träumen, dass ich dort in einem halben Jahr auf der Liste stehe oder ein Wechsel dorthin ein Thema ist", resümierte Schößwendter.

Trotzdem ist der Absprung von den Südstädtern im Winter alles andere als fix. "Ich habe schon härtere Jahre durchgemacht, wo es nicht so schön gelaufen ist, deshalb weiß ich es zu schätzen, was ich an der Admira habe", sagte Schößwendter. Deshalb werde er nicht bei jedem Angebot sofort springen. "Es muss absolut alles passen, damit ich noch einen Wechsel mache im Jänner", betonte der Verteidiger.

Da spielt neben dem Sportlichen auch das Finanzielle eine Rolle. "Wer was anderes sagt, lügt", gab sich Schößwendter ehrlich. Die richtige Entscheidung zu treffen sei brutal schwierig. "Es ist aber schön, dass ich jetzt in der Ausgangslage bin. Ich habe eine gute Herbstsaison gespielt und kann wirklich warten bis vielleicht das kommt, was mir hundertprozentig taugt", freut sich Schößwendter. Spätestens im Sommer kann er sich den Verein aussuchen, da läuft sein Vertrag aus.

"Richtige Zeitpunkt, um den Sprung nach oben zu wagen"

Im Herbst ist der großgewachsene Innenverteidiger regelrecht explodiert, konnte nicht nur in der Defensive überzeugen, sondern sich auch als Goalgetter einen Namen machen. Fünf Tore in 17 Saisonspielen sind für einen Innenverteidiger beeindruckend. "Ich weiß nicht, wie oft ich noch so ein Halbjahr spielen werden, deshalb finde ich, dass es der richtige Zeitpunkt ist, nochmals den Sprung nach oben zu wagen", so Schößwendter.

Der 1,95 Meter große Führungsspieler war bereits mit Rapid einmal bei einem absoluten Topverein, konnte sich dort aber als Talent in der Saison 2009/10 nicht durchsetzen. "Es war meine erste richtige Profistation. Es haben mehrere Faktoren zusammengespielt, dass es ein unglückliches Jahr war, ich möchte es aber nicht missen", erinnerte der Kapitän von Admira Wacker an seine Zeit in Hütteldorf.

Der zweite Anlauf soll erfolgreicher werden. Ob das bei Sturm sein wird, wird sich weisen. "Es ist zu früh darüber zu reden, weil ich noch nichts davon gehört habe", sagte Schößwendter. Das dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein. "Es ist keine so erfreuliche Meldung. Für den Mike Madl schon, für uns aber nicht", meinte Oliver Lederer, der Trainer von Admira Wacker. Der bevorstehende Wechsel von Madl zu Fulham könnte schon bald ein Angebot von Sturm für Schößwendter bedeuten.
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Fix ist aber, dass die Verantwortlichen in der Südstadt nicht bei jeder Anfrage schwach werden. "Wir müssen einen Christoph Schößwendter nicht herschenken", erklärte Lederer. Sein Abwehrchef werde für Interessenten von Tag zu Tag teurer. Sollte es doch zu einem Transfer kommen, strebt der Verein eine interne Lösung an. Mit Manuel Maranda und Philipp Posch gibt es hoffnungsvolle Alternativen in den eigenen Reihen. Zudem bestünde die Möglichkeit, einen Leihspieler zurückzuholen.

Zwierschitz will bei Admira Wacker bleiben

Für Admira Wacker heißt es also noch ein paar Tage bangen. "Wenn wir die Transferzeit überleben, dann kann man davon ausgehen, dass wir mit dem untersten Platz nicht wirklich etwas zu tun haben werden. Dann wird unser Fokus in eine andere Richtung gehen", kündigte Lederer an.

Ein wichtiger Puzzlestein dabei ist auch Stephan Zwierschitz. Der ebenfalls nur bis Sommer gebundene 25-Jährige wechselt im Jänner sicher nicht. "Ich kann sagen, dass ich zu 99,9 Prozent bis Sommer bei der Admira bleibe", sagte der Abwehr-Allrounder.

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apa

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