02.02.2016 12:26 Uhr

Taşçı: Zurück auf der großen Bühne

Beim DFB-Pokalfinale 2013 spielte Serdar Taşçı mit dem VfB Stuttgart noch gegen die Bayern
Beim DFB-Pokalfinale 2013 spielte Serdar Taşçı mit dem VfB Stuttgart noch gegen die Bayern

Wie der FC Bayern ein Triple feiert, weiß Serdar Taşçı schon. Als Kapitän des VfB Stuttgart erlebte er beim 3:2 der Münchner im Pokalfinale in Berlin den historischen Moment mit - jetzt will er in neuer Rolle auf der Siegerseite stehen.

"Der FC Bayern hat immer Riesenziele. Auch dieses Jahr gibt es drei Titel zu holen, und ich hoffe, dass ich mit meiner Qualität der Mannschaft weiterhelfen kann, dass wir diese Titel auch holen können", sagte der 28-Jährige, den die Münchner kurz vor Ladenschluss im Winterschlussverkauf von Spartak Moskau verpflichtet hatten.

Bei Joachim Löw war Taşçı schon lange kein Thema mehr, aber auf einmal steht der ehemalige Nationalspieler wieder auf der ganz großen Bühne. Die Bayern-Not nach den Ausfällen der Top-Verteidiger Jérôme Boateng und Javi Martínez ist für Taşçı eine Riesenchance.

Nur eine Minute in Südafrika

Das Format eines Martínez hat Taşçı wohl nicht und schon gar nicht das eines Weltklasse-Mannes wie Boateng. Aber als WM-Teilnehmer von 2010 und 14-maliger Nationalspieler hat der langjährige Stuttgarter schon Tauglichkeit für höhere Aufgaben nachgewiesen. Als "ruhig und abgeklärt" hatte Löw den Debütanten aus dem August 2008 einmal bezeichnet, dazu seine "Spielauflösung nach vorn mit langen Pässen" gelobt. Bei der WM in Südafrika durfte der Verteidiger nur für eine Minute beim Spiel um Platz drei ran, danach wurde er nur im August 2010 beim 2:2 in Dänemark beim DFB-Team noch einmal eingesetzt.

Die Rückkehr des langjährigen Profis und zeitweiligen Kapitäns des VfB Stuttgart nach Deutschland hatte sich abgezeichnet, mit dem FC Schalke stand er schon in Kontakt. Als dann aber die Bayern auf ihre Abwehr-Not reagierten - neben Boateng und Martínez fehlt zur Zeit auch noch Medhi Benatia - ging es für Taşçı ganz schnell an die Isar. "Tagsüber war es ein bisschen hektisch", staunte auch Taşçı selbst ein bisschen. Als Leihgebühr für den früheren Stuttgarter wurde über 2,5 Millionen Euro an Spartak spekuliert. Laut russischen Medien soll ein Kauf später für zehn Millionen Euro möglich sein.

Insgesamt 14 Jahre spielte Taşçı nach seinem Wechsel von den Stuttgarter Kickers beim VfB, von dem der Abschied 2013 zu Spartak Moskau keine Überraschung war. Spekulationen hatte es immer wieder gegeben. Die Behandlung Taşçıs nach einer Verletzung hatte in der Führungsetage des VfB für Verstimmung gesorgt. Der Verteidiger entschied sich für eine konservative Pflege seines Einrisses im linken Außenmeniskus, der Verein und Ärzte hatten dem 181-maligen Bundesliga-Spieler zu einer Arthroskopie geraten.

Abschied vom VfB, um "neue Herausforderung" anzunehmen

Da nicht abzusehen war, dass Taşçı seinen im Sommer 2014 auslaufenden Vertrag verlängern würde, sah der VfB angesichts eines längeren Ausfalls von ihm die letzte Chance, noch einmal eine Millionen-Ablöse zu kassieren. Die Rede war von drei bis vier Millionen Euro. "Nach so vielen Jahren beim VfB möchte ich eine neue Herausforderung annehmen", sagte Taşçı selbst zum Abschied. Ende 2013 musste sich der in Europa League und Champions League mit dem VfB erprobte Deutsch-Türke dem Eingriff am Meniskus dann doch unterziehen.

Mit den Spartak-Kollegen schwitzte Taşçı schon zehn Tage im Trainingslager in Abu Dhabi und glaubt daher nicht an eine lange Eingewöhnungszeit. "Wenn ich eine gute Trainingswoche habe, bin ich auch fit", erklärte Taşçı am Mikrofon von fcb.tv. In der laufenden Saison stand er in 16 von 18 Ligaspielen in der Startelf des Tabellenvierten in Russland. Die erste Chance beim FC Bayern hätte er am Samstag im Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen.

Mehr dazu:
>> Offiziell! Taşçı wechselt zu Bayern München

dpa

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