11.05.2016 16:26 Uhr

Rampenlicht: Ex-Frankfurter im Aufwind

Für die Eintracht feierte Caio nur selten
Für die Eintracht feierte Caio nur selten

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf drei ehemalige Eintracht-Spieler, die vom Abstiegskampf derzeit weit entfernt sind. 

Mit dem 1:0-Erfolg über Vizemeister Borussia Dortmund konnte das Team von Niko Kovač am vergangenen Spieltag drei ganz wichtige Punkte im Fight um den Klassenerhalt einfahren. Im direkten Duell gegen Werder Bremen hat der Tabellenfünfzehnte den Verbleib in der Bundesliga am kommenden Wochenende nun selbst in der Hand.

Völlig losgelöst von derartigen Abstiegsnöten spielen momentan drei ehemalige Bundesligaakteure, die mittlerweile das Trikot der Adler abgestreift und bei einem ausländischen Klub angeheuert haben.  

Irrglaube: Brasilianisches Talent

Er sollte bei der SGE für eine Zeitrechnung sorgen: Caio César Alves dos Santos. Für die noch heute rekordmäßige Ablösesumme von 3,8 Millionen Euro wurde der Mittelfeldtechniker im Wintertransferfenster der Saison 2007/08 vom brasilianischen Zweitligisten Grêmio Barueri losgeeist. Als Zauberfuß und Heilsbringer ausgerufen, sollte er den Traum vom internationalen Geschäft wahr werden lassen.

Wirklich akklimatisieren konnte sich der damals 21-Jährige jedoch nie bei der SGE. In viereinhalb Jahren und 80 Bundesligapartien schoss der 1,86 Meter große Südamerikaner gerade mal acht magere Törchen und bereitete zwei weitere vor. Für Aufregung und Schmunzeln sorgte der Offensivspieler eher neben Platz. Nicht nur, dass Caio in seiner gesamten Zeit beim Mainklub durch alle Laktattests fiel, auch seine Rückkehr aus dem Heimaturlaub zur Saison 2008/09 mit sechs Kilo Übergewicht ließ den ein oder anderen SGE-Fan ungläubig den Kopf schütteln

Seit 2013 steht der Brasilianer nun bei den Grasshoppers aus Zürich unter Vertrag. Beim Schweizer Klub hat der 29-Jährige seine Form zurückerlangt, ist mit 19 Scorerpunkten auch in dieser Spielzeit absoluter Leistungssträger. Bezeichnend dafür schoss er am vergangenen Wochenende den entscheidenden Siegtreffer gegen Liga-Schlusslicht FC Lugano, womit die Hoppers ihren Euro-League-Quali-Platz so gut wie sicher haben. Laut der "Frankfurter Neuen Presse" denkt die SGE nun sogar über eine Rückholaktion nach.

Ein Mexikaner braucht Wärme

Ein weiterer Spieler, der aus dem temperamentvollen Süden Amerikas zu den Adlern stieß, ist Aarón Galindo. Als Backup für die zu Beginn der Saison 2007/08 einsatzgeschwächte Defensive, wurde der Mexikaner im Sommertransferfenster in die Mainstadt gelotst. Für den damals 25-jährigen Innenverteidiger ging mit dem Wechsel in die Bundesliga nach eigenen Angaben ein Traum in Erfüllung.

Doch obwohl sich Galindo bereits in seiner ersten Saison in der Defensive neben Sotiris Kyrgiakos als Stammspieler festsetzte, schien er nie wirklich glücklich zu werden im deutschen Oberhaus. Immer wieder klagte der Mexikaner über das schlechte Wetter. Im Winter 2009 zog er schließlich die Reißleine und kehrte ins sonnige Südamerika zurück.

Hier hat sich der mittlerweile 34-Jährige in dieser Saison beim Mexiko-Klub Deportivo Toluca endgültig in die Stammelf gespielt. Auch am letzten Spieltag führte der Abwehrchef seinen Verein zum großartigen Sieg gegen Spitzenreiter CF Monterrey. Für einen Platz in den Playoffs der Clausura reichte es trotzdem nicht.  

Kampfschwein entdeckt den Torinstinkt

Für regelrechte Hasstiraden dürfte die Personalie Jermaine Jones bei den meisten SGE-Anhängern sorgen. Obwohl der defensive Mittelfeldspieler ein Kind der Frankfurter Fußballschule ist, machte sich der heute 34-Jährige das eigene Fanlager in der Vergangenheit durch unglückliche Wechsel zu Bayer Leverkusen und Schalke 04 zu Feinden. In beiden Fällen werfen die SGE-Anhänger Jones noch heute vor, nicht mit offenen Karten gespielt und den Verein hingehalten zu haben.

Mittlerweile hat der amerikanische Nationalspieler, der auch nach seiner Zeit beim Hessenklub immer wieder betonte, alles für jenen getan zu haben, sein Glück in den USA gefunden. Seine Attitüde vom Kampfschwein mit unbeherrschter Natur hat Jones auch hier nicht eingebüßt, war er für seinen neuen Verein Colorado Rapids doch die ersten sechs Partien gesperrt, weil er im Oktober letzten Jahres einen Schiedsrichter wegen vermeintlicher Fehlentscheidung beschimpft und geschubst hatte.

Neu ist hingegen sein Auftreten als Goalgetter: In den letzten vier Partien schoss der "böse Bube" drei Tore und legte ein weiteres auf. Damit hat Jones erheblichen Anteil daran, dass die Rapids Spitzenreiter in ihrer Conference sind. 

 

 

#Team next 3 points

Ein von Jermaine Junior Jones (@jermainejunior) gepostetes Foto am

 

    

Jonas Menke

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