31.05.2016 15:05 Uhr

Neues Bundesliga-Format beschlossen

Das neue Bundesliga-Format ist beschlossen. Ab der Saison 2018/19 spielen in der obersten Spielklasse zwölf Teams um den Titel und in der zweithöchsten Spielklasse 16 Vereine, maximal drei davon dürfen Amateurteams sein. Dies wurde am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt präsentiert.

Ein genaues Spielformat wird noch bis spätestens Dezember ausgehandelt. Als wahrscheinlich gilt aber, dass in der höchsten Spielklasse 22 Runden regulär gespielt werden und dann je sechs Vereine ein oberes und unteres Playoff spielen. Insgesamt bleibt es aber bei einem Absteiger.

"Manchmal ist es wichtig im Leben einen kleinen Schritt zurück und dann einen großen nach vorne zu machen", kommentierte Bundesliga-Boss Hans Rinner die Umsetzung. Ein Rückschritt ist es deswegen, weil die zweithöchste Spielklasse nun nicht mehr verpflichtend eine Profiliga sein muss. "Wieviel Profiklubs verträgt Österreich? 20? Das wird sich nicht mehr ausgehen", stellte ÖFB-Präsident Leo Windtner, der keine "Patientenliga" mehr will, fest.

Handlungsbedarf nach wirtschaftlicher Katastrophensaison

Austria Salzburg musste nach der Insolvenz zurück in die Regionalliga, Austria Klagenfurt wurde keine Lizenz erteilt und mit Grödig verzichtete eine weitere Mannschaft auf das Antreten in der Ersten Liga. Grund genug, um die Alarmglocken schrillen zu lassen. "Wir hatten seit längerer Zeit einen Handlungsbedarf geortet", sagte ÖFB-Boss Windtner. Die Bundesliga habe "sehr spontan" gehandelt, den "Doppelpass" habe er aber rasch aufgenommen.

Kernstück der Reform ist also die Rettung der Ersten Liga. "Die zweithöchste Leistungsstufe ist das Schlüsselstück schlechthin, sonst ist es ein Krebsgeschwür für oben und für unten", fügte Windtner an. In Zukunft soll es (eben hauptsächlich durch den Wegfall der Profi-Pflicht) hier zu einer geringeren finanziellen Belastung für die Vereine kommen.

Auch die infrastrukturellen Bedingungen sollen weniger streng werden. "Es wird auf jeden Fall eine Herabsetzung in diesem Sektor geben. Die zweithöchste Spielklasse wird der dritthöchsten weitaus näher sein", gab Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer zu Protokoll.

In der Ersten Liga kommt es außerdem zu einer Rückkehr der Amateur-Teams. "Durch ihre Integration schaffen wir einen sportlichen Schritt nach vorne", begrüßte der ÖFB-Präsident die Entscheidung. Drei Reserve-Mannschaften von Vereinen der höchsten Spielklasse dürfen schließlich wieder in der zweithöchsten mitmischen. Drei plus eins eigentlich, denn der FC Liefering spielt als de facto Farmteam von RB Salzburg ja schon jetzt in der Ersten Liga.

Rette sich wer kann

In der Übergangssaison 2017/18 wird es turbulent zugehen, soviel ist schon jetzt sicher. Aus der Bundesliga spielt der Letztplatzierte gegen den Dritten der Ersten Liga zwei Relegationsspiele. Meister und Vizemeister der zweithöchsten Klasse steigen direkt auf.

Acht bis neun Aufsteiger gibt es dann von den drei Regionalligen darunter. Ein Wettrüsten scheint vorprogrammiert. Jene Vereine, die den Aufstieg dann nicht schaffen, bleiben auf enormen Kosten sitzen. "Hier appelliere ich an die Eigenverantwortung der Klubs", meinte Ebenbauer.

Auf unbedingte Gegenliebe stoßen und stießen die Reformpläne nicht überall. Drei Klubs stimmten gegen die Änderung: Wie Erwin Fuchs gegenüber weltfussball verriet, handelt es sich hierbei um seinen Kapfenberger SV, Austria Lustenau und den SV Mattersburg.

Mehr dazu:
>> Austria Klagenfurt bekommt keine Lizenz

Johannes Sturm, weltfussball.at aus Klagenfurt

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